Bild und Fall Chirurg 2014 DOI 10.1007/s00104-013-2704-8 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014

N. Schöffel · A. Gamayunov · H. Rohlfing · H. Thielemann Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin

Vortäuschung eines Rektumprolapses Anamnese und klinischer Befund Wir berichten über einen 72-jährigen Patienten, der sich in der Rettungsstelle unseres Hauses mit kolikartigen abdominellen Beschwerden sowie rektalem Druckgefühl vorstellte. Der Patient gab an, über einige Tage wiederholt einen dumpfen linksseitigen Unterbauchschmerz bemerkt zu haben. Der Stuhlgang war regelhaft und regelmäßig. Am Vorstellungstag war es dann einmalig zu einem kurzzeitigen akuten Schmerzereignis gekommen. In der Folge bemerkte der Patient Stunden später beim Toilettengang einen weichen „Tumor“ im Bereich des Analkanals sowie Blutanhaftungen am Toilettenpapier. Übelkeit und Erbrechen wurden verneint. Die Miktion war regelhaft. In der Untersuchung zeigte sich das klinische Bild eines „inkarzerierten Rek-

tumprolapes“ (. Abb. 1a). Bei genauer Betrachtung war submukös eine ovaläre Struktur erkennbar (. Abb. 1a, Pfeil). Die weitere Anamnese war hinsichtlich abdomineller Voroperationen leer. Bei reger Peristaltik zeigte sich das Abdomen in der Untersuchung weich und ohne Abwehrspannung.

Diagnostik Laborchemisch konnten eine Leukozytose (18.300 Leukozyten pro Mikroliter; Referenz: 4000 bis 10.000), eine Erhöhung des C-reaktiven Proteins (70 mg/l; Referenz

[Feigning a rectal prolapse].

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