PRAXIS
D er PRAXIS-Fall
Praxis 2014; 103 (22): 1 3 3 1 -1 3 3 4
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A b te ilu n g H äm atologie1, A b te ilu n g R heum atologie3, U niversitätsspital Basel; A b te ilu n g Pneumologie, St. Claraspital Basel2; Blutspendezentrum beider Basel, Schweizerisches Rotes Kreuz 4 'A strid Plessl, 2Paul J. Buser, 3T h o m as D a ik e le r, ’Esther S te v e lin g , ’Jörg H a lte r, ’’4A n dreas H o lb ro
Alveoläre H äm o rrhagie und Kokain: Ursache oder Zufall? A lv e o la r H e m o rrh a g e und Cocaine: Cause or Coincidence?
Anamnese und Befunde Ein 27-jähriger Patient wurde auf der Notfallstation aufgrund einer zweimo natigen Geschichte von progressiven Hämoptysen und Anstrengungsdys pnoe vorstellig. Weitere systemische Be schwerden lagen nicht vor. In der persönlichen Anamnese waren ein kürzlich diagnostizierter gastro-ösophagealer Reflux und eine Helicobacter-pylori-positive Duodenitis evident. Zudem berichtete der Patient über Suchtmit telmissbrauch in Form von Kokain(0,5-1 g pro Woche), Nikotin- (20 Ziga retten pro Tag), Cannabis- (250-500 mg pro Tag) und Alkoholkonsum (1-21 Bier pro Tag). Bei der Erstuntersuchung präsentierte sich ein tachypnoischer Patient (Atem frequenz 25/min) mit einer peripheren Sauerstoffsättigung von 90% unter acht Liter Sauerstoff via Nasalkanüle, die weiteren Vitalzeichen lagen im Norm-
bereich. Die klinische Untersuchung zeigte bilaterale grobblasige Rasselge räusche, keine weiteren Auffälligkeiten, speziell keine palpable Purpura, keine Arthritiden, keine Endokarditiszeichen. Laborchemisch fanden sich eine normoregenerative normochrome, normozytä re Anämie mit einem Hämoglobin von 65 g/1 (140-180 g/1) und eine Leukozyto se von 16G/1 (3,5-10x1071), hauptsäch lich einer Neutrophilie mit merklicher Linksverschiebung entsprechend. Die arterielle Blutgasanalyse zeigte eine respiratorische Partialinsuffizienz mit ei nem pO, von 7,9 kPa (Norm: >10,7 kPa) unter der erwähnten Sauerstoffgabe und eine diskrete respiratorische Alka lose (pH 7,43, Norm: 7,38-7,42; p C 0 2 4,8 kPa, Norm: 5,0-5,5kPa). Des Wei teren sahen wir eine systemische Ent zündungsreaktion mit einer Erhöhung des C-reaktiven Proteins auf 63,9 mg/1 (Norm: