H. Schwarz et al.: Proteine im Serum und Fruchtwasser MOTHER
MPV
PLACENTA
RPS
UV
133 FETUS
UA
0.3-
mg/1 (E1} ESTRAi~IO(.-'[7/3(E2} E~ IE3~ l
:
2,01
0,2-
0.1-
[1 E2 E3
Abb. 1. Konzentrationenvon (3stron (Ex), t~stradiol-17/3(E2) , 0striol (E3), DehydroepiandrosteronSulfat (DHA-S) und Kortisol (C) im miitterlichen peripheren Venenblut (MPV), im retroplazentaren Blut (RPS), im Nabelvenenblut(UV) und im Nabelarterienblut(UA) bei normalem Schwangersehaftsund Geburtsverlauf(n = 13) 263. H. Schwarz, W. W. Stein, R. Schumann, R. Gerner, E. Halberstadt (Zentr. d. Frauenheilk. u. Geburtsh. d. Univ. Frankfurt): Verglelehende Untersuehunge. yon Proteinen im Serum und Fruehtwasser bel normaler und gestiirter Graviditilt Untersucht wurden Pr/i-Albumin, Albumin, Saures c~l-Glycoprotein, eel-Antitrypsin und/32-Glycoprotein I. Die quantitative Bestimmung erfolgte nach der Mancini-Technik. Es standen Serumproben yon 120 Schwangeren und 118 durch Amniocentese gewonnene Fruchtwasserproben aus der 12.-40. SSW zur Verffigung. Die Ergebnisse yon jeweils 2 SSW wurden zusammengefal3t. Die Prd-A lbumin-Konzentration im Serum liegt im Schwangerschaftsverlauf um den Durchschnittswert yon Nichtschwangeren (25 mg%). Im Fruchtwasser weist das Protein eine sinkende Tendenz auf, dabei entspricht seine mittlere Konz. etwa 2 0 - 3 0 % der Serum-Konz. Die Albumin-Konzentration im Serum liegt w/ihrend der Schwangerschaft unter dem Mittelwert von Nichtschwangeren (4400 mg%), sinkt yon der 24. SSW an weiter ab und liegt ab der 28. SSW unterhalb der Streubreite Nichtschwangerer (3500-5000 mg%). Die mittlere Fruchtwasser-Konz. betr~igt etwa 10% des Serums und zeigt /ihnlich dem Verlauf im Serum ab der 26. SSW eine sinkende Tendenz. Die Konzentration des sauren ce~-Glycoproteins liegt im Serum deutlich unter dem Mittelwert nichtschwangerer Frauen (90 mg%), wobei die Konz. ab der 34. SSW im Ansteigen begriffen ist.
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H. Schwarz et al.: Globuline im Serum und Fruchtwasser
Im Fruchtwasser ist schon ab der 24. SSW ein Absinken festzustellen. Dabei entspricht die Fruchtwasser-Konz. etwa 15% der Serum-Konz. Beim ~2-Glycoprotein 1 liegen die Serumwerte um den Normalwert von Nichtschwangeren (20 mg%) und zeigen ab der 34. SSW eine ansteigende Tendenz. Die Fruchtwasserwerte weisen ab der 30. SSW einen AbfaU auf, wobei die mittlere Konz. etwa 15% der Serum-Konz. ausmacht. Die Fruchtwasser-Konz. beim cel-Antitrypsin ergibt ab der 24. SSW ein Absinken, w/ihrend die Serumwerte im Schwangerschaftsverlauf fiber die Streubreite Nichtschwangerer (200-400 mg%) hinausgehen. Die mittlere Konz. im Serum ist etwa 10real h6her als im Fruchtwasser. Zusammenfassend ergibt sich: Im Schwangerschaftsverlauf liegen die SerumKonzentrationen der untersuchten Proteine teils fiber, teils unter den Werten von Nichtschwangeren und weisen - abgesehen vom Albumin - eine relativ gleichbleibende Tendenz auf. Im Fruchtwasser steigen die Konzentrationen der untersuchten Proteine zun/ichst an, um etwa ab der 28. SSW wieder abzufallen. Die mittlere Konzentrationen betragen dabei durchschnittlich 10-30% der Serum-Werte. Fruchtwasserproben yon Schwangeren mit leichter bis mittelschwerer Rh-Inkompatibilit/it ergeben Werte im unteren Normbereich. Proben bei Diabetes, Niereninsuffizienz, EPH-Gestose und chron. Plazentainsuffizienz zeigen Werte mit breiter Streuung, aus denen noch keine ffir die Erkrankung typische Ver~inderungen zu erkennen sind.
263a. H. Schwarz, W. W. Stein, R. Schumann, R. Gerner, E. Halberstadt (Zentr. d. Frauenheilk. u. Geburtsh. d. Univ. Frankfurt): Vergleiehende Untersuehungen yon Globullnen im Serum und Fruehtwasser bel normaler und gestiirter Gravldltiit Untersucht wurden Ig-A, Ig-M,/31-C-Globulin,/~l-E-Globulin, Gc-Globulin und cr2-Makroglobulin. Die quantitative Bestimmung erfolgte nach der Mancini-Technik. Das untersuchte Kollektiv entspricht dem im Vortrag Nr. 263 erw~ihnten. Die Ig-A-Konzentration im Serum zeigt bis zur 20. SSW eine Abnahme, die sich danach bis zur 40. SSW um die untere Grenze des Streubereiches Nichtschwangerer (90-450 rag%) einpendelt. Im Fruchtwasser verh/ilt sich die Konz. relativ gleichf'6rmig. Sie entspricht etwa 7% des Serums. Die Ig-G-Konzentrafion im Serum liegt meist unter dem mittleren Normwert Nichtschwangerer (1250 mg%), mit einem Minimum in der 26. SSW. Die Fruchtwasser-Werte ergeben ein Maximum zwischen der 25. und 30. SSW mit einem kontinuierlichen Abfall bis zur 40. SSW. Die mittlere Konz. betr/igt nur etwa 3% des Serums. Auff/illig ist der spiegelbildliche Verlauf beider Konz. in der Grav. Die SerumKonz. vom Ig-M liegt im mittleren Normbereich Nichtschwangerer (160 mg%), im Fruchtwasser konnte es nicht nachgewiesen werden. Es hat im Vergleich zu den fibrigen Globulinen ein deutlich hSheres Molekulargewicht.