Der ökonomische Aspekt der autologen Bluttransfusion am Beispiel des prothetischen Hüftgelenksersatzes R Georgi, Stuttgart
Anhand des Vergleichs zweier Jahrgänge wurde eine Kostenanalyse autologer Blutübertragungsverfahren in der Anästhesieabteilung erstellt. Dabei war die Zahl der untersuchten Patienten und die Operationstechnik mit endoprothetischer Hüftgelenksoperation gleich. Sie betrug etwa 300 Patienten/Jahr.
Kosten von rund DM 57,- beziehen sich auf die jeweiligen Durchschnittskosten von Golombek (1). Auch bei diesem Verfahren wurde durch eine Steigerung von 1988 zu 1989 eine Kostenmehrbelastung von Ca. DM 7000,- verursacht.
In Abb. 1 sind die Gesamtkosten für die Transfusion von 1000ml Fremdblut aufgelistet. Im Preis von DM 138,- sind die Tests zur Identifikation und Verträglichkeit der Blutkonserve, die Suchtests nach Infektionserkrankungen sowie eine Spenderaufwandsentschädigung enthalten.
Neben einem Mehrverbrauch an Einrnalartikeln (U.a. der Biopackbeute12) und der Verwendung spezieller Gebrauchsgüter, wie z. B. Biotest Waage2, verschiedener Zangen und Geräte zur Hb/Hk-Kontrolle fallen auch hier wieder Personalkosten an (Abb. 4). Unsere Anhaltszahlen stimmen ebenfalls mit denen von Schbinzer (2) überein: 15 Minuten fur den Ärztlichen Dienst und 30 Minuten fur den Funktionsdienst.
Abb. 1 Kosten der Fremdblutkonse~e.Fremdblutverbrauch 1988189.
DM 138,OO = DM 22,40
pro 1000 ml = DM 276,OO = DM 44,80
Die präoperative Eigenblutspende (EBS)
1 Konserve Kreuzprobe Einrnalartikel BluWärrner pro Tag
Die hier entstehenden Mehrkosten von
Gesamt
=
DM 328.07
Einsparung
=
DM 34 194,74
=
DM 43,- (Abb.2) sind Personalkosten für die individuelle ärztliche Aufsicht wahrend der Blutentnahme. Von den Tests werden lediglich die Blutgruppe und der AntikörperSuchtest durchgefuhrt fbr den Fall, dat3 bei diesem Patienten zusätzlich die Gabe von Fremdblut erforderlich wird, sowie der Anti-HN-Combi-Test und das HbS-Antigen zum Schutz des Personals irn Umgang mit dem Blut. Das Verfahren wurde bei uns 1988 eingefuhrt, deshalb ist die Anzahl der Patienten in diesem Jahr gering. Durch die Steigemng des Verfahrens im Jahre 1989 ergibt sich eine Mehrbelastung von Ca. DM 13 000,-. Die maschinelle Autotransfusion (MAT)
Abb.2
Kosten der Eigenblutkonse~e,Eigenblutverbrauch1988/89.
1 Konserve = DM 138,OO Einmalartikel Blutwarmer pro Tag
+ DM 43,OO
Gesamtsumme
Die durchschnittlichen Tageskosten für Geräte der maschinellen Autotransfusion inklusive der Einmalartikel und Lösungen betragen mit den Personalkosten zusammen DM 423,- (Abb. 3). Wie Schbinzer (2) berücksichtigen wir für den Ärztlichen Dienst 30 Minuten und für den Funktionsdienst 60 Minuten. Die somit errechneten
1988 1989
6,75 1 41,OO 1
Kostenmehrbelastung
.. .
Anästhesiol. Intensivmed. Nodallmed. Schmerzther. 26 (1991) 205-206 C3 Georg Thieme Verlag Stuttgart New York
.
' Stihler Medizintechnik, Stuttgart 'Biotrans, Dreieich
pro 1000 ml = DM 362.00 = DM 5.20 = DM 2,07 =
DM 369,27
=
DM 2.492,57 DM 15140,07
=
DM 12.647.50
=
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Zu den Einmalartikeln gehören Spritzen und Kanülen zur Entnahme von Konserven- und Patientenblut, ein Transfu~ions~erät und Immun-Testseren Anti A/B/AB. Als Blutwärmer fand der Infotherm 2000' Verwendung, dessen Anschaffungskosten bei einem Abschreibungszeitraum von 8 Jahren mit rund DM 2,-/Tag urngelegt wurden. Die Differenz zwischen 1988 und 1989 von rund DM 34000,- entstand durch den Einsatz autologer Verfahren der Blutübertragung.
Normovolämische Härnodilution (NHD)
206 Anästhesiol. Intensivmed. Notfallmed. Schmerzther. 26 (1991)
+
Haemonetics 3; 3 4; 4 pro Tag Glocke, ReSe~oir,Saugschlauch durchschnittlich Waschlösung 3 1 SpOllösung 1 I 30000 IE Heparin Transfusionsgerät normallang Personalkosten
+
=
DM 34,92
DM 318,00 DM 7,43 = DM 2,30 = DM 2,30 = DM 1,94 = DM 56,87
= =
Gesamtsumme
=
DM 423,75
Kostenmehrbelastung
=
DM 7233.41
Abb. 4 Kosten der normovolämischen Hämodilution, NHD-Blutverbrauch 1988/89. Mehrverbrauch an Einmalartikeln 1000 ml Hydroxyäthylstärke6% Geräte inkl. Ausstreif- und Clipzange sowie Hämocue2und Compu? pro Tag Personalkosten
pro 1000 ml = DM 12,91 = DM 35.66
= =
DM 4,89 DM 28,44
Summe 1989 23,51 1 Kostenmehrbelastung
Der Einsatz der NHD erfolgte erst ab September 1989. so daß keine Zahlen aus dem "Tahre 1988 vorliegen. Bis Jahresende wurden 32 Patienten mit einem Kostenaufwand von knapp DM 2000,- hämodiluiert. Aufgmnd der im Vergleich deutlich geringeren Kostenmehrbelastung ist die NHD das kostengünstigste Verfahren. Die Bilanz für die beiden Vergleichsjahre (Abb.5) ergab eine Einsparung an Fremdblut von Ca. DM 34 000,- bei einer Kostenmehrbelastung durch den Einsatz autologer Transfusionsverfahren von insgesamt Ca. DM 22000,-. Die Gesamteinsparung beträgt somit Ca. DM 12000,-. Die Anschaffungskosten aller genannten Anlage- und Gebrauchsgüter betragen Ca. DM 80 000,-. Dies entspricht bei einem durchschnittlichen Abschreibungszeitraum von 6 Jahren einer kostenneutralen Arbeitsweise. Eine Kosten-Nutzen-Analyse wird immer schwierig sein, da die Folgekosten prospektiv schwer zu erfassen sind. Erwähnt seien nur die von Sugg 1988 (3) festgestellten 20 000-40 000 produzierten Hepatitiden pro Jahr bei einem Spendenaufkommen von 3 Millionen/Jahr. Von diesen Hepatitiden verlaufen 50% subklinisch, und 2000-5000 sind Non-A-Non-B-Transfusions-Hepatitiden, die letztlich tödlich verlaufen. Literatur 1
Abb. 5
Blutbilanz 1988/89 in der Hilftgelenksendoprothetik. 2
Einsparung an Fremdblut Mehrverbrauch autologe Verfahren: Eigenblut MAT NHD
=
Einsparung gesamt
=
Kosten aller Geräte DM 80343.-.
'Baycr Diagnostika, Münchcn Hacmonetics GmbH, München
DM 34 194,74
3
Golombeck, G.: Analytische Berechnungen des Personalbedarfs im ärztlichen Dienst. Anästh. Intensivmed. 7 (1990) 214 Schkinm, W.: Persönliche ~Mitteilung(1990) Round Table Diskussion: Klin. Wochenschr. 66 (Suppl. XV) (1988) 40
DM 12647.50 = DM 7233,41 = DM 1925,47 =
DM 12388,36
DY.med. R Georgi Abt. für Anästhesie und operative Intensivmedizin Katharincnhospital Kriegsbergstr. 60 W-7000 Stuttgart 1
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Abb. 3 Kosten der maschinellen Autotransfusion. MAT-Blutverbrauch 1988189.
C. Krier
Anhand des Vergleichs zweier Jahrgänge wurde eine Kostenanalyse autologer Blutübertragungsverfahren in der Anästhesieabteilung erstellt. Dabei war die Zahl der untersuchten Patienten und die Operationstechnik mit endoprothetischer Hüftgelenksoperation gleich. Sie betrug etwa 300 Patienten/Jahr.
Kosten von rund DM 57,- beziehen sich auf die jeweiligen Durchschnittskosten von Golombek (1). Auch bei diesem Verfahren wurde durch eine Steigerung von 1988 zu 1989 eine Kostenmehrbelastung von Ca. DM 7000,- verursacht.
In Abb. 1 sind die Gesamtkosten für die Transfusion von 1000ml Fremdblut aufgelistet. Im Preis von DM 138,- sind die Tests zur Identifikation und Verträglichkeit der Blutkonserve, die Suchtests nach Infektionserkrankungen sowie eine Spenderaufwandsentschädigung enthalten.
Neben einem Mehrverbrauch an Einrnalartikeln (U.a. der Biopackbeute12) und der Verwendung spezieller Gebrauchsgüter, wie z. B. Biotest Waage2, verschiedener Zangen und Geräte zur Hb/Hk-Kontrolle fallen auch hier wieder Personalkosten an (Abb. 4). Unsere Anhaltszahlen stimmen ebenfalls mit denen von Schbinzer (2) überein: 15 Minuten fur den Ärztlichen Dienst und 30 Minuten fur den Funktionsdienst.
Abb. 1 Kosten der Fremdblutkonse~e.Fremdblutverbrauch 1988189.
DM 138,OO = DM 22,40
pro 1000 ml = DM 276,OO = DM 44,80
Die präoperative Eigenblutspende (EBS)
1 Konserve Kreuzprobe Einrnalartikel BluWärrner pro Tag
Die hier entstehenden Mehrkosten von
Gesamt
=
DM 328.07
Einsparung
=
DM 34 194,74
=
DM 43,- (Abb.2) sind Personalkosten für die individuelle ärztliche Aufsicht wahrend der Blutentnahme. Von den Tests werden lediglich die Blutgruppe und der AntikörperSuchtest durchgefuhrt fbr den Fall, dat3 bei diesem Patienten zusätzlich die Gabe von Fremdblut erforderlich wird, sowie der Anti-HN-Combi-Test und das HbS-Antigen zum Schutz des Personals irn Umgang mit dem Blut. Das Verfahren wurde bei uns 1988 eingefuhrt, deshalb ist die Anzahl der Patienten in diesem Jahr gering. Durch die Steigemng des Verfahrens im Jahre 1989 ergibt sich eine Mehrbelastung von Ca. DM 13 000,-. Die maschinelle Autotransfusion (MAT)
Abb.2
Kosten der Eigenblutkonse~e,Eigenblutverbrauch1988/89.
1 Konserve = DM 138,OO Einmalartikel Blutwarmer pro Tag
+ DM 43,OO
Gesamtsumme
Die durchschnittlichen Tageskosten für Geräte der maschinellen Autotransfusion inklusive der Einmalartikel und Lösungen betragen mit den Personalkosten zusammen DM 423,- (Abb. 3). Wie Schbinzer (2) berücksichtigen wir für den Ärztlichen Dienst 30 Minuten und für den Funktionsdienst 60 Minuten. Die somit errechneten
1988 1989
6,75 1 41,OO 1
Kostenmehrbelastung
.. .
Anästhesiol. Intensivmed. Nodallmed. Schmerzther. 26 (1991) 205-206 C3 Georg Thieme Verlag Stuttgart New York
.
' Stihler Medizintechnik, Stuttgart 'Biotrans, Dreieich
pro 1000 ml = DM 362.00 = DM 5.20 = DM 2,07 =
DM 369,27
=
DM 2.492,57 DM 15140,07
=
DM 12.647.50
=
Heruntergeladen von: NYU. Urheberrechtlich geschützt.
Zu den Einmalartikeln gehören Spritzen und Kanülen zur Entnahme von Konserven- und Patientenblut, ein Transfu~ions~erät und Immun-Testseren Anti A/B/AB. Als Blutwärmer fand der Infotherm 2000' Verwendung, dessen Anschaffungskosten bei einem Abschreibungszeitraum von 8 Jahren mit rund DM 2,-/Tag urngelegt wurden. Die Differenz zwischen 1988 und 1989 von rund DM 34000,- entstand durch den Einsatz autologer Verfahren der Blutübertragung.
Normovolämische Härnodilution (NHD)
206 Anästhesiol. Intensivmed. Notfallmed. Schmerzther. 26 (1991)
+
Haemonetics 3; 3 4; 4 pro Tag Glocke, ReSe~oir,Saugschlauch durchschnittlich Waschlösung 3 1 SpOllösung 1 I 30000 IE Heparin Transfusionsgerät normallang Personalkosten
+
=
DM 34,92
DM 318,00 DM 7,43 = DM 2,30 = DM 2,30 = DM 1,94 = DM 56,87
= =
Gesamtsumme
=
DM 423,75
Kostenmehrbelastung
=
DM 7233.41
Abb. 4 Kosten der normovolämischen Hämodilution, NHD-Blutverbrauch 1988/89. Mehrverbrauch an Einmalartikeln 1000 ml Hydroxyäthylstärke6% Geräte inkl. Ausstreif- und Clipzange sowie Hämocue2und Compu? pro Tag Personalkosten
pro 1000 ml = DM 12,91 = DM 35.66
= =
DM 4,89 DM 28,44
Summe 1989 23,51 1 Kostenmehrbelastung
Der Einsatz der NHD erfolgte erst ab September 1989. so daß keine Zahlen aus dem "Tahre 1988 vorliegen. Bis Jahresende wurden 32 Patienten mit einem Kostenaufwand von knapp DM 2000,- hämodiluiert. Aufgmnd der im Vergleich deutlich geringeren Kostenmehrbelastung ist die NHD das kostengünstigste Verfahren. Die Bilanz für die beiden Vergleichsjahre (Abb.5) ergab eine Einsparung an Fremdblut von Ca. DM 34 000,- bei einer Kostenmehrbelastung durch den Einsatz autologer Transfusionsverfahren von insgesamt Ca. DM 22000,-. Die Gesamteinsparung beträgt somit Ca. DM 12000,-. Die Anschaffungskosten aller genannten Anlage- und Gebrauchsgüter betragen Ca. DM 80 000,-. Dies entspricht bei einem durchschnittlichen Abschreibungszeitraum von 6 Jahren einer kostenneutralen Arbeitsweise. Eine Kosten-Nutzen-Analyse wird immer schwierig sein, da die Folgekosten prospektiv schwer zu erfassen sind. Erwähnt seien nur die von Sugg 1988 (3) festgestellten 20 000-40 000 produzierten Hepatitiden pro Jahr bei einem Spendenaufkommen von 3 Millionen/Jahr. Von diesen Hepatitiden verlaufen 50% subklinisch, und 2000-5000 sind Non-A-Non-B-Transfusions-Hepatitiden, die letztlich tödlich verlaufen. Literatur 1
Abb. 5
Blutbilanz 1988/89 in der Hilftgelenksendoprothetik. 2
Einsparung an Fremdblut Mehrverbrauch autologe Verfahren: Eigenblut MAT NHD
=
Einsparung gesamt
=
Kosten aller Geräte DM 80343.-.
'Baycr Diagnostika, Münchcn Hacmonetics GmbH, München
DM 34 194,74
3
Golombeck, G.: Analytische Berechnungen des Personalbedarfs im ärztlichen Dienst. Anästh. Intensivmed. 7 (1990) 214 Schkinm, W.: Persönliche ~Mitteilung(1990) Round Table Diskussion: Klin. Wochenschr. 66 (Suppl. XV) (1988) 40
DM 12647.50 = DM 7233,41 = DM 1925,47 =
DM 12388,36
DY.med. R Georgi Abt. für Anästhesie und operative Intensivmedizin Katharincnhospital Kriegsbergstr. 60 W-7000 Stuttgart 1
Heruntergeladen von: NYU. Urheberrechtlich geschützt.
Abb. 3 Kosten der maschinellen Autotransfusion. MAT-Blutverbrauch 1988189.
C. Krier
