bericht aus dem ögpp-vorstand Neuropsychiatr (2014) 28:160–161 DOI 10.1007/s40211-014-0120-z

Bericht aus dem Vorstand Eleonore Miller-Reiter 

© Springer-Verlag Wien 2014

Liebe Kolleginnen und Kollegen, wieder einmal haben wir die Ferienzeit gut überstanden: auch Sie haben sich hoffentlich im wohlverdienten Urlaub gut erholt und den Sommer genießen können. Was Sie aber sicher auch bemerkt haben, ist der eklatante Mangel an einem „Sommerloch“. Die Zeiten, in denen unsere PatientInnen im Sommer auch auf Urlaub waren und sich zumindest soweit stabil fühlten, dass sie unsere Hilfe erst danach (vorzugsweise dann alle im September) in Anspruch nehmen konnten, scheinen endgültig vorbei zu sein! Nicht nur die Medien bemerken die Zunahme an behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankungen. Auch die vielfältigen Reaktionen weisen darauf hin: von Burn Out-Prophylaxe über weit gefächerte (um nicht zu sagen zerstreute) Rehabilitationsideen bis hin zu Fit-to-Work und arbeitsmedizinischen Maßnahmen entsteht ein zusätzlicher Bedarf an psychiatrischer Kompetenz. Oft sind es genau diese Zuweisungen, die endlich einen Menschen punktgenau zur fachärztlichen Antidepressiva-Einstellung führen – nach Monaten diverser anderer Versuche, seine Antriebstörung

Prim. Dr. E. Miller-Reiter () Sozialpsychiatrisches Ambulatorium Donaustadt, Psychosoziale Dienste Wien, Attemsgasse 7D, 1220 Wien, Österreich E-Mail: [email protected]

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(die als alles Mögliche interpretiert und gar nicht oder insuffizient behandelt wurde) in den Griff zu bekommen. Darüber freuen wir uns mit den Betroffenen und dem System. Oft sind wir aber auch mit unserem Latein am Ende, wenn es zum Beispiel um Rehabilitationsmaßnahmen geht oder den dringenden Bedarf an leistbarer psychotherapeutischer Intervention (und zwar rasch, bevor etwas chronifiziert). Oft sind wir auch mit unseren Kräften zumindest am Rande der Belastbarkeit angelangt: denn, eine Reaktion auf diese Zunahme an psychiatrischen PatientInnen scheint nicht zu erfolgen. Es werden praktisch keine zusätzlichen Kassenstellen für FachärztInnen für Psychiatrie und Psychotherapie geschaffen, und wenn doch, bleiben sie womöglich unbesetzbar durch den Mangel an FachärztInnen, der schon herrscht und sich immer weiter zu verschärfen scheint!

FachärztInnenmangel Der Vorstand der ÖGPP setzt sich daher weiter intensiv für die Verbesserung dieser Situation ein. Wir planen gezielte Informationsangebote schon für StudentInnen der Medizin (mit dem Schülerkongress sprechen wir ja bereits seit Jahren auch den ganz jungen potentiellen Nachwuchs an), betreiben intensives Lobbying für die Verankerung des Faches Psychiatrie und Psychotherapie in der neuen Ausbildungsordnung von Praktika über Klinisches Jahr bis hin zu den anschließenden Facharztweiterbildungen, blei-

ben weiterhin bei unserer Forderung, als Mangelfach anerkannt zu werden und natürlich nach adäquater und attraktiver Bezahlung unserer Leistungen sowie Vermehrung der Kassenstellen.

Ausbildung Gleichzeitig sind wir aufgefordert, die neue Facharztausbildungsordnung und Rasterzeugnisse so zu gestalten, dass unsere jungen KollegInnen die beste Ausbildungsqualität erfahren und Ausbildung auch an jeder regionalisierten Abteilung gut durchführbar ist. Die Reformierung der FachärztInnenausbildung ist für uns ja Dauerthema, sie bietet aber auch jedes Mal eine Chance zur Optimierung: Wir werden also diesem Schwerpunkt (unter Mitarbeit einiger engagierter KollegInnen gemeinsam mit dem Ausbildungskomitee) einen eigenen Workshop widmen. Ihre Anregungen, was unbedingt unter Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten für unsere jungen KollegInnen im Zeugnis angeführt sein müsste, sind uns wie immer herzlich willkommen. Bitte schicken Sie diese (oder andere Informationen, Kommentare, konstruktive Kritik etc.) wie immer an Frau Mag.a Blebann (E-Mail: [email protected]), die sie gerne an uns weiterleitet.

Vorstand neu Der Vorstand hat sich in seiner neuen Zusammensetzung mit Frau Prim.a Dr. Christa Rados als President elect,

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bericht aus dem ögpp-vorstand Herrn Univ.-Prof. Prim. Dr. Martin Aigner als Ausbildungsbeauftragten und Herrn Prim. Dr. Gerhard Fruhwürth als Schatzmeister schon zur ersten Sitzung in sehr konstruktivem und effektivem Arbeitsklima getroffen, für den Herbst ist eine Klausur zur Weiterentwicklung der Gesellschaft und den bereits vorher erwähnten Themen vorgesehen. Nebenbei beschäftigen wir uns wie immer mit Anfragen der Ärztekammer zu diversen neuen Vorschlägen für Zusatzqualifikationen etc. und bereiten uns auf die auch von der Tagespolitik abhängigen, zu erwartenden großen politischen Themen wie Gesundheitsund Krankenpflegegesetz, Psychothera-

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peutInnengesetz und Versorgung vor (natürlich gehört hierher auch wieder einmal das neue Medizinstudium und die Facharztausbildung).

15. Jahrestagung der ÖGPP 22. bis 25. April 2015 im Toscana Congress, Gmunden

Gmunden 2015

Ich darf Ihnen noch einen ruhigen Wiedereinstieg in den Arbeitsalltag und schönen Herbst im Namen aller Vorstandsmitglieder wünschen und verbleibe wie immer,

Selbstverständlich tagt auch schon das Programmkomitee für Gmunden 2015 – auch nächstes Jahr verspricht ein sehr spannender Kongress zu werden, bitte merken Sie sich also jetzt schon vor:

mit herzlichen kollegialen Grüßen, Ihre Nora Miller-Reiter Schriftführerin der ÖGPP

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