A. Ring et al.: Perinatale Komplikationen

291

5. Die Dauer einer variablen Dezeleration wird demnach yon 2 Faktoren bestimmt: 1. durch die Dauer und 2. dutch die St~rke der Kompression. 6. Bei niedrigem fetalem pO2 batten NSK ausschlie~lich Dezelerationen der FHF zur Folge (D-Typ). 7. In einigen F~llen mit hohem fetalem pOe 15sten NSK mit geringem pO~-Abfall Akzelerationen (A-Typl, solche mit st~rkerem pO2-Abfall Akzelerationen mit nachfolgenden Dezelerationen (AD-Typ) aus. Ffir diese FHF-Reaktionen schlagen wir den Begriff ,,Variable Akzeleration" vor. Die variable Akzeleration ist pathophysiologisch Ausdruck voriibergehender akuter fetaler Hypoxie bei hohem poeNiveau; klinisch bedeutet sie eine Nabelschnurkomplikation bei noch lebensfrischem Feten und ist als Warnsymptom einzustufen. Dies ist eine Best~tigung der yon uns vorgestellten Einteilung der FHF-Reako tion bei akuter vorfibergehender Hypoxie in A-, AD- und D-Typen, womit eine qualitative Beurteilung des fetalen pO2-Niveaus mSglich wird.

63. H. Stockhausen und W. Herring (Wuppertal}. Manuskript nicht eingegangen.

64. A. Bolte, R. Berendes und V. Mayer (K51n). Manuskript nicht eingegangen.

65. Herren A. Ring, F.-W. Dittmar und W. Fischer (Frauenklinik der Universit~t und Hebammenlehranstalt Kiel) : Perinatale Komplikationen nach bedrohter

Friihschwangerschaft.

15.1~

%

Z3% ~.6~

FrUhgeburten-RateVergLeichs imminens 38542Geburten KotLektiv Ko[lektJv UFKl(ieLl950-1972 1960-1972

Abb. 1. Auftreten yon Friihgeburten nach Abortus imminens

In der vorliegenden retrospektiven Studie wurde versucht, statistisch signifikante Zusammenh~inge zwischen Blutung in der Fr/ihgravidit~it, allgemein klinischen Symptomen und Komplikationen in der Perinatalperiode aufzuzeigen. ~/ir 19"

A. Ring et al.: Perinatale Komplikationen

292

UFKKKIEL 10.2%

o/ 10. 9 8

7 6-

5

3./%

3 2 1

ohne]JLutung 3B5L,2Geburten UFKieL1950-1972

VergLeichs KoLEektiv UFKKieL

immJnens Kollektiv 1960-1972

Abb. 2. Perinatale Mortalit~itnach Blutung in der Friihschwangerschaff

analysierten alle durch Abortus imminens komplizierten Schwangerschaftsverltiufe an der Kieler Universittits-Frauenklinik in den Jahren 1960 bis 1972. Bei einer Geburtenzahl yon 38 773 fanden sich 556 Patienten mit Blutung in der Friihschwangerschaff, was einer Abortus-imminens-Frequenz yon 1,43% entspricht. Ffir diese Studie konnten 231 Schwangerschaflsverl~iufe herangezogen werden, zu denen ein in Alter und Parit~t fibereinstimmendes Vergleichskollektiv zusammengestellt wurde. Wir fanden eine signifikant erh6hte Friihgeburtenrate nach Abortus imminens. Wtihrend die Frfihgeburtenrate unserer Klinik in dem bearbeiteten Zeitraum bei 5,6% lag, ermittelten wir fiir unser Abortus-imminens-Kollektiv einen Frfihgeburtenanteil yon 15,1~ Unser Vergleichskollektiv enthielt 7,3%. Die Komplikationen in der Plazentarperiode betrugen nach Abortus imminens 9,8% gegeniiber 5,5~ im Vergleichskollektiv, wtihrend unsere Klinikfrequenz bei 3,80/0 lag. Unser Hauptinteresse galt der Beobachtung der nach Abortus imminens aufgetretenen MilSbildungen. In unserem Material betrug die Mil~bildungshtiufigkeit 2,1% und war gegeniiber dem Vergleichskollektiv nicht signifikant erhSht. Die perinatale Mortalit~it als die gravierendste Folge des vorausgegangenen Abortgeschehens war mit 10,2~ in Gegenfiberstellung zu unserem Normalkollektiv mit 3,4% statistisch signifikant erh6ht. Ffir den ermittelten Zeitraum lag die perinatale Sterblichkeit an unserer Klinik bei 2,8~ Unter den allgemein-klinischen Symptomen imponierte besonders das Zusammentreffen yon Abortus imminens und Harnwegsinfekt. lede vierte Patientin rait Blutung in der Frfihschwangerschaft hatte zu diesem Zeitpunkt eine Harnwegsinfektion. 30% unserer Abortus-imminens-Patienten waren tilter als 30 ]ahre. Besonderes Interesse widmeten wit den Patienten, die innerhalb der Schwangerschaft mehrmals Abortus-imminens-Symptome aufwiesen. Hier betrug die perinatale Mortalit~t 20,6% gegenfiber 8,6% bei Patienten mit einmaliger Blutung. Der Friihgeburtenanteil in dieser Gruppe stieg auf 26~ - die PlazentarperiodenstSrungen waren doppelt so h~ufig wie bei einmaligem Abortgeschehen.

[Perinatal complications following high-risk early pregnancy].

A. Ring et al.: Perinatale Komplikationen 291 5. Die Dauer einer variablen Dezeleration wird demnach yon 2 Faktoren bestimmt: 1. durch die Dauer und...
107KB Sizes 0 Downloads 0 Views