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Fertilität nach Tubargravidität: Vergleich von tubenerhaltenden Operationen und Salpingektomien AI. Menton, E. Nees er.H. A. Hirsc h

Zusam men fass ung Von 19 80 bis 19 87 wurden an der Universit äts-Prau enklini k Tübingen 39 1 Patientinnen wegen einer Extrauteringravidität operiert. Bei eine r Umfrage mitt els Fr agebogen mit eine r Rücklaufquote von 82 %, gaben 176 der ope rie rten Frauen an, daß sie erne ut schwange r werden wollten . Nach tub en er haltenden Operationen kam es bei 64 % der Frauen zu einer intrauterinen Schw angerscha ft gegenüber 41 % nach Salpingektomi e oder Segme ntresektion oh ne Anas tomos e. Bei Fraue n oh ne die typischen fertilitätsmindernden Faktoren w ie primäre Sterilität, Sterilitäts - und Hefert ilisieruo gsop erationen oder andere abdominale Operationen traten na ch eine r tuben erha ltend en Operati on mehr intrauterin e Schwa ngersc ha ften auf (79 %) als bei Frauen mit den gena nnten Risikofaktoren (53 %). Erneute Extrauteringraviditäten w aren nach tuben erha lten der Operation un d nach Salpinge kto mie etwa gleich häufi g (20 % und 18 %).

Einle it u ng Die ope rative Therap ie der Eileiterschw angerschaft hat sich in den letzten 15 Jahren grundlege nd geändert. Während noch Anfan g und Mitte der siebzige r J a hr e in a ller Regel eine Salpinge ktomie durc hgeführt wurde und e in tubenerhalt endes Operation sverfahr e n die Ausnahme dar ste llte , sind verschiedene tubene rhalten de Operationsverfa hre n heutzutage gut einge führt. Von 1983 - 85 konnte a n der Univers itäts-Fra ue n klinik Tübin gen bei 90 % der Patientinnen mit einer Extrautering ravidität (EUG) die Tube er ha lte n we rde n , we nn sie das wünsc hte n (7). Der Vort eil der tubenerhaltenden Operation liegt bei Vorha ndens ein nur einer Tube nach vorange hender Salpinge ktomie a uf de r a nde re n Seite klar a uf der Ha nd und wur de vielfac h bestä tigt (2, 3, 4 ,6, 8, 10 , 12). Ob da gegen beim Vorha nde nse in eine r augen schein lich intakten

Geburtsh. u. Frau enheilk. 50 (1990 ) 29 -3 2 © Georg T hieme Verlag Stuttgart · New York

Fer tility Afle r Thbal Pregn ancy: Compa rison o fS urgery Preserving the Fall opian Thb es and Salp ingectom ies 39 1 pat ients we re oper at ed du rin g 1980 to 19 87 at the Dep a rtment of Gynaecology of the University of Tübi ngen for extrauterine pregnan cy. A question naire was circulatod to inquire , how many uf these women wa nted to beco me pregnan t again . 176 an swe re d pos itively, the re turn qu ota being 82 %. After surgery, perfor med to pre serve the Fallopia n tubes , 64 % of the se patient s had an intrauterin e pregnancy, compared with only 4 1 % after sa lpingec to my or seg ment al resection without anastom osi s. In wome n w ithout the characte ristic factors which reduce fertility, such as primary sterility, surgery conce rning sterility or refertilisati on , or other kinds of abdom inal surgery, a greater proport ion of intraute rine pregnancies was see n after surgery pr eser ving the Fallopian tub es (79 %), than in wo me n with the above mentioned risk factors (53 %). The incidence of repeat ex trauterine pregnan cies was a pproximately equa l after Fallopian tub e-preservin g surge ry a nd after sa lplngectomy (20 % and 18 %, resp ectively),

kontralateralen Tube dieses Vorgehen ebenfalls vo n Vorteil ist. wurde bisher nicht bew ies en . Aus diesem Grunde haben w ir die Schw angerschaften nach den versc hiede ne n Operatio nen zur Behandlung der Tuba rgravid ität bei unseren Pat ient en mittels Frag ebogen erfa ßt und dab e i a uch den Einnuß vo n fertilitätsminde rnde n Faktoren untersucht.

Methode An der Unive rsitäts-Fraue nklinik Tübi nge n we rde n in einer Longitudinalstudie die Ergebniss e der verschiede nen Operationsverfa hren kontin uie rlich erfaßt und ausgewertet. Postoperati v aufgetr eten e Schwa ngerscha ften oder Komplikation en we rden mittels e ines a n die Patientln versc hickte n Frag ebogens erfa ßt un d zu fertilitäts bedeutsa me n Faktoren in Beziehung gese tzt. Von 1980 - 87 wurde n insgesamt 391 Patientinn en wegen einer ektopen Schwan gerschaft operiert, wobei 136 Patie ntinne n eine r Salpinge ktomie und 255 eine r tubenerha ltende n Oper ati on zugeführt wurde n . Von den 39 1 Patien tinnen wurden 355 angeschriebe n, da die übri-

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Aus der Universi täts- Frauenklinik Tübingen (GeschäftsführenderDirektor:Prof. Dr. H. A. Hirsch)

Geburtsh . u. Frauenheilk . 50 (1990) Tab. 1

M. Menton, E. Neeser, H. A. Hirsch

Fertilität nach Operation derTubargravidität n

Operation

intrauterine Gravidität n 1 %

Salpingektomie 50 21 42 Segmentresektion 18 6 33 ohne Anastomose

p

[Fertility following tubal pregnancy: comparison of tube-saving surgery and salpingectomy].

391 patients were operated during 1980 to 1987 at the Department of Gynaecology of the University of Tübingen for extrauterine pregnancy. A questionna...
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