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f) Verschledenes Vortriige zum Thema 180. F. Mross, M. Runge (Universitfits-Frauenklinik Freiburg): Sehwangerschaft und Geburt bei Teenagern

f3ber Schwangerschaft und Geburtsverlauf bei unseren jfingsten Mfittern liegen viele geburtshilfliche und sozialmedizinische Mitteilungen vor, die oft zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Als Ursache sind soziale, ethnische und geographische Besonderheiten anzuffihren, vor ahem aber die unterschiedlichen Begrenzungender Kollektive yore Alter her. Je h6her man die Altersgrenze setzt, desto st/irker wird die besondere Problematik bei den Jfingsten verwischt. Wir haben daher die Altersgrenze bei unserem Kollektiv beim vollendeten 17. Lebensjahr gesetzt. Das untersuchte Kollektiv von 221 Mfittern setzt sich aus 75% 16j/ihrigen, 19% 15j/ihrigen, 3% 14jghrigen, 2% 13j/ihrigen und einer 12fiihrigen zusammen. Hinsichtlich des Schwangerschaftsverlaufes und abgesehen yon der Gestose waren Erkrankungender Harnwege und behandlungsbedfirftige Hyperemesis am h/iufigsten vertreten. Die Gestosefrequenz betrug fiber 40%, die polysymptomatische leichte Form ist mit 16% am h/iufigsten vertreten. Je j/inger die Geb/irenden waren, desto deutlicher drfickte sich in einer verkfirzten Schwangerschaftsdauer die Tendenz zur Frfihgeburtlichkeit aus, insgesamt 13%. Unter den pathologischen Lagen sind die Beckenendlagen mit 5% vertreten. Nachgeburtskomplikationen traten in 81/2% auf. Insgesamt wurden 23 Mil3bildungen gefunden, von denen 17 Kinder (8%) betroffen wurden. 13 schwere Mif3bildungen fielen auf immerhin 8 Kinder (3,6%). Die perinatale Mortalit/it betrug 2,2%. Beruflich waren fast alle M/idchen noch unqualifiziert. 10% waren vom Krankenblatt her wie folgt auff'~illig: 2 Vollwaisen, 2 Adoptivkinder, 5 Halbwaisen, 10 Analphabeten, eine Patientin hochgradig debil, eine Vergewaltigung. Zum Zeitpunkt der Geburt waren 20% der Mfitter verheiratet. Im Verlauf des 20j/~hrigen Untersuchungszeitraumes zeigte sich eine steigende Tendenz zur Heirat hin yon 10 auf 24%. Aus unseren hier nur teilweise wiedergegebenen Beobachtungen leiten wir die Forderung ab, dab neben der klinisch-medizinischen Betreuung unseren jfingsten Mfitter auch die Betreuung der psychohygienischen und sozialen Probleme in der Schwangerschaft und nach der Geburt gew/ihrleistet sein mug. Die Forderung zwingt zur Zusammenarbeit yon Geburtshelfern, Eltern, Lehrern, Erziehern, Ehem/innern, Arbeitgebern, Psychologen und Sozialarbeitern, um zu vermeiden, dab die Schwangerschaft bei unseren jfingsten Mfittern zu einem psychologischen Trauma wird, das ihnen und ihren Kindern die Zukunft in Form einer gesunden k6rperlichen und seelischen Entwicklung erschwert oder gar verbietet. 181. A. Dr/ihne, I. Nierstenh6fer, A. E. Schindler, B. Nierstenh6fer (Tfibingen): Eisenmangelaniimie in der Schwangerschaft -- eine verglelchende Stud|e

Dieser Vortrag erscheint auf S. 533

[Pregnancy and labor in teenagers (proceedings)].

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