MUW researcher of the month Wien Klin Wochenschr (2014) 126:184–185 DOI 10.1007/s00508-014-0543-3

MedUni Wien Researcher of the month, März 2014

Dr. Mattias Mandorfer

Die Jury „Researcher of the Month“ verleiht die Auszeichnung für diesen Monat Herrn Dr. Mattias Mandorfer aus Anlass der 2013 im Top-Journal „AIDS“ (IF 6.41) erschienenen Publikation „The impact of interleukin 28B rs12979860 single nucleotide polymorphism and liver fibrosis stage on responseguided therapy in HIV/HCV-coinfected patients“ [1]. Die Arbeit entstand im Rahmen der Vienna HIV & Liver Study Group (Leitung: Assoc.-Prof. Priv.-Doz. Dr. T. Reiberger und Ao.Univ.-Prof. Dr. M. PeckRadosavljevic) der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie (Leiter: Univ.-Prof. Dr. M. Trauner). Diese befasst sich mit Lebererkrankungen bei HIV-positiven Patienten, wobei der Schwerpunkt auf der Behandlung der Hepatitis B und C Koinfektion liegt, welche in direkter Zusammenarbeit mit der HIV-Ambulanz (Leiter: Ass.-Prof. Dr. A. Rieger) der Klinischen Abteilung für Immundermatologie und infektiöse Hautkrankheiten (Leiter: Univ.-Prof. Dr. G. Stingl), sowie niedergelassenen HIV-Behandlern erfolgt. Dadurch wird eine integrative Versorgung der HIV-positiven Patienten ermöglicht. An dieser Multicenter Studie waren neben der Medizinischen Universität Innsbruck auch internationale Kooperationspartner der Universitäten Sevilla und Cordoba (Spanien), Mailand (Italien), Bonn, Berlin und Hannover (Deutschland) und Bialystok (Polen) beteiligt.

Validierung der individualisierten Therapie der chronischen Hepatitis C bei HIV-positiven Patienten unter Berücksichtigung von Interleukin 28B Genotyp und Leberfibrosegrad Lebererkrankungen stellen die zweithäufigste Todesursache bei HIV-positiven Patienten dar. Verglichen mit der HCV (Hepatitis C Virus) Monoinfektion ist die HIV/HCV Koinfektion mit einer erhöhten Fibroseprogressionsrate, einem bedeutend höheren Risiko für Leberzirrhose und hepatische Dekompensation, sowie schlechteren Heilungsraten bei Therapie mit pegyliertem Interferon und Ribavirin (Dual-Therapie) vergesellschaftet. Neben den beschriebenen Einflüssen der HIV Infektion auf den Verlauf der chronischen Hepatitis C sind auch Rückwirkungen der Lebererkrankung auf die HIV Infektion bekannt [2]. Folglich stellt die HIV/HCV Koinfektion klinisch als auch wissenschaftlich eine multidisziplinäre Herausforderung dar. Die nominierte Arbeit [1] basiert auf einer durch die Vienna HIV & Liver Study Group aufgebauten europäischen Kohorte und valdiert die individualisierte (response-guided) Dual-Therapie der chronischen Hepatitis C bei HIV-positiven Patienten. Hierbei konnte gezeigt werden, dass eine Verlängerung der Therapiedauer bei mit HCV-Genotyp 1/4 infizierten Patienten, die kein schnelles virologisches Ansprechen (rapid virologic response) zeigen, zu deutlich höheren Heilungsraten führt. Dieser Effekt war bei Patienten mit unvorteilhaftem Interleukin

Dr. M. Mandorfer () Universitätsklinik für Innere Medizin III, Klinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Währinger Gürtel 18–20, 1090 Wien, Österreich E-Mail: [email protected]

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28B Genotyp oder fortgeschrittener Leberfibrose, also Patienten mit generell schlechteren Heilungschancen, besonders stark ausgeprägt. Im Gegensatz dazu kann bei Patienten mit HCV-Genotyp 2/3 und schnellem virologischen Ansprechen die Therapiedauer verkürzt werden, ohne die Heilungschancen zu beeinträchtigen.

Wissenschaftliches Umfeld In den 10 Jahren ihres Bestehens waren Mitarbeiter der Vienna HIV & Liver Study Group an einer Vielzahl von einschlägigen Originalarbeiten federführend beteiligt. Einige relevante Fragestellungen können jedoch nur durch multizentrische Studien beantwortet werden, was eine enge Kooperation mit anderen spezialisierten europäischen Zentren notwendig macht. Die Vienna HIV & Liver Study Group beteiligt sich an der PRospective OBservational Evaluation of the natural history and treatment of acute HCV in HIV-positive individuals (PROBE-C) Studie und ist Teil des European AIDS Treatment Networks (NEAT). Des Weiteren initiiert die Vienna HIV & Liver Study Group aktuell eine europäische Kohorte zur auf direkt-antiviral wirksamen Substanzen (DAA)-basierten Therapie der Hepatitis C bei HIV-positiven Patienten (EUDAAHIV). Neben der bereits angeführten Arbeit publizierte Mattias Mandorfer rezent eine weitere Originalarbeit aus dem Bereich der HIV/HCV Koinfektion im Top-Journal AIDS (IF 6.41) [3], sowie thematisch ähnlich gelagerte Arbeiten in den Journalen Liver International (IF 3.87) [4], Journal of Viral Hepatitis (IF 3.08) [5] und Antiviral Therapy (IF 3.07) [6]. Des Weiteren wurde ein Letter im Journal Clinical Infectious Diseases (IF 9.37) [2] veröffentlicht.

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MUW researcher of the month Literatur 1. Mandorfer M, Neukam K, Reiberger T, et al. The impact of interleukin 28B rs12979860 single nucleotide polymorphism and liver fibrosis stage on response-guided therapy in HIV/HCV-coinfected patients. AIDS. 2014;27:2707–14. 2. Mandorfer M, Reiberger T, Payer BA, Peck-Radosavljevic M. The influence of portal pressure on the discordance between absolute CD4 + cell count and CD4 + cell percentage in HIV/hepatitis C virus-coinfected patients. Clin Infect Dis. 2013;56:904–5. 3. Mandorfer M, Reiberger T, Payer BA, et al. Low vitamin D levels are associated with impaired virologic response to PEGIFN + RBV therapy in HIV-hepatitis C virus coinfected patients. AIDS. 2013;27:227–32.

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4. Mandorfer M, Payer BA, Scheiner B, et al. Health-related quality of life and severity of fatigue in HIV/HCV co-infected patients before, during, and after antiviral therapy with pegylated interferon plus ribavirin. Liver Int. 2014;34:69–77. 5. Mandorfer M, Reiberger T, Payer BA, et al. Revisiting predictors of virologic response to PEGIFN + RBV therapy in HIV-/HCV-coinfected patients: the role of metabolic factors and elevated GGT levels. J Viral Hepatitis. 2014;21:33–41. 6. Mandorfer M, Neukam K, Rivero A, et al. Strategies for assignment of HIV/HCV genotype 1-coinfected patients to either dual-therapy or direct-acting antiviral agent based triple therapy. Antivir Ther. 2013.

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