484

K. Hammadaer at a1.: Indikation zur Schnittentbindung 3. EPH-Gestose, Diabetes mellitus und cardiovask. Erkrankungen der Mutter (KZ = 15.1), 4. der artefiziell e Blasensprung, w e n n e r l~inger als 12 h zuriick lag [KZ =

a3.8}. 5. die erfolglose Einleitung (KZ = 9.4) u. a. Die Kennzahl wurde durch Addition der Gruppendifferenzen der Prozentwerte berechnet, und zwar P n - P m plus l~i-Pul. Alle Nicht-Azidosebegleitmerkmale haben eine Kennzahl um 0.0. Die Analyse weist auf die Bedeutung der frfihzeitigen Indikationsstellung zur Schnittentbindung bei Rotationsanomalien bin (,funktionelles Mil~verh~iltnis"); sie zeigt, dab sich alle ,,trial-Operationen", wenn sie miBgliicken, acidogenetisch auswirken und daher mSgliahst vermieden werden sollten; sie zeigt, dab der l~inger dauernde Verlust der Fruchtwasserhfille ffir den Fetus statistisch gesehen Nachteile hat; sie zeigt schlieBlich, dab durch eine ,,prospektive Geburtsleitung" (friihzeitiges Erkennen der Gefahrenmomente und sicheres Absch~itzen ihrer Wertigkeit} viele Azidosen vermieden werden kSnnen.

105. Herren M. Hinselmann, V. M. Roemer, K. Harms und K. Hammacher (Universit~ts-Frauenklinik Basel): Indikatlon zur Schnittentblndung: Klinische Aspekte. Der Erfolg geburtshilflichen Wirkens darf heute nicht mehr ausschlieBlich mit den Zahlen der perinatalen Mortalit~t belegt w e r d e n - auch nicht, wenn - wie die Zahlen der letzten 13 ]ahre aus Basel zeigen -- seit dem dutch den Pfeil gekennzeichneten Beginn der elektronischen Aera, die signifikante Abnahme der ungereinigten und gereinigten Mortalit~t ausgewiesen werden kann [Abb. 1). Andererseits hat uns auch die prognostische Relevanz der unmittelbaren biochemischen Zustandsdiagnostik bei der Geburt [Acidose - Risiko) ausgedriickt in F~illen mit pH-Werten der Nabelschnurarterie unter 7.19 bzw. 7.20 z.T. etwas entt~uscht. Als kurzfristiges BewertungsmaB der geburtshilflichen Leistung w~hlten wir daher das vordergrfindige Ziel des Geburtshelfers - n~imlich einen gesunden S~ugling mit der seelisch und k6rperlich ausgeglichenen Mutter zu entlassen. Bei der Analyse unserer letzten 586 Schnittentbindungen stellten wir die 515 F~lle, bei denen dieses Nahziel erreicht wurde, den 50 F~llen gegeniiber, bei denen es nicht zu erreichen war und iiberprfiften die klinischen Aspekte der Indikationsstellung zum Eingriff. Hierbei trafen wit auf die altbekannten Zusammenh~nge zwischen den zum Eingriff ffihrenden Risikofaktoren und der von uns zur Beurteilung des Erfolges herangezogenen Bedingung. Von den 50 Kindern, die perinatal erkrankten, stammen 36 aus dem Kollektiv der Schnittentbindungen mit Risikofaktoren wie kombiniertes, unzeitgerechtes, notfallm~Biges Eingreifenmtissen, beeintr~ichtigtes Wohlbefinden des Feten, Erkrankungen der Mutter usw., w~hrend 14 perinatal erkrankte Kinder aus dem Kollektiv der prim~iren Sectio ohne Risikomerkmale stammen. Betrachtet man das selbe Kollektiv der prim~iren $chnittentbindungen im Vergleich zu den F~llen mit zus~tzlichen Risikofaktoren, sind in beiden Kollektiven F~lle mit von der Entbindungsart unabh~ngiger Morbidit~t (Mil~bildungen) anzutreffen.

M. Hinselmann et al.: Indikation zur Schnittentbindung

485

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1968

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1969 / 1970

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1972

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1973

Abb. 1. Sectiofrequenz und perinatale Mortalit/it

Bei einigen F~illen ist aber auch ein Z u s a m m e n h a n g der schlechten n e o n a t a l e n F o l g e s i t u a t i o n [IRDS) mit Z e i t p u n k t u n d A r t der E n t b i n d u n g a n z u n e h m e n (Tab. 1). A u s diesen E r g e b n i s s e n k a n n geschlossen w e r d e n , dal] die prim~ire, sozusagen prophylaktisd~ durd~gef/ihrte Sectio die beste E n t b i n d u n g s a r t ist, u m ein AcidoseRisiko zu v e r m e i d e n . Das v o r a u s g e s e t z t e Nahziel - m~glichst alle K i n d e r g e s u n d mit der M u t t e r e n t l a s s e n zu k 6 n n e n - ist mit dieser MaBnahme allein, nicht in gleich o p t i m a l e r W e i s e zu erreichen. Tabelle I Schnittentbindungen

Kinder ,,gesund" entlassen

perinatal erkrankt

{n = 565 yon 586)

n = 515

n = 50

ohne Risikofaktoren n = 248

234 940/0

14 60/0

9

mit Risikofaktoren n = 317

281 890/0

36 11~

16

Neonatal verstorben

MiBb.

IRDS

~"

4~

2

12

10

[Indication for cesarean section: clinical aspects].

484 K. Hammadaer at a1.: Indikation zur Schnittentbindung 3. EPH-Gestose, Diabetes mellitus und cardiovask. Erkrankungen der Mutter (KZ = 15.1), 4. d...
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