R. H~ffele et al.: ~Jstrogene und Cortisol im Fruchtwasser HCG 25(}-
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Abb. 2
steil an, desgleichen stiegen auch das plazentare Steroidstoffwechselenzym und das Progesteron an. Im Gegensatz dazu lagen die Oestriol-Serumkonzentrationen zum gr6•ten Tell im Normbereich. Die Individualstudie der Patientin G. S. (Abb. 2} zeigt in Parallelit~t zu den anderen Individualstudien der Gruppe III: 1. Die Diagnose-Stellung Hydrops mittels Ultraschall erfolgt eindeutig, in diesem Falte 1-2 Wochen, nach Anstieg der endokrinen Parameter. 2. Die IUTs haben keinen Einflu6 auf die Dynamik der Verl~ufe der endokrinen Parameter. Diese Studie legt es nahe, die Endokrinologie in der bier aufgezeichneten Weise in die praenatale Diagnostik bei Rh-Inkompatibilit~it einzubeziehen.
256. Herr R. H~ffele, Frau A. K6nig, Frau G. Eichelberg (Abteilung fiir Klinische und Experimentelle Endokrinologie der Universit~its-Frauenklinik Gbttingen): i~strogene und Cortisol im Fruchtwasser. Die Produktion yon Oestrogenen w~ihrenc] der s glbt einen Anhalt ffir die integrierte meabolische Funktion yon F6tus und Placenta und stellt somit einen wichtigen Parameter zur Beurteilung einer Sch~digung der fetoplaeentaren Einheit dar. Eine zentrale Stellung nimmt hierbei das Fruchtwasser ein, das als Aufnahmeund Ausscheidungspool des Feten am direktesten die Funktionstfichtigkeit der fetalen Organe reflektiert. Aufgrund der Uberlegung, dab die Bestimmung yon Ustrogenen im Fruchtwasser den Vorteil haben kSnnte, Schwankungen schneller erkennen zu lassen, eine raschere und bessere Materialgewinnung zu gew~ihrleisten, zumal hierbei
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R. H~ffele et al.: ~Jstrogene und Cortisol im Fruchtwasser
St6rungen der mfitterlichen Nierenfunktion umgangen werden, als es das Sammeln des 24-Std.-Urins darstellt, haben wit bei 50 Schwangeren am Terrain oder im letzten Trimenon bei Spontanabgang des Fruchtwassers sowohl die ~3strogene als auch das Cortisol gemessen. Die Bestimmung der Ustrogene erfolgte nach der Methode yon Ittrich in leichter Modifikation. Das Cortisol wurde nach dem Prinzip der kompetitiven Proteinbindung ffir Plasmacorticosteroide ermittelt und von KSbberling bestimmt. Es land sich ein deutliches Ansteigen der ~3strogene in den letzten Schwangerschaftswochen, wie dies bisher von den UrinSstrogenen bekannt war und neuerdings dutch die Untersuchungen von Perez-Lopez best~tigt wird. Die Werte liegen zwischen 383 und 2869 Microgramm/1, im Durchschnitt um 854 Microgramm/l. Auch in unserem Patientengut finder sich bei normalem Schwangerschaftsverlauf kein Weft unter 100 Microgramm/, was Schindler schon friiher betonte. Die Cortisolwerte weisen fiir den Zeitraum zwischen der 34. und 42. Schwangerschaffswoche einen Mittelwert von 28,3 Nanogramm/1 auf. Wir vermissen hierbei zwar ein deutliches Ansteigen des Cortisols mit zunehmendem Gestationsalter, wie es Jolivet, der den EinfluB von Corticosteroiden auf den Geburtsvorgang untersuchte, gefunden hat. Das fehlende Ansteigen bei unseren Werten ist mSglicherweise durch die geringere Anzahl der Einzelbestimmungen bedingt sowie dadurch, dab sich die Mehrzahl der untersuchten Patientinnen am Termin befand und somit keine eigentliche Verlaufskontrolle mSglich war. Auff~llig war jedoch die enge Korrelation zwischen der Cortisol-Konzentration und der Ustrogen-Konzentration in der Amnionflfissigkeit: niedrigen ~Jstrogenwerten entsprachen niedrige Cortisolwerte und umgekehrt (Y --- 10,18x ~485,26; r -- 0,31 _+ 0,15; p