Die einkammerige aneurysmatische Knochenzyste der HWS Eine DilTerentialdiagnose zur lalcralen Halszysle

Einleitung

Abb. 1 Sonographie

'rumoren im dorsalen Halskompartimeiit sind selten und meist ossären oder neurogenen Ursprungs (9). Anatomisch ist das posteriore Kompartiment nach ventral durch die prävertebrale Faszie begrenzt. In Abhängigkeit von ihrer Größe können solche Tumoren klinisch und sonographisch eine dem lateralen Kompartinient zugehörige Pathologie wie eine laterale Halszyste oder ein Lymphom imitieren, zumal wenn sich die Rauml'orderung sonographisch eclioarm bis echofrei darstellt. Die Computertomographie erlaubt jedoch eine topographische Zuordnung zu dem ursprünglichen Kompartinient und engt damit die Difl'ereiitialdiagnose ein.

Kasuistik W. M., d, 17J.

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der dorsalen Halcweichteile links (7,5 MHz):3x4 cm große. glatt berandete, zentral echofreie, peripher echoarrne Raumforderung.

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Klinik: Seit 3 Monaten ziinehmende Schwellune ini linken Kiefenvinkel bemerkt: zunehmendes Spannungsgefühl; ~alDat0rischorallelast.ischer. nicht verschieblicher Tumor mit diskreter ~ b e r w k r m u n gund i3&ung der Haut. Sonographie: 3 x 4 cni große. zentral echofreie, peripher echoarme Raumforderuiig mit ~artieller dorsaler Schallverstärkune. aber auch SchallauslöSchung (Abb. 1).1n erbi in dun^ mit d& kurzen Anamnese und der leicht entzündlichen Reaktion der Kutis ~ r i m ä r eBefundiiiteruretation als infizierte laterale Halszyste. Wegen der ungewöhnlich weit dorsalen Lage lind der partiellen dorsalen Schallauslöschuna ergänzende CT aigeraten. ~ o r n ~ u l e r ~ o r n o ~ r a~~a hn di ev:e r k a l k t e zvstische Läsion links paravertebral irn vosterioren Kom~artiment des Halses gelegen (Abb. 2a) mit Ausdehnung iiber 4 ~ i r b e l k ö r perhöhen; ossärer Kontakt lediglich zum Atlasbogen; keine Osteolyse oder Auftreibung der knöchernen Strukturen (Abb. 2b). Histologie: Aneurysmatische Knochenzyste (Abb. 3). U

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Diskussion

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üie aneurysinatische Knochenzyste entspricht einer tumorähnlichen Knochenläsion. die idiopathisch oder sekundär als besondere lokale Reaktion des Knochens auf dem Boden eines gut- oder bösartigen Knochentumors oder selten posltraumatisch entstehen kann ( 1 , 4 . 7 . 10. 11).Bevorzugte Lokalisationen sind neben den Metaphysen langer Röhrenknochen die Quer- und Dornfortsätze sowie Rogenanteile der Wirbel ( I , 6 , 7, 11, 12). Das Prädilektionsalter liegt in der 2. Lebensdekade. Die allgemeine Röntgensymptomatik besteht in einer exzentrisch gelegenen. mehrkammerigen, gut begrenzten Strukturauslöscliung oft beträchtlichen Ausmaßes mit Kortikalisdestruktion und Periostre-

Fortschr Räntgeiistr 152,6(1990)732-733 O Ceorg ThiemeVerlag Stuttgart .New York

nktion als Ausdruck der Expansion (7). Allerdings variiert das radiologische Bild in Abhängigkeit von der Lokalisation im Skelett und von dem Reifegrad der aneurysmatischen Kiiochenzyste (5, 10-12). Als Lokalisation werden die zentrale, exzentrische und parossale Lage gcFunden. als Reifegrad das Stadiuiri d e r initialen Osteolyse, des aktiven Wachstums. dcr Stabilisierung und d e r Hcilung untersctiieden. Die aiieurysrnatischcn Knochenzysten der Wirbelsäule weisen gehäuft einen erheblichen parossalen Cescliwulstanteil und einc spärliche oder fehlende Septieriing auf (3. 5. 6.12). Ein Felileii der Trabekulierung - wie es auch in dem von uns beschriebenen Fall vorlag - beobachteten Bonakdarpour U . Mitarb. bei 7 3 % dieser Läsionen (3). Die extraossale Tiirnorkomponentc kann sich rasch vergrößern. wobei dann primär die Vcrkalkungen in der umgebcndcn Periostlamelle fehlen (2. 5. 11). Eine siibperiostale Einbliitung wird als ursächlich angesehen (6. 8). Erst in der Stabilisierungsphasc entsteht die periphere Kalkschale. Eine rasche Zunahrnc der Beschwerden inncrhalb weniger Wochen. wie in der vorgestellten Kasuistik, ist in Aiibetracht der stadicnhaften Entwicklung ciner aneurysmatischen Knochcnzyste iiicht ungewöhnlich. Die Coniputertomographie ist. der Sonographie durch die topographisch

[A unicameral aneurysmal bone cyst of the cervical spine. The differential diagnosis of a lateral cervical cyst].

Die einkammerige aneurysmatische Knochenzyste der HWS Eine DilTerentialdiagnose zur lalcralen Halszysle Einleitung Abb. 1 Sonographie 'rumoren im d...
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