Dermatoskopie - Fall des Monats Hautarzt 2014 ∙ 65:978–980 DOI 10.1007/s00105-014-3520-x Online publiziert: 7. Oktober 2014 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014 Redaktion A. Blum, Konstanz R. Hofmann-Wellenhof, Graz

Fall 1 Im Rahmen einer Untersuchung zeigte sich bei einem 24-jährigen Mann eine erneute Pigmentierung im Narbenbereich eines Fingers nach einer vor 6 Monaten durchgeführten Operation (.   Abb.  1). In der Dermatoskopie zeigten sich bei einer nicht ganz symmetrisch angeordneten Pigmentierung mit zentrifugalem

A. Blum1 · R. Hofmann-Wellenhof2 1 Hautarztpraxis, Konstanz, Deutschland 2 Universitäts-Hautklinik, Graz, Österreich

Rezidivnävus oder Rezidivmelanom? Wachstum, mit einem leicht atypischen Netz, Streifen und mehr zur Peripherie angeordnete schwarze Punkte (. Abb. 2). Braune, schwarze und gräuliche Farben waren zudem sichtbar.

Fall 2 Bei einer 73-jährigen Patientin zeigte sich am Arm im Rahmen eines Hautkrebs-

Abb. 1 8 Finger eines 24-jährigen Mannes mit einer Pigmentierung im Narbenbereich nach einer vor 6 Monaten durchgeführten Operation

978 |  Der Hautarzt 11 · 2014

screenings eine kleine Pigmentierung außerhalb einer Narbe von einer vor 3 Jahren durchgeführten Operation (. Abb. 3). In der Dermatoskopie zeigte sich proximal der quer verlaufenden Narbe ein kleiner bräunlicher Pigmentanteil mit einigen kleinen Streifen, distal der Narbe eine nahezu homogene schwarze Läsion mit atypisch angeordneten Schollen und Streifen zur Peripherie hin (. Abb. 4 und 5).

Abb. 2 8 Dermatoskopie: nicht ganz symmetrisch angeordnete Pigmentierung mit zentrifugalem Wachstum, einem leicht atypischen Netz, Streifen und mehr zur Peripherie angeordneten schwarzen Punkten sowie braune, schwarze und gräuliche Farben

Abb. 3 8 Läsion am Arm einer 73-jährigen Frau beim Hautkrebsscreening mit einer kleinen Pigmentierung außerhalb einer Narbe von einer vor 3 Jahren durchgeführten Operation

Abb. 4 8 Dermatoskopie: proximal der quer verlaufenden Narbe ein kleiner bräunlicher Pigmentanteil mit einigen kleinen Streifen, distal der Narbe eine nahezu homogene schwarze Läsion mit atypisch angeordneten Schollen und Streifen zur Peripherie hin

Abb. 5 8 Dermatoskopie (Vergrößerung von . Abb. 4)

D Wie lautet ihre Diagnose zu Fall 1 und Fall 2?

Diskussion Die Unterscheidung zwischen diesen beiden melanozytären Rezidivtumoren kann schwierig sein, insbesondere, wenn das Ergebnis der ersten Histologie nicht bekannt ist. Die in . Tab. 1 aufgeführten anamnestischen und klinischen Hinweise sind für die Unterscheidung zwischen einem Rezidivnävus und einem Rezidivmelanom hilfreich [1].

Somit hätte schon mit diesen anamnestischen Angaben die Unterscheidung richtig getroffen werden können, sogar ohne Dermatoskop. Die in . Tab. 2 genannten dermatoskopischen Kriterien sind für die Unterscheidung zwischen einem Rezidivnävus und einem Rezidivmelanom ergänzend hilfreich [1]. Im Fall 1 zeigten sich radiale Linien, die gut das zentrifugale Wachstum erklä-

ren lassen. Insgesamt war die Läsion nicht ganz symmetrisch. Im Fall 2 fanden sich ein nicht-kontinuierliches Wachstum sowie die Pigmentierung eindeutig außerhalb der Narbe. Ergänzend zu den oben genannten Kriterien sollte bei unklaren melanozytären Rezidivläsionen folgendes Vorgehen gewählt werden [1]: 55War die erste Histologie eine schwere melanozytäre Dysplasie oder ein Melanom, muss die rasche (

[Recurrent nevus or recurrent melanoma].

[Recurrent nevus or recurrent melanoma]. - PDF Download Free
974KB Sizes 0 Downloads 3 Views