In eigener Sache Hautarzt 2015 · 66:446–447 DOI 10.1007/s00105-015-3641-x Online publiziert: 21. Mai 2015 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015

A. Kapp Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland

Springer-Preis für Dermatologie 2015 Wir freuen uns, in diesem Jahr den siebten Preisträger des Springer-Preises für Dermatologie bekannt zu geben. Im Jahr 2015 geht der mit 2500 € dotierte Preis an die Autoren I. Winter, S. Uhrlaß, C. Krüger, J. Herrmann, G. Bezold, A. Winter, S. Barth, J.C. Simon, Y. Gräser und P. Nenoff, die für ihre Originalarbeit „Molekularbiologischer Direktnachweis von Dermatophyten im klinischen Material bei Verdacht auf Onychomykose und Tinea pedis“ (Hautarzt 2013, 64:283–289) ausgezeichnet werden. Ich gratuliere den Preisträgern stellvertretend für den Springer-Verlag und das Schriftleiter- und Herausgeberboard der Zeitschrift Der Hautarzt sehr herzlich. Das Auswahlgremium aus den Schriftleitern der Zeitschrift Der Hautarzt möchte mit der Auswahl dieses Beitrags die wegweisende Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Dermatomykologie positiv würdigen. Die Jury hob lobend hervor, dass auf der Basis dieser Arbeiten der Weg zu einer modernen mykologischen Labordiagnostik gebahnt wird. Die molekularbiologischen Nachweisverfahren werden in Zukunft aufgrund ihrer Schnelligkeit bei hoher Sensitivität und Spezifität einen festen Stellenwert in der Diagnostik von Dermatomykosen erhalten. Die Autoren führten bei 218 Patienten mit Verdacht auf Tinea pedis und/oder Onychomykose zusätzlich zur konventionellen Diagnostik der Nagelspäne und Hautschuppen (Nativpräparat mit Blancophor und Pilzkulturen) einen PCR (Polymerasekettenreaktion)-ELISA-Test zum Direktnachweis von DermatophytenDNA durch. Letzterer erlaubt aufgrund von spezifischen Primern, die gegen das Topoisomerase-II-Gen gerichtet sind, die Identifizierung von Trichophyton (T.) ru-

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brum, T. interdigitale und Epidermophyton floccosum im klinischen Material. Kulturell waren bei 23,9 % der Patienten Dermatophyten nachweisbar (T. rubrum oder T. interdigitale), mit PCR-ELISA-Test wurde dagegen bei 29,9 % der Patienten Dermatophyten-DNA von entweder T. rubrum oder T. interdigitale nachgewiesen. Epidermophyton floccosum wurde weder kulturell isoliert noch mittels PCR gefunden. Die PCR-ELISA-Technik zum Nachweis von Dermatophyten-DNA wies im Vergleich zur Kultur eine höhere diagnostische Sensitivität (79,0 %) und diagnostische Spezifität (85,5 %) auf. Der PCRELISA-Test ermöglicht eine schnelle und sehr spezifische sowie empfindliche Diagnostik einer Dermatophytose der Nägel und der Haut innerhalb von 24 (bis maximal 48) Stunden, der Erreger lässt sich bis zur Speziesebene identifizieren. Herr Prof. Dr. P. Nenoff, Labor für medizinische Mikrobiologie Mölbis, nahm den Preis als Seniorautor entgegen (.  Abb. 1). Er betonte, dass diese Arbeit der engen, langjährigen, kontinuierlichen und sehr positiven Zusammenarbeit mit

allen Koautoren der Arbeit zu verdanken sei. Herr Prof. Nenoff ist seit 2005 stellvertretender Leiter des Ringversuchs Mykologie/Dermatophyten durch INSTAND e. V. Düsseldorf. Seit 2012 engagiert sich Prof. Nenoff zudem als 2. Vorsitzender der International Society for Dermatology in the Tropics e. V. Die aktuellen wissenschaftlichen Schwerpunkte von Prof. Nenoff, der 2006 zum außerplanmäßigen Professor für Dermatologie an der Universität Leipzig ernannt wurde, sind: 55molekularbiologischer Direktnachweis von Dermatophyten mittels Polymerasekettenreaktion in der dermatomykologischen Routinediagnostik, 55Trichophyton rubrum und Trichophyton interdigitale (früher Trichophyton mentagrophytes) als häufigste Erreger der Onychomykose – molekularbiologische Charakterisierung der Dermatophyten mittels PCR und Sequenzierung der ITS-1-Region der rRNA, 55Epidemiologie von Dermatophyteninfektionen und molekularbiologische Charakterisierung (Sequenzierung, MALDI-TOF-Massenspektros-

Abb. 1 9 Preisvergabe im Rahmen der 48. DDG-Jahrestagung in Berlin. Prof. Nenoff, Dr. Urlaß, Prof. Simon (v.l.n.r.)

Tagesgeschichte kopie) von zoophilen Erregern, z. B. des in Deutschland und Europa neu aufgetretenen zoophilen Dermatophyten Trichophyton-Spezies von Arthroderma benhamiae.

Bisherige Preisträger des Springer-Preises für Dermatologie 2004: Prof. Dr. Gerhard Schmid-Ott, Hannover (Stigmatisierung und Lebensgefühl bei Patienten mit Psoriasis und Neurodermitis, Hautarzt 2003, 54:852-875) 2005: Prof. Dr. Sonja Ständer, Münster (Antipruritische Therapie mit dem oralen Opiatrezeptorantagonisten Naltrexon, Hautarzt 2004, 55:1130-1136) 2007: Prof. Dr. Christos C. Zouboulis, Dessau (Kryochirurgische Behandlung aktinischer Keratosen mit evidenzbasierter Übersicht, Hautarzt 2005, 56:353-358) 2009: Priv.-Doz. Dr. Joachim Dissemond, Essen (Exsudatmanagementkapazität moderner Wundauflagen für die Therapie des Ulcus cruris venosum unter Kompressionstherapie, Hautarzt 2008, 59: 904-911) 2011: Prof. Dr. Pietro Nenoff et al, Mölbis (Bildung von reaktiven Sauerstoffspezies in vitro durch Malassezia-Hefen, Hautarzt 2009, 60: 122-127) 2013: Dr. Sandra Hanneken et al, Düsseldorf (M. Galli Galli. Klinische und histopathologische Untersuchung anhand einer Fallserie von 18 Patienten, Hautarzt 2011, 62: 842-851)

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, möchten auch Sie einen Originalbeitrag für die Zeitschrift Der Hautarzt einreichen und damit die Möglichkeit erhalten, mit dem Springer-Preis für Dermatologie ausgezeichnet zu werden? Tragen Sie dazu bei, den theoretischen und wissenschaftlichen Standard der eingehenden Originalarbeiten weiter zu steigern – wir freuen uns auf Ihre Arbeiten! A. Kapp

Korrespondenzadresse Prof. Dr. A. Kapp Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie Medizinische Hochschule Hannover OE 6600, Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover [email protected]

Berlin

Dessau

Auf der 48. Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e.V. (DDG) Ende April 2015 wurden herausragender Dermatologinnen und Dermatologen für ihr wissenschaftliches Werk und ihre Verdienste um die Dermatologie geehrt. Prof. Dr. Stephen Katz, Bethesda, Maryland, USA, erhielt mit der Karl-Herxheimer-Medaille 2015 die höchste Auszeichnung in der deutschen Dermatologie. Die Medaille wird an herausragende Persönlichkeiten auf dem Gebiet der Dermato-Venerologie verliehen und erinnert an den großen Arzt, Lehrer und Forscher Karl Herxheimer. Prof. Katz wurde damit für sein lebenslanges Engagement als weltweiter Förderer der wissenschaftlichen Dermatologie geehrt. Prof. Dr. Cornelia Mauch, Köln, wurde mit der Paul-Gerson-Unna-Medaille 2015 ausgezeichnet, die an herausragende Wissenschaftler verliehen wird, die sich auf dem Gebiet der experimentellen dermatologischen Forschung im deutschsprachigen Raum verdient gemacht haben. Prof. Mauch erhält die Unna-Medaille für ihre langjährige, kontinuierliche Arbeit auf dem Gebiet der Dermatoonkologie in der Entschlüsselung von Metastasierungsmechanismen des malignen Melanoms. Prof. Dr. Esther von Stebut-Borschitz, Mainz, wurde mit der Schaudinn-HoffmannPlakette 2015 geehrt, mit der hervorragende Ärzte und Wissenschaftler auf dem Gebiet der Geschlechtskrankheiten und infektiösen Erkrankungen der Haut ausgezeichnet werden. Prof. von Stebut-Borschitz wurde die Ehrung zuteil, weil ihr international weit beachtete Entdeckungen über die Immunabwehr von Hautinfektionen gelungen sind.

Der ehemalige Chefarzt der Klinik für Dermatologie und Venerologie/Immunologisches Zentrum des Städtischen Klinikums Dessau, Ehrenvorsitzende des Tumorzentrums Anhalt sowie langjährige Vize-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Angioödeme, Prof. Dr. med. habil. HansDieter Göring, wird am 28. Juni 2015 75 Jahre alt. Prof. Göring ist Träger des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, der Ernst-von-Bergmann-Plakette der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages sowie der Braun-Falco-Medaille der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft in Würdigung seiner besonderen Verdienste auf dem Gebiet der Allergologie und Immundermatologie und aufgrund seines Einsatzes in den neuen Bundesländern. Während seiner aktiven Laufbahn veröffentlichte Prof. Göring über 200 Publikationen und war Erstbeschreiber der Entität von lokalisierter Sklerodermie und M2-positiver primär-biliärer Leberzirrhose.

Quelle: www.derma.de

Berlin Prof. Dr. Dr. Thomas Ruzicka, München, übergab im Rahmen der 48. Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e.V. (DDG) den „Astellas Forschungspreis Dermatologie 2015“ an Dr. Martina Gatzka, Ulm. Sie wurde für den Nachweis einer erhöhten T-Zell-Plastizität bei entzündlichen Hauterkrankungen mit dem diesjährigen Hauptpreis ausgezeichnet. Den gleichzeitig vergebenen Förderpreis erhielt Prof. Dr. Sarah Hedtrich, Berlin, für ihre neuen Erkenntnisse zur Bedeutung von Filaggrin für die Barrierefunktion und den Säureschutzmantel der Haut.

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