Korrespondenz | Correspondence

Leserbrief

Zirkadiane Uhren und Kor espondenz|Cor espondence Energiestoffwechsel

Online Publikation: Dtsch Med Wochenschr 02014; 1390 : 1320 · © Georg Thieme Verlag KG · Stuttgart · New York · ISSN 0012-04721439-4 13 0 Circadian clocks and energy metabolism

In der Einleitung des Artikels [1] wird zirkadian von lat. „circa“ = „ungefähr“ hergeleitet. Diese Herleitung trifft hier aber nicht zu. Circa meint in diesem Fall „rundum, herum“, in der Bedeutung „jeden Tag wiederkehrend“. Es ist derselbe Wortstamm wie in zirkulieren, zirkulär, Zirkel = einmal im Kreis herum. Circum-zision heißt ja auch nicht „ungefähre“ Beschneidung, sondern „um die Eichel herum“. Literatur 1 Kessler K, Pivovarova O, Pfeiffer AF. Zirkadiane Uhren und Energiestoffwechsel: Implikationen für die Gesundheit. Dtsch Med Wochenschr 2014; 139: 684–686 Korrespondenz Rolf Börger Facharzt für Innere Medizin Mauritiussteinweg 1 50 676 Köln eMail [email protected] www.koelner-internisten.de DOI 10.1055/s-0034-1370115

Erwiderung ▼ Herr Börger bemerkt sehr richtig, dass das Wort „circa“ neben der Bedeutung „ungefähr“ auch „rundum, herum“ bedeutet. In der Chronobiologie wird das Wort allerdings im Sinne von „ungefähr“ verwendet. Franz Halberg führte Mitte des letzten Jahrhunderts diesen Ausdruck ein, um biologische Prozesse mit einem Rhythmus von „more or less 24 hours“ zu beschreiben (nachzulesen bei Aschoff 1965 [1]). Auch neuere Publikationen in Peer-reviewed-Journalen erklären zirkadian als „circa diem – ungefähr ein Tag“ [3], „about a day“ [2] bzw. „~ 24 hour“ [4].

1 Aschoff J. Circadian rhythms in man. Science 1965; 148: 1427–1432

Erinnerungen an Erwin Bälz Kor espondenz|Cor espondence (1849–1913)

Online Publikation: Dtsch Med Wochenschr 02014; 1390 : 1–2 · © Georg Thieme Verlag KG · Stuttgart · New York · ISSN 0012-04721439-4 13 0

Ein deutscher Arzt bringt die westliche Medizin nach Japan

Ein weiteres, nicht oft erwähntes, aber interessantes Buch in japanischer Sprache stammt von Ume Kajima, das teilweise ins Deutsche übersetzt wurde, und viele Bilder und Dokumente enthält, die man in den anderen Werken über Bälz nicht findet [2, 3]. Hierin enthalten sind auch Briefe, die er an seine Frau Hana auf Japanisch geschrieben hat – allerdings nicht unter Verwendung von Kana und Kanji, sondern in lateinischer Umschrift („…sayonara libes Kind“).

Korrespondenz Katharina Keßler Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE), Abt. Klinische Ernährung (KLE) Arthur-Scheunert-Allee 114-116 14558 Nuthetal Tel. 033200/88-2761 eMail [email protected] DOI 10.1055/s-0034-1370116

Literatur

Leserbrief

Mit großem Interesse habe ich den Leserbrief von Herrn Dr. Dierk-Christian Vogt [7] zur Kenntnis genommen, der eine sehr wichtige Ergänzung meines Artikels [5] darstellt und darüber hinaus wertvolle bibliographische Hinweise enthält.

2 Huang W, Ramsey KM, Marcheva B et al. Circadian rhythms, sleep, and metabolism. J Clin Invest 2011; 121: 2133–2141 3 Husse J, Leliavski A, Oster H. Zirkadiane Uhren in Gehirn und Peripherie: biologische Funktion und Relevanz für die Klinik. Dtsch Med Wochenschr 2013; 138: 493– 496 4 O’Neill JS, Reddy AB. Circadian clocks in human red blood cells. Nature 2011; 469: 498–504

Wie von Herrn Kollegen Vogt richtig angemerkt, ist Erwin Bälz bei uns leider zu wenig bekannt. Das gilt allerdings auch für andere deutsche Mediziner, die in Ostasien einer äußerst segensreichen Tätigkeit nachgingen wie z. B. Dr. Richard Wunsch (1869–1911) in Korea, Japan und China oder Dr. Erich Paulun (1862–1909), der um 1900 in Shanghai eine kleine allgemeinmedizinische Ambulanz gründete, aus der sich dann letztlich die berühmte Tongji-Universität entwickelt hat [1, 4, 6]. Eine zusammenfassende Arbeit über die deutsche Medizingeschichte im Fernen Osten steht noch aus.

Literatur 1 Höpker W-W. 100 Jahre deutsch-chinesische Kooperation in der Medizin. Reger Austausch auf vielen Gebieten. Dtsch Ärztebl 2008; 49: A2648–A2650 2 Kajima U. Hana Bälz. Das Leben der Frau des Japanarztes Prof. Dr. Erwin von Bälz. Tokyo, Kajima Institut Verlag 1972 3 Kajima U. Hana Bälz. Die Frau des Japanarztes Erwin Bälz. Aus dem Japanischen von Sachiko Yatsushiro. Deutsche Verlags-Anstalt 1978 4 Reinbothe R (Hrsg.). Tongji-Universität in Shanghai. Dokumente zur Gründungsgeschichte Wiesbaden, Harrassowitz Verlag 2009 5 Steininger H. Erinnerungen an Erwin Bälz (1849–1913). Ein deutscher Arzt bringt die westliche Medizin nach Japan. Dtsch Med Wochenschr 2013; 138: 2682–2684 6 Steininger H. Erinnerungen an Richard Wunsch (1869–1911): Ein deutscher Arzt in Ostasien – Leibarzt des letzten koreanischen Kaisers. Deutsche Medizinische Wochenschrift 2011; 136: 2676–2678 7 Vogt D-C. Leserbrief. Erinnerungen an Erwin Bälz (1849–1913). Dtsch Med Wochenschr 2014; 139: 963–964 Korrespondenz Prof. Dr. med. Helmuth Steininger Institut für Pathologie im Medizin Campus Bodensee Röntgenstraße 2 88048 Friedrichshafen Tel. 07541/96 3000 Fax 07541/96 3003 eMail [email protected] DOI 10.1055/s-0034-1370106

Dtsch Med Wochenschr 2014; 139: 1320

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