312 Kim. Mb!. Augenheilk. 196 (1990)
Multifokale Diffraktionskontaktlinse als Indikator für die subjektive Verträglichkeit euler multifokalen DiffraktionsIntraokularlinse E. Haefliger, P. Rol Binningen
Zusammenfassung
Unfahigkeit des Patienten, die simultan vorhandenen Bilder auszunützen. Dieses Problem wird durch eine schlechte
Zentrierung der Intraokularlinse noch verstrkt.
mit einer multifokalen Diffraktions-Kontaktlinse
durchgefuhrt, urn mogliche postoperative Schwierigkeiten mit einer multifokalen Diffraktions-Intraokularlinse zu erfassen. Weil die Intraokularlinse wesentlich bes-
ser vertragen wird als die Kontaktlinse, ist em solcher Versuch in der Regel nicht notwendig. Dies, obwohl Patienten, die mit einer multifokalen Diffraktions-Kontaktlinse Schwierigkeiten haben, auch mit einer multifokalen Diffraktions-Intraokularlinse em weniger gutes Resultat erzielen als Patienten, die die Kontaktlinse problemlos ertragen.
Erlauterung der Funktion Die neue Diffraktions-Multifokallinse von 3 M versucht den negativen EinfluB einer dezentrierten Linse mit dem Prinzip der Fresnellinse zu reduzieren. Damit immer Felder mit Brechkraft für die Ferne und fur die Nahe in der Pupille liegen, sind auf der Linse konzentrisch,
abwechslungsweise, Ringe mit Brechkraft fur die Ferne und die Nahe aneinandergereiht. Wird dieses Prinzip mit 30 Ringen auf die Grofie einer Intraokularlinse verkleinert, so entsteht an den Stufen das vorerst storende Prinzip der
Diffraktion, einer Streuung des Lichtes am Spalt. Wird Multifocal Diffraction Contact Lens as an Indicator of the Tolerance of a Multifocal Diffraction Intraocular Lens
nun aber der Abstand der Ringe voneinander gegen die Peripherie nach der Formel R0 = i/LR1 kontinuierlich verkleinert, so entsteht eine Diffraktionslinse mit mehreren Foci jeweils an der Stelle, wo das Licht in Phase schwingt. Die
The tolerance of a multifocal diffraction contact lens was tested on the better eye (20/40) in a
cal diffraction intraocular lens. Patients manifesting
Optik der Intraokularlinse kann so gewahlt werden, dal3 die beiden wichtigsten Foci der Diffraktionslinse mit den beiden Foci der refraktiven Ringfelder ubereinstimmen. Es bleibt aber auf jeden Fall em Sirnultansehen, welches wie von der Diffraktions-Kontaktlinse bekannt, nicht immer
problems with the multifocal contact lens are more likely to have problems with the multifocal intraocular lens.
vertragen wird. Da diese Schwierigkeiten meistens von Anfang an bestehen, sollte untersucht werden, ob em Tragver-
group of twenty cataract patients. The results were later compared with the postoperative tolerance of a multifo-
But since the intraocular lens is tolerated much better than the contact lens, this preoperative test would unnecessarily exclude some patients from the benefits of a multifocal diffraction intraocular lens.
such mit einer multifokalen Diffraktions-Kontaktlinse schon praoperativ postoperative funktionelle Probleme ei-
ner multifokalen Diffraktions-Intraokularlinse erfassen konnte. Krankengut
Einfuhrung
Mit einem präoperativen Kontaktlinsenversuch soilten eventuelle Unvertraglichkeiten der neuen 3 M-Diffraktions-lntraokularlinse erkannt werden. Eine perfekte Rehabilitation nach Kataraktoperation wird erst erreicht, wenn der Patient postoperativ die Akkommodation erhalten oder wieder erlangen kann. Gegenwartige Anstrengungen, mindestens die Bifokalität mit zwei verschiedenen Refraktionen zu erreichen, scheitern oft an der KIm. Mb!. Augenheilk. 196 (1990) 312—313
1990 F. Enke Verlag Stuttgart
Bei einer Gruppe von 20 Kataraktpatienten, die am besseren Auge noch mindestens 0.5 sahen, wurde praoperativ
em Tragversuch mit einer Diffraktions-Kontaktlinse (Diffrax) durchgefuhrt. Diese wurde am besseren Auge aufgesetzt. Die Visusreduktion für die Ferne und für die Nahe wurde in eine Gruppe bis zu zwei Zeilen und in eine Gruppe mit rnehr als zwei Zeilen aufgeteilt. Ferner wurden die Patienten nach Schatten urn die Sehproben gefragt. Fruhestens einen Monat nach der Implantation einer multifokalen 3 M Intraokularlinse wurde der Visus für die Ferne und die Nahe mit dem Resultat des Kontaktlinsenversuches verglichen. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 66.4 Jahre, die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit 3,4 Monate.
Heruntergeladen von: NYU. Urheberrechtlich geschützt.
Bei 20 Kataraktpatienten wurde praoperativ am besseren Auge (Visus 0.5) em Tragversuch
Multifokale Diffraktionskontaktlinse a/s Indikator für die subjektive Vertraglichkeit
Ergebnisse
Mit der multifokalen Diffraktions-Kontaktlinse am besseren Auge weisen 2 von 20 Patienten für die Ferne und 6 von 20 Patienten für die Nahe einen Visusverlust von rnehr als 0.2 (zwei Zeilen) auf. Sieben Patienten sahen Schatten urn die Sehproben.
K/in. MbI. A ugenheilk. 196 (1990) 313
Der Grund für diese relativ schlechte Korrelation kann mindestens zurn Teil durch die Unterschiede zwischen den beiden Linsen erklart werden: Die Position auf der optischen Achse, die Details der Ringe, die Beweglichkeit der Linse in alien Richtungen sowie besonders für ältere Patienten, das Fremdkorpergefuhl.
Vorsicht mit der Implantation einer DifKorrektur für die Ferne 0.5 oder mehr, sieben sehen 1.0. Mit bester Korrektur erreichen 17 von 20 Patienten 1.0.
Für die Nahe erreichen ebenfalls alle Patienten ohne zusatzliche Korrektur 0.5, drei Patienten erreichen 1.0. Mit der optimalen Fernkorrektur erreichen sechs Patienten einen vollen Nahvisus. Kein Patient, der mit der Kontaktlinse für die Nahe einen Visusverlust von mehr als 0.2 aufwies, und sechs von sieben Patienten mit Wahrnehmung von Schatten urn die Sehproben erreichten keinen vollen Visus fur die Ferne und die Nahe. Mit dem funktionellen Resultat waren sie subjektiv trotzdem durchschnittlich bis sehr zufrieden.
fraktions-Linse ist gegeben bei einer kritischen Macula und bei Patienten, die eine besonders hohe Sehleistung in einer
ganz bestimmten Distanz brauchen. Beschrankt wird die Rehabilitation mit der multifokalen 3 M Diffraktions-Intraokularlinse dadurch, dalI einige Patienten das Sirnultansehen, speziell fur die Nähe, nicht you ausnützen kOnnen. Pine sehr genaue Biometrie ist besonders wichtig, urn Emmetropie oder eine ganz geringe Hyperopie zu erreichen.
Die multifokale 3 M Diffraktions-Intraokularlinse ist eine sehr wertvolle Alternative in der heutigen lrnplantationschirurgie wegen der gesamthaft guten Vertraglichkeit, der konventionellen chirurgischen Technik und der zur Zeit maximalen Rehabilitation bei jungen Patienten.
Diskussion Dr. med. E. Haefliger
Em Versuch mit der multifokalen Diffrak-
tions-Kontaktlinse ermoglicht also die Erkennung von Schwierigkeiten mit dem Simultansehen, doch ertragen die
meisten Patienten die lntraokularlinse wesentlich besser als die Kontaktlinse.
Hauptstral3e 11 CH-4102 Binningen
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Postoperativ sehen alle Patienten ohne
Multifokale Diffraktionskontaktlinse als Indikator für die subjektive Verträglichkeit euler multifokalen DiffraktionsIntraokularlinse E. Haefliger, P. Rol Binningen
Zusammenfassung
Unfahigkeit des Patienten, die simultan vorhandenen Bilder auszunützen. Dieses Problem wird durch eine schlechte
Zentrierung der Intraokularlinse noch verstrkt.
mit einer multifokalen Diffraktions-Kontaktlinse
durchgefuhrt, urn mogliche postoperative Schwierigkeiten mit einer multifokalen Diffraktions-Intraokularlinse zu erfassen. Weil die Intraokularlinse wesentlich bes-
ser vertragen wird als die Kontaktlinse, ist em solcher Versuch in der Regel nicht notwendig. Dies, obwohl Patienten, die mit einer multifokalen Diffraktions-Kontaktlinse Schwierigkeiten haben, auch mit einer multifokalen Diffraktions-Intraokularlinse em weniger gutes Resultat erzielen als Patienten, die die Kontaktlinse problemlos ertragen.
Erlauterung der Funktion Die neue Diffraktions-Multifokallinse von 3 M versucht den negativen EinfluB einer dezentrierten Linse mit dem Prinzip der Fresnellinse zu reduzieren. Damit immer Felder mit Brechkraft für die Ferne und fur die Nahe in der Pupille liegen, sind auf der Linse konzentrisch,
abwechslungsweise, Ringe mit Brechkraft fur die Ferne und die Nahe aneinandergereiht. Wird dieses Prinzip mit 30 Ringen auf die Grofie einer Intraokularlinse verkleinert, so entsteht an den Stufen das vorerst storende Prinzip der
Diffraktion, einer Streuung des Lichtes am Spalt. Wird Multifocal Diffraction Contact Lens as an Indicator of the Tolerance of a Multifocal Diffraction Intraocular Lens
nun aber der Abstand der Ringe voneinander gegen die Peripherie nach der Formel R0 = i/LR1 kontinuierlich verkleinert, so entsteht eine Diffraktionslinse mit mehreren Foci jeweils an der Stelle, wo das Licht in Phase schwingt. Die
The tolerance of a multifocal diffraction contact lens was tested on the better eye (20/40) in a
cal diffraction intraocular lens. Patients manifesting
Optik der Intraokularlinse kann so gewahlt werden, dal3 die beiden wichtigsten Foci der Diffraktionslinse mit den beiden Foci der refraktiven Ringfelder ubereinstimmen. Es bleibt aber auf jeden Fall em Sirnultansehen, welches wie von der Diffraktions-Kontaktlinse bekannt, nicht immer
problems with the multifocal contact lens are more likely to have problems with the multifocal intraocular lens.
vertragen wird. Da diese Schwierigkeiten meistens von Anfang an bestehen, sollte untersucht werden, ob em Tragver-
group of twenty cataract patients. The results were later compared with the postoperative tolerance of a multifo-
But since the intraocular lens is tolerated much better than the contact lens, this preoperative test would unnecessarily exclude some patients from the benefits of a multifocal diffraction intraocular lens.
such mit einer multifokalen Diffraktions-Kontaktlinse schon praoperativ postoperative funktionelle Probleme ei-
ner multifokalen Diffraktions-Intraokularlinse erfassen konnte. Krankengut
Einfuhrung
Mit einem präoperativen Kontaktlinsenversuch soilten eventuelle Unvertraglichkeiten der neuen 3 M-Diffraktions-lntraokularlinse erkannt werden. Eine perfekte Rehabilitation nach Kataraktoperation wird erst erreicht, wenn der Patient postoperativ die Akkommodation erhalten oder wieder erlangen kann. Gegenwartige Anstrengungen, mindestens die Bifokalität mit zwei verschiedenen Refraktionen zu erreichen, scheitern oft an der KIm. Mb!. Augenheilk. 196 (1990) 312—313
1990 F. Enke Verlag Stuttgart
Bei einer Gruppe von 20 Kataraktpatienten, die am besseren Auge noch mindestens 0.5 sahen, wurde praoperativ
em Tragversuch mit einer Diffraktions-Kontaktlinse (Diffrax) durchgefuhrt. Diese wurde am besseren Auge aufgesetzt. Die Visusreduktion für die Ferne und für die Nahe wurde in eine Gruppe bis zu zwei Zeilen und in eine Gruppe mit rnehr als zwei Zeilen aufgeteilt. Ferner wurden die Patienten nach Schatten urn die Sehproben gefragt. Fruhestens einen Monat nach der Implantation einer multifokalen 3 M Intraokularlinse wurde der Visus für die Ferne und die Nahe mit dem Resultat des Kontaktlinsenversuches verglichen. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 66.4 Jahre, die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit 3,4 Monate.
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Bei 20 Kataraktpatienten wurde praoperativ am besseren Auge (Visus 0.5) em Tragversuch
Multifokale Diffraktionskontaktlinse a/s Indikator für die subjektive Vertraglichkeit
Ergebnisse
Mit der multifokalen Diffraktions-Kontaktlinse am besseren Auge weisen 2 von 20 Patienten für die Ferne und 6 von 20 Patienten für die Nahe einen Visusverlust von rnehr als 0.2 (zwei Zeilen) auf. Sieben Patienten sahen Schatten urn die Sehproben.
K/in. MbI. A ugenheilk. 196 (1990) 313
Der Grund für diese relativ schlechte Korrelation kann mindestens zurn Teil durch die Unterschiede zwischen den beiden Linsen erklart werden: Die Position auf der optischen Achse, die Details der Ringe, die Beweglichkeit der Linse in alien Richtungen sowie besonders für ältere Patienten, das Fremdkorpergefuhl.
Vorsicht mit der Implantation einer DifKorrektur für die Ferne 0.5 oder mehr, sieben sehen 1.0. Mit bester Korrektur erreichen 17 von 20 Patienten 1.0.
Für die Nahe erreichen ebenfalls alle Patienten ohne zusatzliche Korrektur 0.5, drei Patienten erreichen 1.0. Mit der optimalen Fernkorrektur erreichen sechs Patienten einen vollen Nahvisus. Kein Patient, der mit der Kontaktlinse für die Nahe einen Visusverlust von mehr als 0.2 aufwies, und sechs von sieben Patienten mit Wahrnehmung von Schatten urn die Sehproben erreichten keinen vollen Visus fur die Ferne und die Nahe. Mit dem funktionellen Resultat waren sie subjektiv trotzdem durchschnittlich bis sehr zufrieden.
fraktions-Linse ist gegeben bei einer kritischen Macula und bei Patienten, die eine besonders hohe Sehleistung in einer
ganz bestimmten Distanz brauchen. Beschrankt wird die Rehabilitation mit der multifokalen 3 M Diffraktions-Intraokularlinse dadurch, dalI einige Patienten das Sirnultansehen, speziell fur die Nähe, nicht you ausnützen kOnnen. Pine sehr genaue Biometrie ist besonders wichtig, urn Emmetropie oder eine ganz geringe Hyperopie zu erreichen.
Die multifokale 3 M Diffraktions-Intraokularlinse ist eine sehr wertvolle Alternative in der heutigen lrnplantationschirurgie wegen der gesamthaft guten Vertraglichkeit, der konventionellen chirurgischen Technik und der zur Zeit maximalen Rehabilitation bei jungen Patienten.
Diskussion Dr. med. E. Haefliger
Em Versuch mit der multifokalen Diffrak-
tions-Kontaktlinse ermoglicht also die Erkennung von Schwierigkeiten mit dem Simultansehen, doch ertragen die
meisten Patienten die lntraokularlinse wesentlich besser als die Kontaktlinse.
Hauptstral3e 11 CH-4102 Binningen
Heruntergeladen von: NYU. Urheberrechtlich geschützt.
Postoperativ sehen alle Patienten ohne
