H. G. Kaplan et al.: Estriolbestimmungbei Erythroblastosisfetalis
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+ SEM) Prog von 110 + 16 auf 134 + 16, E 2 von 22,4 + 3,2 auf 24,5 + 1,4, E 3 direkt Yon 47,4 + 7,4 auf 68,4 + 14, Cortisol yon 373 + 62 auf 801 + 158; es fielen E 1 yon 15,3 + 2,3 auf 11,2 + 0,9 und freies E 3 yon 15,6 + 4,0 auf 11,2 + 1,1. Ein Vergleich der partalen Steroidprofile von Normal-, Azidose- und EPH-Gestose-Kollektiv zeigte folgendes: PMVB -- Prog normal 134 _+ 16, Azidose 92 + 8,2, EPHGestose 105 + 11,6; E 3 dl,ekt 68,4 _+ 14,6, 40,2 _+ 5,3, 39,6 + 5,1, demgegenfiber in der Nabelvene: Prog normal 458 + 29, Azidose 717 _+ 50, EPH-Gestose 573 + 38; E3 airekt 782 + 56, 950 + 89, 756 + 54; freies Cortisol 355 + 14, 508 + 30, 340 _+ 23, pH NA 7,31, 7,13, 7,26. Wir erkl~ren den starken Anstieg des Prog und der ()strogene in der Nabelvene bei den Azidosen und der EPH-Gestose gegenfiber dem Normalkollektiv fiber einen gest6rten Shift dieser Hormone w/ihrend des Geburtsverlaufes.
251. H. G. Kaplan, R. Baumann, K. Wernicke, E. Halberstadt (Zentr. d. Frauenheilk, u. Geburtsh. d. Univ. Frankfurt): Estdolbestimmung im Fruehtwasser bei Erythroblastosis fetalis Zur Uberwachung des kindlichen Wohlbefindens in utero bei Erythroblastosis fetalis wird neben physikalischen Methoden allgemein die Fruchtwasserpunktion und Bestimmungen des Delta-E-Wertes eingesetzt. Erfolgte jedoch eine intrafetale Bluttransfusion, so erlauben die im Fruchtwasser zurfickbleibenden Chromogene keine sichere Delta-E-Bestimmung mehr. Somit f~illt eine prognostisch wichtige Merhode gerade bei den gefiihrdeten Rh-Inkompatibilit/iten weg. Fr/ihere Publikationen zeigen eine Korrelation der Estriolkonzentrationen im Fruchtwasser mit der Schwere der Erythroblastosis fetalis. In der vorliegenden Arbeit wurde darauf aufbauend untersucht, inwieweit Estriolbestimmungen im Fruchtwasser die momentane kindliche Gef/ihrdung erkennen lassen. Zur Estriolbestimmung im Fruchtwasser wurde ein RIA Kit der Firma Sorin verwendet. Er basiert auf einem Antiserum, welches spezifisch Estriol binder. Untersucht wurden 80 Fruchtwasserproben yon 44 Patientinnen mit Erythroblastosis fetalis der Schweregrade I - I I I nach Liley. Es zeigt sich der auch von anderen Autoren beschriebene Anstieg des Estrioltiters mit der Zunahme der Schwangerschaftsdauer, auch bei Rh-Dissonanzen. Nach Zuordnung der Estriolwerte zum Schweregrad der Erythroblastosis in Abh/ingigkeit zur Schwangerschaftsdauer ist eine eindeutige Korrelation nicht m6glich. Das Zuordnen der Estriolwerte zum Schweregrad nach Liley ohne Berficksichtigung der Schwangerschaftsdauer 1/il3teine Korrelation vermuten. Jedoch ist zu bedenken, dab bei schweren FiiUen der Erythroblastosis fetalis eine liingere Schwangerschaftsdauer nur selten erreicht wird und mithin zeitbedingte h6here Estriolwerte wegfallen. Andeutungsweise kann eine positive Korrelation auch bei der Gegenfiberstellung von Estriolwerten mit dem postpartalen fetalen H/imoglobin erkannt werden. Sie erscheint uns jedoch nicht ausreichend, die Estriolbestimmung im Fruchtwasser zur Beurteilung des fetalen Wohlbefindens heranzuziehen. In dieser Darstellung bleiben zudem die schwersten F/ille, die intrauterin ad exitum gekommen waren, unberficksichtigt. Die in unserem Hause tibliche eingehende {)berwachung der Rh-Schwangerschaften durch Cardiotocographie erbrachte keine Obereinstimmung des CTG-Kur-
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O. Bellmann et al.: Serumkonzentrationen von H P L und SP1
venverlaufes mit Estriolwerten im Fruchtwasser. Unterschiedlichste Estriolkonzentrationen sind bei allen Kurvenmustern mOglich. Die t~igliche Uberwachung des Feten mit dem CTG erlaubt eine gute prognostische Aussage und stellt in unserem Hause die wichtigste Grundlage zur Festlegung des optimalen Entbindungstermines dar.
257. O. Bellmann, N. Lang, J. Tebbe (Univ.-Frauenklinik Bonn): Vergleieh der Serumkonzentrationen yon HPL und SP 1 im Verlauf yon ungest6rten und gest6rten Sehwangersehaften Die SP1-Konzentrationen im m/itterlichen Serum - mit Hilfe yon M-Partigen-/31 SP1-Glycoprotein-Immundiffusionsplatten der Behringwerke AG bestimmt - zeigten im Normalkollektiv (68 Schwangerschaften mit 275 Serumproben zwischen 24. und 41. SSW) einen/ihnlichen Verlauf wie die Serumkonzentrationen des humanen plazentaren Lactogens (Abb. 1). Bedenkt man, dab SP1 und HPL an gleicher SteUe, n/imlich im Syncytio-Trophoblasten, synthetisiert werden, so liegt die Annahme nahe, dab SP 1 im miitterlichen Serum aueh bei Schwangerschaftspathologien ein dem HPL vergleichbares Verhalten zeigen k6nnte. Unabh/ingig yon klinischen Kollektiven sollte aUein an Hand yon einzelnen Longitudinalstudien gepr/ift werden, wie eng der Zusammenhang zwischen SP~ und HPL tats/iehlich ist. Der Vergleich yon SP 1 und HPL im Verlauf einzelner ungestOrter Schwangerschaften liel3 eine verbl/iffende Parallelit~it im Verhalten der beiden Parameter erkenhen. Auch in F/illen von intrauteriner Wachstumsretardierung wich das SP1-Serum-
I NormalkolleMiv I 2?5 A b n a h men ( 24.-/.I. SSW )
[Jg/ml
1,4W, -*IS, -"2S o 9 9
400
SP1
300
200
100
ssw 16,
20.
24.
m..
32.
36.
40.
Abb. I