K. Pollow et al.: Sexualsteroid-Rezeptorendes Endometriums

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die H/iufigkeit der einzelnen Mammaparenchymmuster in den verschiedenen Altersstufen der Postmenopause bei Patientinnen mit (200 F~ille) und ohne Mamma-Ca (1000 F/ille) verglichen. In der Gruppe ohne Mamma-Ca fiberwiegt in allen Einzelstufen, jedoch mit dem Lebensalter ansteigend, der senil-atrophische Typ D. Patientinnen mit Mamma-Ca besitzen dagegen in einem signifikant niedrigeren Prozentsatz dieses Parenchymmuster. Die Involution des Drfisenk6rpers verl~iuft also bei Mamma-Ca-Patienfinnen deutlich verz6gert. Es 1/il3t sich unschwer errechnen, dab das Risiko, an einem Mamma-Ca zu erkranken, sich bei Patientinnen mit einem Dr/isenk6rper Typ B oder C im Vergleich zum Typ D um ein Vielfaches erh6ht. Wir sind der Ansicht, dab Frauen, die in der Postmenopause mammographisch ein Parenchymmuster des Types B oder C erkennen lassen, als Risikopatientinnen ffir die Entstehung eines Mamma-C a eingestuft werden mfissen. Bei diesen Patientinnen sollten Vorsorgeuntersuchungen besonders engmaschig durchgeffihrt werden.

14. K. Pollow, M. Schmidt-Gollwitzer, E. Boquoi (Inst. f. Molekularbiologie u. Biochemie, Frauenklinik Charlottenburg d. F. U. Berlin): Verhalten der Sexualsteroid-Rezeptoren des Endometriums w~ihrend des menstruellen Zyklus und bei Endometrlum-Karzinomen Die vorliegende Untersuchung hatte zum Ziel, qualitative und quantitative Unterschiede im nuklearen Oestradiol- und Progesteron-Rezeptorbesatz zwischen normalem Endometrium und Endometriumkarzinom aufzudecken. Zur Messung der nuklearen Bindung yon Oestradiol bzw. Progesteron wurden Gewebeschnitte bei 37~ C in Eagles Medium unter Zusatz yon 1,5 nmolar 3H-Oestradiol bzw. 3H-Progesteron inkubiert, anschliel3end ein hochgereinigter Kernniederschlag gewonnen, der mit Tris/HC1-Glycerin-Puffer unter Zusatz von 0,3 M KC1 bei pH 7 und 4 ~ C ffir 30 min extrahiert wurde. Der KC1-Extrakt enthielt die 3H-Steroidhormon-markierten Kern-Rezeptorproteine. 3H-Steroidhormon-markierte Kern-Rezeptorproteine wurden durch Dichtegradienten-Zentrifugation, Agarosegel-Filtration, DEAE-Sephadex-Ionenaustauschchromatographie und Isoelektrofokussierung analysiert. Darfiberhinaus wurden Kompetitionsstudien durchgeffihrt zur Bestimmung der Substratspezifit/it der Bindungsbezirke der Kern-Rezeptorproteine. Qualitative Unterschiede im Sedimentationsverhalten nach DichtegradientenZentrifugation, in den Elutionsprofilen nach Agarosegel-Filtration bzw. DEAEIonenaustauschchromatographie sowie in den isoelektrischen Punkten zwischen 3H-Steroidhormon-markierten nuklearen Rezeptorproteinen aus normalem Endometriumgewebe und aus Endometriumkarzinomen wurden nicht beobachtet. Der Verlauf der Oestradiol-Rezeptorkonzentration fiber die Zyklusphasen war dutch hohe nukleare Rezeptorlevel in der frfihen bis mittleren Proliferationsphase, starker Abfall bis zum Zeitpunkt der Ovulation und langsamer Anstieg in der sp/iten Sekretionsphase charakterisiert. Der Verlauf der Kd-Werte,der Dissoziationskonstanten, war gegenl/iufig. Die 3H-Progesteron-Rezeptorkonzentration in der Kernfraktion war in der fr/ihen bis mittleren Proliferationsphase niedrig, stieg bis zum Zeitpunkt der Ovulation an mit hohen Werten in der fr/ihen Sekretionsphase und Abnahme der Rezeptorkonzentration bis zum 28. Tag.

N. Sch6ndorf und M. Amengual: Lymphographie beim Genitalkarzinom

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Menstrual cycle; days

Abb. 1. Variation der nuklearen 3H-Oestradiol und 3H-Progesteron-Rezeptorlevel und Kd-Werte fiber die Zyklusphasen. Die Bestimmung der einzelnen Parameter erfolgte mit Hitfe der Aktivkohle-DextranTechnik, durch graphische Ermittlung nach Scatchard; den 3H-Progesteron-Ans/itzen wurde zur Unterdrfickung der Kompetition mit C B G 150 nM Cortisol zugesetzt

Ein Vergleich zwischen Oestradiol- und Progesteron-Kernrezeptoren in Endometriumkarzinomen in Abh/ingigkeit vom Differenzierungsgrad des Tumorgewebes zeigte, dab zunehmende Entdifferenzierung mit einer Abnahme der nuklearen Progesteron-Rezeptorkonzentration verbunden war, wogegen f/Jr die nuklearen Oestradiol-Rezeptoren, unabh/ingig vom Differenzierungsgrad, eine gleichhohe Konzentration in allen Tumoren zu beobachten war (Abb. 1).

15. G. Leppien, K. Spahn, H. Schmidt-Matthiesen (Frankfurt): Gewebsmerkmale des Primiirtumors und Metastasierungstendenz belm Zervixkarzinom

Manuskript nicht eingegangen. 16. N. Sch6ndorf (Homburg), M. Amengual (Mendoza): Die prognostlsehe Bedeutung der Lymphographle beim Genitalkarzinom der Frau Die Prognose eines Uteruskarzinoms h/ingt weitgehend vom Lymphknotenbefall ab. In den Universit/itskliniken Mendoza (Argentinien) und Homburg (Saar) konn-

[The activity of endometrial sex hormone receptors during the menstrual cycle and in endometrial cancer (proceedings)].

K. Pollow et al.: Sexualsteroid-Rezeptorendes Endometriums 291 die H/iufigkeit der einzelnen Mammaparenchymmuster in den verschiedenen Altersstufen...
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