-Mikrog1obulin bei monoklonalen Gammopathien
1703
Dtsch. med. Wschr. 103 (1978), 1703-1706 © Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Radioimmunologische Bestimmung von 2-Mikrog1obu1in bei monokionalen Gammopathien A. Fateh-Moghadam, W. Mantel, P. Sandel und K. y. Stetten Institut für Klinische Chemie am Klinikum Großhadern der Universität München (Direktor: Prof. Dr. M. Knedel)
Die f32-Mikrog1obulin-(32m-)Konzentration im Serum von 78 klinisch gesunden Personen und 80 Patienten mit monokionaler Gammopathie wurden radioimmunologisch bestimmt. Die f32m-Konzentration im Serum von Referenzpersonen war normal verteilt, mit einem Mittelwert von 1610 p.g/l. 77°/o der Werte lagen zwischen 1200 und 2000 ig/l. Die Patienten mit monoklonaler Gammopathie hatten signifikant höhere Serum-f32m-Konzentrationen als die gesunden Probanden, zeigten aber
bezüglich der Immunglobulinklasse und des Leichtkettentyps keine signifikanten Unterschiede. Die Ausscheidung von 32m im Urin von Patienten mit Myelom (3-5400 p.g/l) war im Vergleich zu normalem Urin (15-113 p.g/l) erhöht. Die Serum-32m-Konzentration korreliert nicht mit der Konzentration der monokionalen Immunglobuline im Serum. Das weist auf die Unabhängigkeit der Synthese von Ç32m und der Immunglobuline hin. Die erhöhte Serum-Ç2m-Konzentration bei Myelomen ist Folge einer gesteigerten Synthese. 0012-0472/78 1027 - 1703
$ 03.00 © 1978 Georg Thieme Publishers
Radioimmunoassay of 13-2-microglobulin in monoclonal
gammopathies Serum concentration of 3om were measured by radioimmurioassay in 78 healthy subjects and 80 patients with monoclonal gammopathies. The 3m levels of normal sera were normally distributed with a mean concentration of 1610 sg/I. 77°/o of values were between 1200 and 2000 tg/l. The serum í3om levels of patients with monoclonal gammopathies were significantly higher than those of the healthy subjects, but there was no significant difference when comparing the 1g class or the light-chain type. Urinary läm excretion of patients with monoclonal gammopathies (3-5400 g/l) were slightly higher than normal (15-113 ig/l). Serum bm levels did not correlate with the serum levels of monoclonal immunoglobulins. This supports the hypothesis of the mutual independence of 1m and 1g production.
Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.
Fateh-Moghadam u. a.:
Nr. 43, 27. Oktober 1978, 103. Jg.
Fateh-Moghadam u. a.
,-Mikrogkbulin bei nonok1ona1en Ga
Deutsche
opathien
Humanes 32-Mikroglobulin (132m) besitzt ein Molekular-
gewicht von 11 800 Dalton* und kommt in den meisten Körperflüssigkeiten wie Serum, Urin, Liquor, Speichel
und Amnionflüssigkeit in niedrigen Konzentrationen vor (1, 9, 10, 13, 16, 29, 31). Es wird frei durch die glomeruläre Membran filtriert und im proximalen Tubulus rückresorbiert und katabolisiert (3, 24). Bei glomerulärer Filtrationseinschränkung (106 p.mol/l, entsprechend 12 mg/i) unberücksichtigt, so ergibt sich keine Änderung der Signifikanzangaben. Die Urin-f32m-Konzentration der Patienten mit mono-
kionalen Gammopathien betrug im Mittel 472 g/l und
Diskussion Seit dem Nachweis von (32m in menschlichen Körperflüssigkeiten (1, 10) und seiner Isolierung und Reindarstellung durch Berggard und Beam (1) aus menschlichem
Urin war die Frage nach Herkunft und Funktion des Mikroproteins Gegenstand zahlreicher Untersuchungen. Während eine Erhöhung der Serum-32m-Konzentration
bei Nierenerkrankungen mit einer Einschränkung der glomerulären Filtrationsrate und einer Erhöhung des Serumkreatinins korreliert (2, 15, 17, 19, 30), fand man bei Patienten mit Neoplasien auch ohne glomeruläre Filtrationseinschränkung erhöhte Serum-(32m-Werte (11, 26).
variierte zwischen nicht nachweisbaren Mengen (