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H. Angeret al.: Bestimmungenvon karzinoembryonalemAntigen

liegen, dagegen aber 48% der Carcinompatientinnen mit klinisch gesichertem Rezidiv oder Metastasierung z. T. erheblich erh6hte CEA-Gehadte zeigen. Zusammenfassend 1/igt sich sagen: Carcinomerkrankungen im Frfihstadium k6nnen nur bei einem niedrigerem Normwert (2,5 ng/ml oder 5 ng/ml) ads dem von uns angenommenen (20 ng/ml) in einem gewissen Grade erfabt werden. Madigne lassen sich yon nicht madignen Prozessen nur in einem geringen MaBe unterscheiden. Nur ein gewisser Prozentsatz maligner Erkrankungen, vorwiegend entodermaden Ursprungs (Lungen-, Magen-, Dfinndarm- und Colongewebe), sowie des weiblichen Genitadtraktes gehen mit einem erh6hten CEA-Gehadt einher. Eine Reihe von entzfindlichen Erkrankungen, besonders des Verdauungs- und Respirationstrakts bewirken ebenfalls eine Erh6hung des CEA-Spiegels im Serum. Ein niedriger CEA-Spiegel schliel3t keine Krebserkrankung aus, andererseits bedeutet ein erh6hter CEA-Spiegel noeh keine Carcinomerkrankung, 1/il3t aber den Einsatz weiterer diagnostischer MaBnahmen zum Ausschlul3 eines Malignoms sinnvoll erscheinen. Ob die CEA-Bestimmung zur Kontrolle des Therapieerfolgs oder ads Kriterium der Beurteilung der Prognose in Frage kommt, mfil3ten weitere Untersuchungen zeigen. 71. H. Anger, U. Gleissenberger, F. W. Dittmar (Univ.-Frauenklinik Kiel): Bestimmungen von karzinoembryonadem Antigen bei weibliehen GenltaI-Karzinomen Unter den bereits bekannten onkofetaden Antigenen, die Eingang in die klinische Tumorimmunologie gefunden haben, sind das Alpha-1-Fetoprotein (AFP) und carcinoembryonade Antigen (CEA) am besten untersucht. Sie treten im Fetadleben auf und sind im Erwachsenenadter, yon Ausnahmen abgesehen, jenseits einer bestimmten Konzentration nur bei Tumorkrankheiten nachweisbar. Das carcinoembryonale Antigen wurde erstmals in Karzinomen des Verdauungstraktes und deren Metastasen gefunden. Die Bestimmungsmethode des CEA ist der Radioimmunoassay. Die obere Grenze des Normbereiches wurde mit 2,5 ng/ml festgelegt. Werte jenseits yon 20 ng/ml wtirden ads stark krebsverd/ichtig angesehen. Wir untersuchten aul3er dem Serum der Patientinnen mit gyn/ikologischen Tumoren auch den Zysteninhadt yon Ovariadtumoren und Ascites. Bei den OvariadKarzinomen lagen die Serum-CEA-Werte vor der Behandlung deutlich h6her ads anl/il31ich der Nachsorgeuntersuchungen oder bei den benignen Ovarialtumoren. Bei den Mamma-Karzinomen lag die Positivit/itsrate deutlich h6her ads bei den Collumbzw. Corpus-Karzinomen. Die durehschnittlichen CEA-Konzentrationen im Ascites waren erheblich niedriger ads in der Zystenfltissigkeit yon Ovarialtumoren (Abb. 1). Insgesamt besteht hinsichtlich der klinischen Brauchbarkeit dieses Testes kein Zweifel, dab bei der postoperativen Uberwachung von solchen Karzinomen, die prim~ir einen fiber 20 ng/ml erh6hten Serum-CEA-Spiegel aufweisen, der CEA-Test mit einer gr613eren Wahrscheinlichkeit ads andere Methoden die Freiheit von Metastasen oder das Auftreten yon Metastasen nachweisen kann. Weitere Untersuchungen sind n6tig, um kl/iren zu k6nnen, ob ein solcher Test ads Screening-Methode in der gyn/ikologischen Onkologie geeignet ist.

U. D. Koenig und N. M/iller: Untersuchungen von Cervixcarcinom-Patientinnen ~

100.

~o

prOoperotiv, maligne

10o- Nochsorge (n=6) 80

80-

60"

6O

60"

40-

40-

Z,0-

80-

20-

( n = 15 )

~

lO0.

i

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pri~operotiv, benigne (n=19)

2020-

NI

nl~

r-1>2,5 ng/ml l l > l O n g / m l r:~l>5 ng/ml 1~l>20ng/ml Abb. 1. CEA-Spiegelim Serum bei Patientinnenmit Ovarialtumoren

72. U. D. Koenig, N. Mfiller (Univ.-Frauenklinik Bonn): Zur Wertigkeit der Untersuchungen yon HLA-Antigenen und lymphozytotoxisehen AntikiJrpern bei Cervixeareinom-Patientinnen Am Modell des Cervixcarcinoms (CCa) haben wir Teile der immunologischen Tumor-Wirt-Beziehung untersucht: 1. durch die Bestimmung der Histokompatibilit~its-Antigene (HLA) sowie 2. durch Screening der Seren auf zytotoxische Antik6rper. Es wurden zus/itzlich die verschiedenen Stadien der Erkrankung wegen m6glicher differenter Ausgangssituationen in der Abwehrlage der tumorbefallenen Patientinnen erfa6t. Die Ergebnisse der H/iufigkeitsverteilung von 23 HLA-Antigenen des A- und BLocus bei 120 CCa-Patientinnen sind in Tabelle 1 zusammengefaBt. In den Seren dieser Patientinnen wurden zytotoxische Allo- und Auto-Antik6rper mit vier differenten Testans/itzen in 63,3% gegeniiber 19,7% in den Kontrollen nachgewiesen. Die Ergebnisse f/ir die CCa-Stadien sind in Tabelle 2 unter Ber/icksichtigung der verschiedenen Methoden der Nachweisbarkeit dieser Antik6rper aufgeschl/isselt. Die Induktion dieses hohen Prozentsatzes zytotoxischer Antik6rper durch m6gliche Schwangerschaften (SS) konnte durch den Vergleich von in Parit/it und Alter angeglichenen Kontrollgruppen ausgeschlossen werden. Die Ergebnisse der Typisierung weisen darauf hin, dab genetische Kopplungen zwischen bestimmten HLA-Antigenen und dem Cervixcarcinom bestehen. Der Nachweis yon allo- und auto-zytotoxischen Antik6rpern kennzeichnet den Tumor als ein Transplantat mit Hinweisen auf m6gliche Autoimmunmechanismen w/ihrend verschiedener Phasen des Tumorwachstums.

[The determination of carcinoembryonic antigen in gynecologic cancers (proceedings)].

472 H. Angeret al.: Bestimmungenvon karzinoembryonalemAntigen liegen, dagegen aber 48% der Carcinompatientinnen mit klinisch gesichertem Rezidiv ode...
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