Projektilembolie der Arteria cerebri media nach Schußverletzung des Halses Vor1 E. Nagy

Einleitung

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Fremdkörper innerhalb des Gcfaßsystems sirid Gegenslnrid riielirfacher Fallberichtc. Koniplikatioii intrakardialer Fremdkörper ist die Abschwcmmiiiig aus dein Herzen und dic Iimbolic im zerebralen Rc~reicli.Aus diesem Grund ist eint? li.iilie cl.iirurgisclie Iiilervention erforderlich. um die Gefalir eiiier zerebralen Embolie. sei es durch das Cesclioß selbst oder cinen beglcitenden 7'hrombus. zu verrneiden. Sctiußverletzungcn des Kopliis und der Ilnlsweichteile können mit Vcrlctzungen der großer1 Halsgef&ße vergesellschaftet scin (1). Wätirerid die in suizidalcr Absicht bcigcbrachten Sctiußverletziingen irn Kopf-Hals-Bereich nur eine M i n d e r ~ a hdarstellen. l ereignct sich die Mehrzahl derselberi akzidentell und ist häufig mit SchuLIverletxiiiigen anderer Körperregioncn verbunden. Selten jedoch wird die Peiietration eines Projektils iri das Ceiäßlurnen oder einc Projcktileinbolie besctirieIieii (2).

Kasuistik Ein 38jähriger Patient rrlitt durch cinc Schrotladung eine Verletzung der Halcweichtcilc. Eines der Projektile drang in die linke Halsregion cin. gelangtc in d a s Lumen der Arteria carotis intcrna und wurde diircli den Blutstrom in dic linke Artcria ccrebri niedia abgrschwemmt. 'I'rotz dcr operativen Eritferriung der Schrotkugel verstarb der Patient aii einer ausgedehnten, durch cinc Thronibose verursactiten Hirnerwcichung des Stromgebietes d e r Arteria cerebri media.

Abb. 1

Eintrittsstelle der Schrotkugel in das Lumender Arteria carotis interna (Weil)und spätere Lokalisation irn Stromgebiet der Arteria cerebri media.

Literatur

Diskussion Schußverletzungcn. ob in siiizidaler Absicht oder akzidentell. führcn zu einem breitgefacherten Spektrum von Läsioncn im Kopf-Hals-Bereich, welches oft noch weitere Verletzungen iii anderen Körperregioncn beinhaltet. Während Verletzungen d e r Augcn. dcr Halsweiclileile und der Halsgefaßc odcr die Kombination dieser 1.8sioneri die häufigsten Folgen darstellen ( I ) . sind Verletzungen des Ohres odcr intrakranielle 1.äsionen seltener, die ebenfalls scltcncn isolierten Scliußverletzungen dcr maxillofazialcn Region trotx ihres oft dramatischen Erscheinungsbildes kauiii leberisbedrohlich. Bei Vcrlctzungen d e r Halsweichteile gelteri die Penetration dcs Projektils iri das Cefäßlumen und dic nachfolgcndc Embolie der Arteria cerebri media odcr der Sylvisclieri GelXße als Rarität und werdcn nur in Einzelbeobachtungen beschrieben. So ziticrcn Piazza und Caist ( 2 ) drei Fälle aus der Litcratur und fügen einen eigenen Fallbericht an. Währerid letzterer Patient nach Ektomie dcr sekundären Enibolie d e r Arteria cerebri media tcilwcisc rehabililierl werden konnte, sind dic übrigcn Paticntcn. wie irn vorliegenden Fall. nach zwischenzeitlicti nufgelreleiier Hemiplegie tcils im Gefolge des Projeklilverschlusses selbst. teils a n dcr sekuridareri Erribolie d e r Artcria ccrcbri mcdia und ihrer Äste verstorben. .-

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Fortschr. Röntgcnstr. 152.6(1990) 742 (c, Ceorg'l'hierne Verlag Stuttgart . Ncw York

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Grimcs, W. R.. Don /M. Morris. E. A. Deirclr: Shotgun wounds involving ltie head a n d neck. Amer. .I. Siirg. 155 (1988)776- 779 Piazza. G., C. G'aist: Occlusioii of ~niddleccrebral artery hy iorcign body embolus. J. Neurosurg. 1 7 (1960) 172-1 75

ß r . Endre Nngy

Radiologische Kliriik Sieged H-6720 Koranyi fasor 1 2

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Hadiologische Klinik dcr Albert Sztint-(;yörgyi Medizinische 1 iiiivcrsität Szeged. I,ngarn (Direktor: Prof. Dr. G . Vt~don)

[A projectile embolism of the arteria cerebri media following a gunshot injury to the neck].

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