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H. Schwarz et al.: Globuline im Serum und Fruchtwasser

Im Fruchtwasser ist schon ab der 24. SSW ein Absinken festzustellen. Dabei entspricht die Fruchtwasser-Konz. etwa 15% der Serum-Konz. Beim ~2-Glycoprotein 1 liegen die Serumwerte um den Normalwert von Nichtschwangeren (20 mg%) und zeigen ab der 34. SSW eine ansteigende Tendenz. Die Fruchtwasserwerte weisen ab der 30. SSW einen AbfaU auf, wobei die mittlere Konz. etwa 15% der Serum-Konz. ausmacht. Die Fruchtwasser-Konz. beim cel-Antitrypsin ergibt ab der 24. SSW ein Absinken, w/ihrend die Serumwerte im Schwangerschaftsverlauf fiber die Streubreite Nichtschwangerer (200-400 mg%) hinausgehen. Die mittlere Konz. im Serum ist etwa 10real h6her als im Fruchtwasser. Zusammenfassend ergibt sich: Im Schwangerschaftsverlauf liegen die SerumKonzentrationen der untersuchten Proteine teils fiber, teils unter den Werten von Nichtschwangeren und weisen - abgesehen vom Albumin - eine relativ gleichbleibende Tendenz auf. Im Fruchtwasser steigen die Konzentrationen der untersuchten Proteine zun/ichst an, um etwa ab der 28. SSW wieder abzufallen. Die mittlere Konzentrationen betragen dabei durchschnittlich 10-30% der Serum-Werte. Fruchtwasserproben yon Schwangeren mit leichter bis mittelschwerer Rh-Inkompatibilit/it ergeben Werte im unteren Normbereich. Proben bei Diabetes, Niereninsuffizienz, EPH-Gestose und chron. Plazentainsuffizienz zeigen Werte mit breiter Streuung, aus denen noch keine ffir die Erkrankung typische Ver~inderungen zu erkennen sind.

263a. H. Schwarz, W. W. Stein, R. Schumann, R. Gerner, E. Halberstadt (Zentr. d. Frauenheilk. u. Geburtsh. d. Univ. Frankfurt): Vergleiehende Untersuehungen yon Globullnen im Serum und Fruehtwasser bel normaler und gestiirter Gravldltiit Untersucht wurden Ig-A, Ig-M,/31-C-Globulin,/~l-E-Globulin, Gc-Globulin und cr2-Makroglobulin. Die quantitative Bestimmung erfolgte nach der Mancini-Technik. Das untersuchte Kollektiv entspricht dem im Vortrag Nr. 263 erw~ihnten. Die Ig-A-Konzentration im Serum zeigt bis zur 20. SSW eine Abnahme, die sich danach bis zur 40. SSW um die untere Grenze des Streubereiches Nichtschwangerer (90-450 rag%) einpendelt. Im Fruchtwasser verh/ilt sich die Konz. relativ gleichf'6rmig. Sie entspricht etwa 7% des Serums. Die Ig-G-Konzentrafion im Serum liegt meist unter dem mittleren Normwert Nichtschwangerer (1250 mg%), mit einem Minimum in der 26. SSW. Die Fruchtwasser-Werte ergeben ein Maximum zwischen der 25. und 30. SSW mit einem kontinuierlichen Abfall bis zur 40. SSW. Die mittlere Konz. betr/igt nur etwa 3% des Serums. Auff/illig ist der spiegelbildliche Verlauf beider Konz. in der Grav. Die SerumKonz. vom Ig-M liegt im mittleren Normbereich Nichtschwangerer (160 mg%), im Fruchtwasser konnte es nicht nachgewiesen werden. Es hat im Vergleich zu den fibrigen Globulinen ein deutlich hSheres Molekulargewicht.

G. Trams et al.: SHBG und CBG im Fruchtwasser

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Beim/3~-C-Globulin steigen die Serum-Werte ab der 26. SSW an, das Maximum in der 34. SSW liegt an der oberen Grenze der Streubreite von Nichtschwangeren (55-120 rag%). Im Fruchtwasser ist ab der 26. SSW eine sinkende Tendenz festzustellen, wobei die mittlere Konz. etwa 10% der Serummenge ausmacht. Das/~x-E-Globulin liegt im Schwangerschaftsverlaufweitgehend unter dem Mittelwert, aber noch innerhalb der Streubreite nichtschwangerer Frauen (20-120 mg%). Im Fruchtwasser ist der Verlauf mit geringer Streubreite gleichf6rmig. Die mittlere Konz. betr/igt etwa 10% des Serums. Die Serum-Werte des Ge-Globulins steigen im Schwangerschaftsverlaufkontinuierlich an und/iberschreiten ab der 19. SSW die mittlere Konz. Nichtschwangerer (30 mg%). Im Fruchtwasser ist zwischen der 26. und 28. SSW ein Konzentrationsmaximum festzustellen, anschliegend ein stufenf6rmiger Abfall bis zur 40. SSW. Die mittlere Konz. betr~igt etwa 13% des Serums. W/ihrend die o~z-Makroglobulin-Konz, im Serum im mittleren Normbereich Nichtschwangerer liegt (290 rag%), konnte es im Fruchtwasser nicht nachgewiesen werden. Es hat ebenfalls ein hohes Molekulargewicht. Setzt man die mittleren Konz. aller untersuchten Proteine (die im Vortrag Nr. 263 eingeschlossen) in der 26. SSW gleich 100%, dann erfolgt im Serum im weiteren Verlauf bis zum SS-Ende ein Anstieg um 10%, im Fruchtwasser ein Abfall um 30%. Fruchtwasserproben von Schwangeren mit leichter bis mittelschwerer Rh-Inkomp. blieben bei fast allen Globulinen, so wie bei den Proteinen, in ihrer Konz. weitgehend unbeeinflugt. Die Werte bei Diabetes, Niereninsuffizienz, EPH-Gestose und chron. Plazentainsuff. zeigten zwar Abweichungen, aus denen sich jedoch noch kehne R/ickschl/isse ziehen lassen. Die Konzentrationen aller untersuchten Proteine im Fruchtwasser lagen zwischen 3 und 30% der jeweiligen Serum-Konzentrationen. Dabei ergab sich jedoch keine eindeutige Abh/ingigkeit vom Molekulargewicht. Daraus ist zu folgern, dab der Obertritt der einzelnen Proteine vom Serum in das Fruchtwasser wohl auf unterschiedlichen Mechanismen beruht. Beim Ig-M und c~2-Makroglobulin scheint aufgrund der Molek/ilgr6ge kein Llbertritt in das Fruchtwasser stattzufinden. Eine klinische Bedeutung der Proteinbestimmung ist aus unseren Ergebnissen noch nicht abzuleiten.

264. G. Trams, K. Diedrich, M. Speckin (Univ.-Frauenklinik Hamburg-Eppendorf): Naehweis von steroidbindenden spezifischen Serumproteinen (SHBG und CBG) im Fruchtwasser* Das ,,sex hormone binding globulin" (SHBG) und das ,,cortisol binding globulin" (CBG) des Plasmas bilden spezifische Steroid-Protein-Komplexe und kSnnen dadurch als Transportproteine dieser Hormone fungieren. Das CBG bindet bevorzugt Cortisol, Corticosteron und auch Progesteron, w/ihrend das SHBG eine hohe *

Mit Unterst/itzungder DFG, Sonderforschungsbereich34 ,,Endokrinologie"

[Comparative studies of globulins in the serum and amniotic fluid in normal and complicated pregnancies (proceedings)].

134 H. Schwarz et al.: Globuline im Serum und Fruchtwasser Im Fruchtwasser ist schon ab der 24. SSW ein Absinken festzustellen. Dabei entspricht die...
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