M. Moayer: Placentation und Proteinfehlern~ihrung

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Sedann wurde im Puerperium geprfifL ob fiber die Muttermilch Ver~inderungen der klinischen Parameter beim Neugeborenen auftreten kSnnen. Bei insgesamt 15 Frauen mit Neugeborenen, yon denen 5 als unbehandelte Kontrolle dienten, wurden unmittelbar na& der Geburt die genannten Laborwerfe bestimmt; nach 4 Tagen Wiederholung dieser Untersuchungen. Beider Behandlungsgruppe mit 10 Frauen wurden 4 Tage lang 2X 2 Dragees des Pr~parates nach der ersten Untersuchung verabreicht. Bei den Mfittern wurde die Prothrombinzeit nicht verl~ngert, vielmehr signifikant verkfirzt. In der Kontrollgruppe kam es dagegen im Thrombelastogramm zum Absinken der Reaktionszeit und ErhShung der maximalen Amplitude, in der Behandlungsgruppe bestanden diese Ver~nderungen nicht. Bei den Neugeborenen kam es in der Behandlungsgruppe zu einer Verkfirzung der Prothrombinzeit, jedoch nicht in der Kentrollgruppe. Hier verl~ngerten sich auch Btntungs- und Gerinnungszeit, unter der Behandlung hingegen war die Blutungszeit signifikant verkfirzt. Aufgrund dieser Ergebnisse kann eindentig gesagt werden, dab die vor der Geburt bzw. im Wochenbett verabreichte Cumarin-Troxerutin-Kombination keinen Einflul3 auf Faktoren der Blutgerinnung bei Mfittern und Neugeborenen hatte. Bei entsprechender Indikation sind daher vom Gesichtspunkt der Arzneimittelsicherheit aus die Voraussetzungen ffir eine Anwendung des Pr~iparates in der Schwangerschaft und Stillperiode als gegeben anzusehen.

42. Herr M. Moayer {Universit~ts-Frauenklinik Essen) : Placentation und Proteinfehlern~ihrung. Neben der schon l~nger bekannten teratogenen Noxen, wie ionisierende Strahlen, Toxine und Vitaminmangel, ist die Proteinmangelern~hrung- eine besondere Form der Malnutrition - eine relativ junge Wissenschaft. Nachdem wir in Vorver* suchen bei Reduzierung des Nahrungsproteins vor und w~hrend der Schwangerschaft eine Abnahme der Fertilit~it der Muttertiere verbunden mit einer erh~hten fetalen Mortalit~it festgestellt hatten, sollen aus den folgenden Untersuchungen fiber die Wirkung proteinarmer Ern~hrung auf die Placentaentwicklung, berichtet werden. Unsere Untersuchungen sind an tr~chtigen Ratten vorgenommen worden, deren Placenten bekanntlich folgenden Schichtaufbau zeigen: 1. Decidua 2. Riesenzellenschicht 3. Lakun~ire Zone des Cytotrophobtasfen 4. Placenfalabyrinth 5. Chorionmesoderm. Ffir die Reife der Rattenplacenta ist die HShe der Riesenzellenschicht yon Bedeutung. Bis zum 10. Tag besteht der fetale Toil der Placenta nur aus den Trophoblasten. Methodik: Die Tiere erhielten 1-3 Wochen vor oder gleich nadl der Befruchtung eiweiBarme Kost. Der Kopulationstermin wurde dutch Spermiennachweis in der Vagina ermittelt. Die tr~chtigen Tiere wurden am 18. Schwangerschaftstag dekapitiert und die Placenfen supravital in Bouinscher LSsung fixiert. Die Einbettung erfolgt in

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Paraplast. Es wurden in unterbrochener Serie 5-7 Schnitte hergestellt, die mit H~matoxilin Eosin oder nach Masson-Goldner gefiirbt wurden. Im einzelnen haben wit folgende Ver~nderungen bei excessiver EiweiBmangelern~ihrung festgestellt" 1. Verbreitung der Riesenzellenschicht. 2. Blutleere Zonen. 3. Blutung ins Parenchym. 4. Bildung eines Lymphocytenwalles. 5. Hydropische Zonen. 6. Endothelsch~idigung des fetalen Gef~iBapparates. 7. Stase in den fetalen Gef~iBenund 8. Fehlende fetale Gef~iBe. Die Summe all dieser Ver~nderungen ffihrt unweigerlich zu einer Reduzierung der inneren stoffwechselaktiven Oberfl~che der Placenta. Die fetalen Sch~digungen, die hierdurch entstehen, sind leiaht placentogen zu erkl~iren. Es wird hier auf die Untersuchungen yon Chase, Dickerson, Dobbing, Winid~ und Zeman hingewiesen, die bei einer Proteinmalnutrition auf eine Abnahme der Zellzahl und Gewichtsreduzierung des Gehirns mit Intelligenzmangel aufmerksam gemacht haben.

[Placentation and protein malnutrition].

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