Originalarbeit 263

Mundgesundheit von Erfurter Schüler/innen mit und ohne Behinderungen

Autoren

E. Hempel1, K. Limberger2, M. Möller2, R. Heinrich-Weltzien1

Institute

1

Poliklinik für Präventive Zahnheilkunde und Kinderzahnheilkunde, Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Jena, Universitätsklinikum Jena 2 Kinder- und Jugendzahnärztlicher Dienst, Stadtverwaltung Erfurt, Amt für Soziales, Erfurt

Schlüsselwörter ▶ Mundgesundheit ● ▶ Behinderung ● ▶ Kinder ● ▶ Epidemiologie ● ▶ Pravention ●

Zusammenfassung

Abstract

Ziel der Studie: Vergleich der Mundgesundheit von 6- bis 18-jährigen Erfurter Schüler/innen mit und ohne Behinderungen (SchmB, SchoB). Methodik: Die Mundgesundheit von 328 Schüler/innen mit geistiger Behinderung (SchGB), Körperbehinderung (SchKB) und mit Hörschaden (SchHS) wurde nach WHO-Standard (1997) untersucht. 400 SchoB wurden als Kontrollgruppe herangezogen. Die Datenanalyse erfolgte für die Altersgruppen 6–12 und 13–18 Jahre. Ergebnisse: Die Gesamtkariesprävalenz der 6bis 12-jährigen SchmB (68,7 %) war signifikant höher als bei SchoB (57,0 %). Der Kariesbefall von SchmB betrug 2,3 dmft/0,5 DMFT und von SchoB 1,6 dmft/0,4 DMFT. SchKB hatten einen niedrigeren Sanierungsgrad als andere SchmB (p ≥ 0,023).13- bis 18-jährige SchmB unterschieden sich in der Kariesprävalenz (51 %) und dem Kariesbefall (1,9 DMFT) nicht von SchoB (59 %; 2,1 DMFT). SchGB wiesen im Vergleich zu den anderen SchmB eine niedrigere Prävalenz und Anzahl versiegelter Zähne (p ≤ 0,042) sowie eine schlechtere parodontale Gesundheit auf. Schlussfolgerung: Zur Kompensation der gesundheitlichen Benachteiligung von SchmB ist eine verstärkte intensivprophylaktische Betreuung insbesondere bei SchGB anzustreben.

Aim: The aim of this study was to make a comparison of the oral health status of students with and without disabilities (Sw/D, Sw/oD) aged 6–18 years from the city of Erfurt. Methods: 328 students with mental retardation (MR), physical disability (PD) and hearing impairment (HI) were examined according to WHO standard (1997). The control group consisted of 400 age-matched Sw/oD. Data analysis was performed in age groups 6–12 and 13–18 years. Results: Caries prevalence of 6- to 12-year-old Sw/D (68.7 %) was significantly higher than in Sw/oD (57 %) (p = 0.019).The caries experience of Sw/D was 2.3 dmft/0.5 DMFT and 1.6 dmft/0.4 DMFT of Sw/oD. PD had a lower restorative index than other Sw/D (p ≥ 0.023). There was no difference in caries prevalence and caries experience among 13- to 18-year-old Sw/D (51 %; 1.9 DMFT) and Sw/oD (59 %; 2.1 DMFT). MR had a lower prevalence of fissure sealants and less sealed teeth (p ≤ 0.042) and their periodontal health was inferior compared to other Sw/D. Conclusion: Intensive preventive measures should be intensified to compensate for oral health inequalities, particularly in MR.

Hintergrund

verpflichtete sich die BRD, Menschen mit Behinderungen das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit ohne Diskriminierung aufgrund ihrer Behinderung zukommen zu lassen. Die medizinische Versorgung darf sich daher in Qualität, Bandbreite und Standard nicht von der bei Gesunden unterscheiden [2]. Seit Jahrzehnten wird im nationalen und internationalen Schrifttum über eine schlechtere Mundgesundheit von Menschen mit Behinderungen im Vergleich zu Gesunden berichtet. Sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene

Key words ▶ oral health ● ▶ children with special ● health care needs ▶ epidemiology ● ▶ prevention ●

Bibliografie DOI http://dx.doi.org/ 10.1055/s-0034-1377032 Online-Publikation: 15.7.2014 Gesundheitswesen 2015; 77: 263–268 © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York ISSN 0941-3790 Korrespondenzadresse Elli Hempel Poliklinik für Präventive Zahnheilkunde und Kinderzahnheilkunde Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Universitätsklinikum Jena Bachstraße 18 07743 Jena [email protected]





Nach jüngsten Erhebungen des Statistischen Bundesamtes leben in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) 7,3 Millionen Menschen mit einer Schwerbehinderung; dies entspricht etwa 8,9 % der Gesamtbevölkerung [1]. Angesichts der Fortschritte in der medizinischen Betreuung ist von einer weiteren Zunahme dieser Bevölkerungsgruppe auszugehen. Mit der Ratifizierung der „UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ im Jahre 2009



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Oral Health Status of Students with and without Disabilities in Erfurt, Germany

264 Originalarbeit

Methodik



Studienpopulation Die Studienpopulation wurde aus insgesamt 5 Erfurter Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, körperlich-motorischer Entwicklung und Hören rekrutiert. Die Einrichtungen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung sind für Schüler/innen mit geistiger und Mehrfachbehinderung und/oder syndromalen Erkrankungen sowie Autismus-Spektrum-Störungen ausgerichtet. Die Krankheitsbilder der Schüler/ innen mit dem Förderbedarf körperlich-motorische Entwicklung umfassen zerebrale Bewegungsstörungen, Fehlbildungen des Skelett- und Muskelapparates sowie chronische Erkrankungen oder organische Fehlbildungen, die den Bewegungsapparat einschränken. Das sonderpädagogische Förderangebot der Einrichtung mit dem Förderschwerpunkt Hören fokussiert auf Schwerhörige, Cochlea-Implantat-Träger, Schüler/innen mit komplexen Sprech- und Kommunikationsbeeinträchtigungen sowie gut hörende integrierte Kinder hörgeschädigter Eltern mit/ohne von der Norm abweichender Sprachleistung. Die Untersuchung wurde von der Ethik-Kommission des Universitätsklinikums Jena genehmigt.

Auswahl der Schüler/innen mit Behinderungen (SchmB) Die Schulleiter, der in die Studie einbezogenen Förderschulen, wurden schriftlich um Unterstützung der Untersuchung gebeten. Nach deren Zustimmung wurden alle Eltern/Erziehungsberechtigten über die geplante Studie schriftlich informiert. Die Untersuchungen wurden im Rahmen der jährlichen gesetzlichen Reihenuntersuchung durch die Zahnärztinnen des Kinder-

und Jugendzahnärztlichen Dienstes (KJZÄD) des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) der Stadt Erfurt durchgeführt.

Auswahl der Schüler/innen ohne Behinderungen (SchoB) Die Selektion der Kontrollgruppe von SchoB erfolgte anhand der Befunddokumentation des KJZÄD der Stadt Erfurt. Sie setzt sich aus Erfurter Grund- und Regelschüler/innen zusammen, die im Schuljahr 2010/11 untersucht wurden. Unter Berücksichtigung des sozialen Nord-Süd-Gefälles in der Landeshauptstadt Erfurt [19] wurden per Losverfahren 2 Grund- und 4 Regelschulen aus den Stadtbezirken Nord und Süd für die Bildung der Kontrollgruppe selektiert. Die Einzelstichproben wurden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Da der Parodontalzustand kein Bestandteil der gesetzlichen Reihenuntersuchung ist, waren diese Daten für die Kontrollgruppe nicht verfügbar.

Zahnärztliche Untersuchung Im Zeitraum vom 18.01.2011 bis 15.09.2011 wurden 463 SchmB, was der Gesamtpopulation dieser Gruppe entsprach, untersucht. 3 kalibrierte Zahnärztinnen des KJZÄD führten die Untersuchungen nach WHO-Standard durch [20]. Vor der Untersuchung reinigten die Schüler/innen eigenständig oder mit Unterstützung der Lehrer ihre Zähne. Die Mehrzahl der Schüler/innen wurde liegend untersucht; rollstuhlgebundenen Schüler/innen wurden sitzend im Rollstuhl befundet. Eine portable Untersuchungsleuchte (Herbert Waldmann GmbH & Co KG VillingenSchwenningen Deutschland) garantierte ein gut ausgeleuchtetes Untersuchungsfeld. Die Zähne wurden nach Trocknung mit einer Watterolle befundet. Eine röntgenologische Kariesdiagnostik wurde nicht durchgeführt. Die Befunddaten wurden in einem speziell erstellten Erfassungsbogen codiert und anschließend in eine Excel-Datenbank transferiert. Die Eltern wurden über die Untersuchungsergebnisse informiert. Der Kariesbefall wurde zahnbezogen als dmft-Index für die Milchzähne und DMFT-Index für die bleibenden Zähne nach den WHO-Standardkriterien erfasst [20]. Zur Beurteilung des zahnärztlichen Betreuungszustandes, wurde der Sanierungsgrad als Anteil gefüllter und extrahierter Zähne am Gesamtkariesbefall nach folgender Formel berechnet: (m/M + f/F)/dmft/DMFT × 100. Das Vorhandensein von Fissurenversiegelungen (FV) wurde an Prämolaren und Molaren registriert. Zur Beurteilung des parodontalen Gesundheitszustandes wurde der Parodontale Screening Index (PSI) herangezogen [21].

Statistische Auswertung Die anonymisierte Datenanalyse schloss die Befunde von 463 SchmB und 400 SchoB ein. Die Differenzierung der Gesamtpopulation der SchmB erfolgte nach ihrem Förderschwerpunkt in die Subpopulationen der Schüler/innen mit geistiger Behinderung (SchGB), mit Körperbehinderung (SchKB) und mit Hörschäden (SchHS). 135 Befunddaten von Probanden, deren Leitsymptome nicht eindeutig einer geistigen, körperlich-motorischen Behinderung sowie einer Hörschädigung zugeordnet werden konnten, wurden von der Analyse ausgeschlossen. Unter Berücksichtigung der verzögerten Gebissentwicklung bei Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen erfolgte die Datenauswertung für die Altersgruppe der 6- bis 12- und 13- bis 18-Jährigen. Die deskriptive und induktive Analyse erfolgte mit der Statistiksoftware IBM SPSS 21. Nach Prüfung auf Normalverteilung der Daten wurden der Kruskal-Wallis-Test für unabhängige

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mit Behinderungen wurde ein hoher Kariesbefall, der mehrheitlich unbehandelt ist, aufgezeigt [3–6]. Weiterhin wurde eine höhere Prävalenz von gingivalen und parodontalen Erkrankungen [7–9], dentalen Traumata [6, 10, 11] sowie Zahn- und Kieferfehlstellungen [12] in dieser Patientengruppe beobachtet. Ursächlich wird dieser erhöhte Behandlungsbedarf auf die Grunderkrankung und die damit assoziierten eingeschränkten kognitiven und motorisch-koordinativen Fähigkeiten, die eine adäquate Mundhygiene begrenzen, zurückgeführt [4, 13, 14]. Ein zudem niedrigeres orales Gesundheitsbewusstsein und Angst vor der zahnärztlichen Behandlung münden darin, dass erst bei vorliegenden Beschwerden der Zahnarzt aufgesucht wird [15]. Vielfach ist eine zahnärztliche Behandlung aufgrund des umfangreichen Therapiebedarfes und der begrenzten Kooperationsfähigkeit von Patienten mit Behinderungen nur unter Allgemeinanästhesie möglich [16, 17]. In dem derzeitigen Versorgungssystem der BRD wird die zahnärztliche Betreuung dieser Patientengruppe als unbefriedigend eingeschätzt und nach Lösungsansätzen für eine Verbesserung der Mundgesundheit gesucht [3, 18]. Um alters- und risikoorientierte präventive und kurative Betreuungskonzepte zu konzipieren, bedarf es aktueller epidemiologischer Daten zur Mundgesundheit von Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Behinderungen sowohl auf nationaler als auch regionaler/lokaler Ebene. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es daher, die Mundgesundheit von Erfurter Schüler/innen mit Behinderungen unter Berücksichtigung ihres Förderschwerpunktes mit der von gleichaltrigen Schüler/ innen ohne Behinderungen zu vergleichen. Die Ergebnisse sollen als Planungsbasis einer adäquaten Betreuungsstrategie herangezogen werden.

Originalarbeit 265

Tab. 1 Geschlechts- und Altersverteilung der Schüler/innen mit und ohne Behinderungen. Anzahl

Anzahl

Anzahl

Gesamt

m

w

(n)

(n)

(n)

328 400

201 200

127 200

12,4 ± 3,3 12,3 ± 3,5

mit geistiger Behinderung (SchGB) mit körperlicher Behinderung (SchKB) mit Hörschäden (SchHS)

179 76 50 53 200

114 53 29 32 106

65 23 21 21 94

9,8 ± 1,9 10,0 ± 1,9 9,8 ± 1,7 9,5 ± 1,9 9,7 ± 1,8

mit geistiger Behinderung (SchGB) mit körperlicher Behinderung (SchKB) mit Hörschäden (SchHS)

149 66 45 38 200

87 42 23 24 99

62 24 22 16 101

15,5 ± 1,7 15,5 ± 1,7 15,3 ± 1,5 15,7 ± 1,8 14,9 ± 1,2

Gesamt Schüler/innen mit Behinderungen (SchmB) Schüler/innen ohne Behinderungen (SchoB) 6-12 Jahre Schüler/innen mit Behinderungen (SchmB)

Schüler/innen ohne Behinderungen (SchoB) 13-18 Jahre Schüler/innen mit Behinderungen (SchmB)

Schüler/innen ohne Behinderungen (SchoB)

Alter (x ̅ ± SD)

Stichproben und der Mann-Whitney U-Test für 2 unabhängige Stichproben bei Annahme nicht normalverteilter Werte herangezogen. Der Chi-Quadrat Test wurde bei Häufigkeitsvergleichen verwandt. Als Signifikanzniveau wurde eine Irrtumswahrscheinlichkeit von p ≤ 0,05 festgelegt.

Die beste parodontale Gesundheit wiesen SchHS auf; 88,7 % dieser Schüler/innen zeigten keine klinischen Zeichen einer gingivalen Entzündung. Demgegenüber hatten nur 35,6 % der SchGB beziehungsweise 44,0 % der SchKB gesunde Parodontien (jeweils p = 0,000).

Altersgruppe 13–18 Jahre Ergebnisse



Allgemeine Charakterisierung der Studienpopulation In die Auswertung wurden die Befunde von 328 SchmB einbezogen. Dies entspricht einer Ausschöpfungsrate von 70,8 % der Ge▶ Tab. 1 wurden die samtpopulation aller SchmB in Erfurt. In ● Geschlechtsverteilung und das mittlere Alter der SchmB und SchoB dargestellt.

Altersgruppe 6-12 Jahre Die Gesamtkariesprävalenz, also Karieserfahrung der Milchund bleibenden Zähnen war bei SchmB (68,7 %) deutlich höher als bei SchoB (57,0 %; p = 0,019). Die höchste Prävalenz lag in der Gruppe der SchKB (72,0 %) und der SchHS (75,5 %) vor. Verglichen mit den SchoB unterschieden sich die SchHS signifikant (p = 0,014). Keine Unterschiede lagen in der Kariesprävalenz und dem Kariesbefall zwischen den untersuchten Subpopulationen ▶ Tab. 2). SchKB und SchHS hatten deutlich mehr kariöse vor (● Milchzähne als SchoB (p = 0,001; p = 0,036). Signifikant mehr bleibende Zähne waren bei SchGB (0,04 MT) und SchHS (0,2 MT) als in der Kontrollgruppe der SchoB (0,01 MT; p = 0,033; p = 0,050) extrahiert. Der Anteil gefüllter bleibende Zähne (FTKomponente) am Gesamtkariesbefall (DMFT) war bei SchHS maßgeblich höher als bei den anderen SchmB und SchoB ▶ Tab. 2). Im Milch- und auch im bleibenden Gebiss (p ≤ 0,046; ● wiesen SchHS den besten Sanierungsgrad auf; die kariösen Läsio▶ Tab. 2). nen waren bei SchKB am wenigsten saniert (p ≤ 0,003; ● Eine signifikant niedrige Prävalenz von FV (37,4 %) und mittlere Anzahl versiegelter Zähne (1,0) lag in der Gesamtpopulation von ▶ Tab. 3). SchmB im Vergleich zu SchoB (53,0 %; 1,5; p ≤ 0,002) vor (● Von Ersteren hatten SchGB eine signifikant niedrigere Prävalenz (17,1 %); ebenso unterschied sich die Anzahl versiegelter Zähne (0,4) von der der anderen SchmB und SchoB (p = 0,000).

Während sich die Kariesprävalenz und der Kariesbefall in der Gesamtgruppe der SchmB und SchoB nur geringfügig unterschieden, waren jedoch SchKB signifikant weniger (Kariesprävalenz 40,0 %, p = 0,020), und weniger schwer (1,4 DMFT; p = 0,046) ▶ Tab. 4). Die Gruppe der SchGB an Karies erkrankt als SchoB (● hatte im Vergleich zu SchHS signifikant mehr kariös befallene Zähne (0,6 DT vs. 0,1 DT; p = 0,011). Weiterhin waren bei SchGB signifikant mehr Zähne extrahiert (0,5 MT) und signifikant weniger Zähne gefüllt (1,1 FT) als bei SchoB (0,1 MT, 1,6 FT; ▶ Tab. 4). Den höchsten Sanierungsgrad p = 0,009; p = 0,032; ● wiesen SchHS (93,3 %) auf; der Unterschied war zu den anderen SchmB und SchoB signifikant (p ≤ 0,005). Insgesamt waren bei SchmB weniger Zähne versiegelt als bei ▶ Tab. 3). Die niedrigste Prävalenz von FV SchoB (p = 0,042; ● (45,5 %) und Anzahl versiegelter Zähne (1,9) wurden bei SchGB im Vergleich zu den anderen Schülergruppen aufgefunden (p ≤ 0,005; p ≤ 0,029). Die parodontale Gesundheit war in der Gruppe der SchHS mit einem Anteil von 73,7 % gesunder Parodontien (PSI = 0) besser als bei SchGB oder SchKB (jeweils p = 0,000).

Diskussion



Mit der vorliegenden Studie wurden aktuelle Daten zur Mundgesundheit von SchmB und SchoB aus Erfurt vergleichend bewertet. Dabei wurden deutliche Unterschiede in der Mundgesundheit zwischen den beiden Gruppen und zwischen den Schüler/ innen mit unterschiedlichen Behinderungen offensichtlich. Die Ausschöpfungsquote von 70,8 % in der Population der SchmB entspricht dem Anteil der bei den gesetzlichen Reihenuntersuchungen durch die Zahnärzte/innen des ÖGD erfassten Schülerpopu-

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SD – Standardabweichung; m – männlich; w – weiblich

266 Originalarbeit

Tab. 2 Kariesprävalenz ( %; 95 % KI), Kariesbefall (dmft/DMFT, Einzelkomponenten) und Sanierungsgrad (SG) bei 6- bis 12-jährigen Schüler/innen mit und ohne Behinderungen. n Schüler/innen mit Behinderungen (SchmB)

179 mit geistiger Behinderung (SchGB) mit körperlicher Behinderung (SchKB) mit Hörschäden (SchHS)

Schüler/innen ohne Behinderungen (SchoB)

76 50 53 200

Karies-prävalenz

dmft/DMFT

dt/DT

mt/MT

ft/FT

SGMZ/

MZ/BZ ( %) (95 % KI)

(x ̅ ± SD)

(x ̅ ± SD)

(x ̅ ± SD)

(x ̅ ± SD)

BZ ( %)

0,4 ± 1,4 0,1 ± 0,5 0,6 ± 1,8 0,0 ± 0,2 a 0,2 ± 0,8 0,0 ± 0,0 0,5 ± 1,4 0,2 ± 1,0 b 0,1 ± 0,5 0,0 ± 0,1

0,9 ± 1,4 0,3 ± 1,0 0,8 ± 1,3 0,3 ± 0,8 0,8 ± 1,2 0,1 ± 0,3 1,3 ± 1,7 0,6 ± 1,4 c 1,0 ± 1,6 0,2 ± 0,7

60,4 76,5 63,3 65,3 46,7 d 41,7 d 77,4 e 95,1 e 70,6 63,2

55,9 (48,5-63,2) 24,6 (18,2-31,0) 48,7 (37,2-60,2) 23,7 (13,9-33,5) 64,0 (50,2-77,8) 16,0 (5,5-26,5) 58,5 (44,8-72,2) 34,0 (14,4-25,6) 50,0 (43,0-57,0) 20,0 (14,4-25,6)

a

2,3 ± 3,1 0,5 ± 1,5 2,1 ± 3,2 0,5 ± 1,1 2,1 ± 2,7 0,2 ± 0,6 2,3 ± 3,4 0,8 ± 2,3 1,6 ± 2,3 0,4 ± 0,9

0,9 ± 1,9 0,1 ± 0,5 0,8 ± 2,0 0,2 ± 0,6 1,1 ± 1,9 b 0,1 ± 0,5 0,9 ± 1,6 c 0,0 ± 0,3 0,5 ± 1,3 0,2 ± 0,5

KI – Konfidenzintervall; SD – Standardabweichung; MZ – Milchzähne; BZ – Bleibende Zähne; dmft/DMFT – Milch-/bleibender Zahn kariös, aufgrund von Karies fehlend, gefüllt; dt/DT – Milch-/bleibender Zahn kariös; mt/MT – Milch-/bleibender Zahn aufgrund von Karies fehlend; ft/FT – Milch-/bleibender Zahn gefüllt; SG – Sanierungsgrad Milchzähne: Signifikante Unterschiede in dt: a Schüler/innen mit Behinderungen vs. ohne Behinderungen, p = 0,003. b Schüler/innen mit körperlicher Behinderung vs. ohne Behinderungen, p = 0,001. c Schüler/innen mit Hörschäden vs. ohne Behinderung p = 0,036. Sanierungsgrad: d Schüler/innen mit körperlicher Behinderung vs. mit geistiger Behinderung, p = 0,023; vs. mit Hörschäden p = 0,001; vs. ohne Behinderung, p = 0,001. e Schüler/innen mit Hörschäden vs. mit geistiger Behinderung, p = 0,031; vs. mit Bleibende Zähne: Signifikante Unterschiede in MT: a Schüler/innen mit geistiger Behinderung vs. ohne Behinderung, p = 0,033; b Schüler/innen mit Hörschäden vs. ohne Behinderung p = 0,050. FT: c Schüler/innen mit Hörschäden vs. mit geistiger Behinderung p = 0,046; vs. mit körperlicher Behinderung, p = 0,006; vs. ohne Behinderung, p = 0,001. Sanierungsgrad: d Schüler/innen mit körperlicher Behinderung vs. mit geistiger Behinderung, p = 0,001; vs. mit Hörschäden, p = 0,001; vs. ohne Behinderungen, p = 0,003. e Schüler/innen mit Hörschäden vs. mit geistiger Behinderung, p = 0,001; vs. mit körperlicher Behinderung, p = 0,001; vs. ohne Behinderung p = 0,001

Tab. 3 Prävalenz ( %; 95 % KI) und Anzahl Fissurenversiegelungen (FV) von 6- bis 12-jährigen und 13- bis 18-jährigen Schüler/innen mit und ohne Behinderungen. Altersgruppe

6- bis 12-Jährige n

Schüler/innen mit Behinderungen (SchmB)

179 mit geistiger Behinderung (SchGB) mit körperlicher Behinderung (SchKB) mit Hörschäden (SchHS)

Schüler/innen ohne Behinderungen (SchoB)

76 50 53 200

Prävalenz ( %)

Anzahl

95 % KI

(x ̅ ± SD)

37,4 a (30,3-44,6)

1,0 ± 1,6 c

17,1 b (8,4-25,8) 46,0 (31,7-60,3) 58,5 (44,8-72,2) 53,0 (46,0-60,0)

0,4 ± 1,1 d 1,4 ± 1,8 1,5 ± 1,7 1,5 ± 1,8

13- bis 18-Jährige n

Prävalenz ( %) 95 % KI

149 66 45 38 200

Anzahl (x ̅± SD)

61,7 (53,9-69,6)

2,4 ± 2,3 f

45,5 e (33,1-57,8) 75,6 (62,5-88,6) 73,7 (59,0-88,3) 71,5 (65,2-77,8)

1,9 ± 2,8 g 2,9 ± 2,5 2,6 ± 2,4 3,0 ± 3,0

KI-Konfidenzintervall; SD-Standardabweichung. Altersgruppe 6-12 Jahre: Signifikante Unterschiede in FV Prävalenz: a Schüler/innen mit Behinderungen vs. ohne Behinderungen, p = 0,002. b Schüler/innen mit geistiger Behinderung vs. mit körperlicher Behinderung, p = 0,000; vs. mit Hörschäden, p = 0,000; vs. ohne Behinderungen, p = 0,000. Anzahl FV: c Schüler/innen mit Behinderungen vs. ohne Behinderungen, p = 0,001. d

Schüler/innen mit geistiger Behinderung vs. mit körperlicher Behinderung, p = 0,000; vs. mit Hörschäden, p = 0,001; vs. ohne Behinderungen, p = 0,000.

Altersgruppe 13-18 Jahre: Signifikante Unterschiede in FV Prävalenz: e Schüler/innen mit geistiger Behinderung vs. mit körperlicher Behinderung, p = 0,002; vs. mit Hörschäden, p = 0,005; vs. ohne Behinderungen, p = 0,000. Anzahl FV: f Schüler/innen mit Behinderungen vs. Schüler/innen ohne Behinderungen, p = 0,042. g Schüler/innen mit geistiger Behinderung vs. mit körperlicher Behinderung, p = 0,006; vs. mit Hörschäden, p = 0,029; vs. ohne Behinderungen, p = 0,001

lationen einer Einrichtung; etwa 25-30% der Schüler/innen werden als fehlend registriert. Im Gegensatz zu den Untersuchungen von Ajami et al. und Al-Qahtani und Wyne [8, 9], wurde bei Erfurter SchHS im Wechselgebiss die höchste Gesamtkariesprävalenz und der höchste Kariesbefall im Vergleich zu gleichaltrigen Schüler/innen mit anderen Behinderungen beobachtet. Während im Schrifttum der orale Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen mit körperlicher Behinderung – vorrangig mit Cerebralparese – als unbefriedigend beschrieben wurde [13, 22], war der Kariesbefall der 13- bis 18-jährigen Erfurter SchKB niedriger als der der übrigen Gruppen mit und ohne Behinderungen. Bei 12- bis 17-jährigen deutschen Athleten mit geistiger Behinderung, die im Jahr 2008 an den Special Olympics teilnahmen, hatten 41,9 % kariesfreie Gebisse und wiesen einen Kariesbefall von 2,3 DMFT

auf [23]. Ihre Zahngesundheit entsprach somit der von 13- bis 18-jährigen Erfurter SchGB. Erfreulich war, dass der Anteil gefüllter Zähne am DMFT-Index in der Gesamtpopulation der SchmB dominierte. Obwohl bei SchGB beider Altersgruppen signifikant mehr fehlende Zähne (0,04 MT; 0,5 MT) beobachtet wurden als bei SchoB (0,01 MT; 0,09 MT), konnte gegenüber früheren Studien eine Verschiebung von der Extraktions- zur Füllungstherapie bei SchGB aufgezeigt werden [24, 25]. Trotz dieser positiven Entwicklung wurden jedoch noch immer deutlich mehr Zähne bei dieser Klientel extrahiert als bei Gleichaltrigen ohne Behinderungen. Im Vergleich zur Zahngesundheit von Kindern und Jugendlichen aus anderen Bundesländern war die der Erfurter SchmB und SchoB wesentlich schlechter. In der jüngsten Untersuchung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ) von

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körperlicher Behinderung, p = 0,001

Originalarbeit 267

Tab. 4 Kariesprävalenz ( %; 95 % KI), Kariesbefall (DMFT, Einzelkomponenten) und Sanierungsgrad (SG) bei 13- bis 18-jährigen Schüler/innen mit und ohne Behinderungen. n Schüler/innen mit Behinderungen (SchmB) mit geistiger Behinderung (SchGB) mit körperlicher Behinderung (SchKB) mit Hörschäden (SchHS) Schüler/innen ohne Behinderungen (SchoB)

Karies-prävalenz

DMFT

( %) (95 % KI)

(x ̅ ± SD)

DT (x ̅ ± SD)

MT (x ̅ ± SD)

FT (x ̅ ± SD)

SG ( %)

149

51,0 (42,9-59,1)

1,9 ± 3,0

0,5 ± 1,2

0,3 ± 1,1

1,3 ± 2,3 e

80,2

66

54,6 (42,2-66,9)

2,2 ± 3,4

0,6 ± 1,0 c

0,5 ± 1,6 d

1,1 ± 2,2 f

73,6

45

40,0 a (25,1-54,9)

1,4 ± 2,3 b

0,6 ± 1,8

0,1 ± 0,3

1,0 ± 2,3

76,1

38 200

57,9 (41,5-74,3) 59,0 (52,1-65,9)

2,1 ± 2,8 2,1 ± 2,9

0,1 ± 0,4 0,5 ± 1,3

0,1 ± 0,2 0,1 ± 0,5

1,9 ± 2,8 1,6 ± 2,3

93,3 79,5

Abkürzungen siehe ● ▶ Tab. 2

Signifikante Unterschiede in Kariesprävalenz: a Schüler/innen mit körperlicher Behinderung vs. ohne Behinderung, p = 0,020. DMFT: b Schüler/innen mit körperlicher Behinderung vs. ohne Behinderung, p = 0,046. DT: c Schüler/innen mit geistiger Behinderung vs. mit Hörschäden, p = 0,011 MT: d Schüler/innen mit geistiger Behinderung vs. ohne Behinderungen, p = 0,009. FT: e Schüler/innen mit Behinderungen vs. ohne Behinderungen, p = 0,035. f Schüler/innen

2009 wiesen 55,1 % der Thüringer 12-Jährigen naturgesunde Gebisse auf [26], während dies in der vorliegenden Studie lediglich 31,3 % der 6- bis 12-jährigen SchmB und 43,0 % derjenigen SchoB waren. Die Kariesprävalenz der 13- bis 18-jährigen Erfurter SchmB (51,0 %) war mit der von 15-Jährigen im gesamten Bundesgebiet (53,9 %) vergleichbar [27]. Im bleibenden Gebiss unterschreitet nur der Kariesbefall der SchKB (1,4 DMFT) den aktuellen Bundesdurchschnitt von 1,8 DMFT der 15-Jährigen [26, 27]. Der niedrige Kariesbefall der SchmKB muss jedoch unter Berücksichtigung der Heterogenität dieser Schülergruppe interpretiert werden. Da etwa 16,0 % der SchKB auch an einer Stoffwechsel- oder Allgemeinerkrankungen (u. a. Diabetes Typ 1, Zöliakie, Enzymmangelerkrankungen, Herzfehler) leiden und einer besonderen diätetischen Ernährungsführung bedürfen, könnte dies auch mit einem niedrigeren Kariesbefall einhergehen. Als unbefriedigend muss der niedrige Sanierungsgrad der Milchund bleibenden Zähne im Wechselgebiss bei SchKB (≤ 46,7 %) und SchGB (≤ 65,3 %) eingeschätzt werden, der sich jedoch im bleibenden Gebiss nicht wesentlich von dem der SchoB (63,2 %) unterschied. Ein Sanierungsgrad von > 70 % bei SchHS entspricht hingegen dem zahnärztlichen Versorgungsgrad, wie er in repräsentativen deutschen Studien registriert wurde [26, 27]. Im Vergleich zu einer früheren Erhebung zur Mundgesundheit von Erfurter Schüler/innen mit Schwerstbehinderung (1986), die einen Sanierungsgrad von 15,6 % ermittelte [28], hat sich die zahnärztliche Versorgung deutlich verbessert; dennoch ist sie nach wie vor nicht zufriedenstellend [3, 18]. Die vorliegende Untersuchung wies eine erhebliche Benachteiligung von SchGB in der präventiven Betreuung nach. Lediglich 17,1 % der 6- bis 12-jährigen SchGB hatten mindestens eine FV; durchschnittlich waren nur 0,4 Zähne versiegelt. Obwohl etwa die Hälfte aller 13- bis 18-jährigen SchGB mindestens eine FV und 1,9 versiegelte Zähne aufwies, waren signifikant niedrigere Werte im Vergleich zu den anderen Gruppen mit und ohne Behinderungen (71,5–75,6 %; 2,6–3,0) offensichtlich. Demgegenüber hatten SchKB und SchHS beider Altersgruppen eine vergleichbare Prävalenz und Anzahl von FV wie die SchoB. Die Gesamtpopulation der Erfurter SchmB und SchoB beider Altersgruppen hatte jedoch im Vergleich zu 12- und 15-Jährigen aus Thüringen und dem gesamten Bundesgebiet (2,5 FV/2,7 FV bzw. 3,6 FV/4,1 FV) wesentlich weniger versiegelte Zähne [26, 27]. Als Kariesrisikopatienten dürften aber gerade Kinder und Jugendliche mit Behinderungen bezüglich ihrer Mundgesundheit von

der evidenzbasierten kariespräventiven Maßnahme der FV profitieren [29]. So zeigten Bissar et al. [23], dass die FV bei Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung den Kariesbefall deutlich reduziert. Übereinstimmend zum Schrifttum wiesen Erfurter SchGB im Vergleich zu denjenigen mit anderen Behinderungen eine schlechtere Parodontalgesundheit auf [8, 9]. Mehr als die Hälfte der 6- bis 12-jährigen und etwa Dreiviertel der 13- bis 18-jährigen SchGB benötigten eine Mundhygieneinstruktion und professionelle Zahnreinigung. Eine gute häusliche Mundhygiene ist bei Menschen mit Behinderungen eine wesentliche Präventionsmaßnahme, die unter adäquater Anleitung und Kontrolle von geschultem Pflegepersonal durchgeführt werden sollte [28, 30]. Weiterhin sollte mit einer regelmäßigen professionellen Zahnreinigung und Fluoridapplikation gezielt der parodontalen und kariösen Gebissdestruktion und dem dadurch bedingtem Zahnverlust vorgebeugt werden. Dass SchHS im Vergleich zu denjenigen mit anderen Behinderungen eine bessere parodontale Gesundheit aufwiesen, wurde bereits in früheren Untersuchungen berichtet [8, 9]. Ursächlich hierfür könnten eine weniger beeinträchtigte Prophylaxefähigkeit, bessere motorisch-koordinative Fähigkeiten und ein höheres Mundhygienebewusstsein als bei SchGB und SchKB sein.

Fazit Die vorliegende Untersuchung signalisiert, dass in den letzten Jahrzehnten eine Verbesserung der Mundgesundheit von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen eingetreten ist. Nach wie vor ist jedoch der Sanierungsgrad im Wechselgebiss von Kindern und Jugendlichen mit geistiger und körperlicher Behinderung unbefriedigend. Darüber hinaus ist insbesondere bei jenen mit geistiger Behinderung die individualprophylaktische Betreuung, wie die Nutzung der Fissurenversiegelung und professionellen Zahnreinigung, unzureichend. Eine verstärkte intensivprophylaktische Betreuung durch die niedergelassenen Zahnärzte ist nachdrücklich bei dieser Klientel anzustreben, um die gesundheitliche Benachteiligung zu kompensieren.

Interessenkonflikt: Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Hempel E et al. Mundgesundheit von Erfurter Schüler/innen … Gesundheitswesen 2015; 77: 263–268

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mit geistiger Behinderung vs. ohne Behinderungen, p = 0,032

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Hempel E et al. Mundgesundheit von Erfurter Schüler/innen … Gesundheitswesen 2015; 77: 263–268

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268 Originalarbeit

[Oral health status of students with and without disabilities in Erfurt, Germany].

The aim of this study was to make a comparison of the oral health status of students with and without disabilities (Sw/D, Sw/oD) aged 6-18 years from ...
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