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Typ-1-Diabetes

Insulin aspart: gut geeignet für die Pumpentherapie



Die Behandlung mit einer Pumpe ist eine Variante der intensivierten Insulintherapie. Wie Dr. Erik Wizemann, Herrenberg, ausführte, eignet sich diese Therapie besonders für Typ-1-Diabetiker mit unregelmäßigem Tagesablauf (Schichtdienst, häufige Interkontinentalflüge) oder dem Wunsch, spontan Sport treiben zu können. Die Pumpentherapie kann Diabetikerinnen in der Frühschwangerschaft oder Patienten mit pankreoprivem Diabetes die Therapie erleichtern.

Besonders für Kinder eine gute Therapieoption Die Insulinpumpentherapie empfiehlt sich besonders für Kinder und Jugendliche, die – bedingt durch vielfältige schulische und private Aktivitäten – oft ungeplante Veränderungen im Tagesablauf haben. Zurzeit

wenden etwa ein Drittel der 30.000 Typ1-Diabetiker im Kindes- und Jugendalter die Pumpentherapie an. Für den Einsatz dieser Methode spricht, dass im Vergleich zu einer intensivierten konventionellen Therapie eine anhaltende Verbesserung der glykämischen Kontrolle erreicht werden kann, dass die Diabetestherapie im Alltag einfacher umzusetzen ist und dass das Auftreten von Hypoglykämien bei Kleinkindern deutlich reduziert wird. Für die Anwendung in Pumpen sind kurz wirksame Insulinanaloga im Vergleich zu Humaninsulinen wegen ihres besonders raschen Wirkeintritts und ihrer kürzeren Wirkdauer vorteilhaft. „Dies führt zu einer verbesserten Steuerung der Insulinwirkung und somit zu einer noch besseren Nutzung der bei der Pumpentherapie ohnehin exakteren

Trennung zwischen Basal- und Boluswirkung des Insulins“, sagte Wizemann.

Blutzuckerverlauf stabiler Mit Insulin aspart (NovoRapid®) und Insulin lispro traten im Vergleich zu Humaninsulin weniger nächtliche Hypoglykämien auf. Im Direktvergleich ergaben sich unter Insulin aspart stabilere Blutzuckerverläufe, zielgerechtere Blutzuckerwerte nach dem Abendessen und weniger Unterzuckerungen in der Erhaltungsphase als unter Insulin lispro [Diabetes Care. 2002;25:439–44]. Das Bestreben von Patienten Zeit sowie Material bzw. Insulin einzusparen, führt im Behandlungsalltag zu verlängerten Wechselintervallen. Hierbei und in Bezug auf die Liegedauer der Katheter und Schlauchsysteme besteht nach Wizemann die größte Sicherheit unter Insulin aspart. Eine Metaanalyse ergab eine zusätzliche Reduktion des HbA1c-Werts um 0,20 Prozentpunkte für Insulin lispro und Insulin aspart im Vergleich zu Humaninsulinen [Cochrane Database Syst Rev. 2006;2:CD003287], und unter Insulin aspart wurden im Vergleich mit Insulin glulisin signifikant weniger Katheterverschlüsse beobachtet (p = 0,02) [Diabetes Technol Ther. 2011;13:607–14]. „Vor dem Hintergrund dieser Vorteile sollten kurz wirksame Insulinanaloga bei der Pumpentherapie bevorzugt eingesetzt werden“, schlussfolgerte Wizemann.

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Dr. Silke Wedekind ■

Gerade Kinder mit Typ-1-Diabetes profitieren von einer Insulinpumpentherapie.

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■ Springer-Medizin-Expertenworkshop „Die Behandlung des Typ-1-Diabetes: Herausforderungen, psychosoziale Aspekte und Pumpentherapie mit modernen Insulinen“; Berlin, Mai 2014 (Veranstalter: Novo Nordisk)

MMW-Fortschr. Med. 2015; 157 (5)

[Insulin aspartate: well suited for pump therapy].

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