113

Die WIrksamkeit der Antibiotika-Prophylaxe bei Kaiserschnitt durch Einzeldosis: Vergleich Cefotaxim gegen Amoxicillin plus Clavulansäure R. Koppel, D. Kaehlet; J. Benz

Zusammen fass ung Die Wirksamkeit eine r antibiotische n Einzeldosis von 2 Breitspektruman tibiotika bei Kaiser schnitt wurde geprüft und miteinander verglichen . In 199 aufeinande rfolgenden Fällen am Kantonsspital Winterthur zwischen dem 17.0ktober 1987 und dem 24. Februa r 1989 wurde entwe der 1 g Cefotax im (CTX) ode r 1.2 g Amoxicillin mit CIavulansä ure (AMX + CA) nach Ab klemmen der fetalen Nabelschnur während des Kaiserschn ittes intravenös verabreicht. In dieser klinis ch kontrollierte n. prospektiven, rand omisiert en Doppelblin dstud ie wurde die postoperative Morbidität anhand der folgend en Krite rien unters ucht: Fieber. Harnwegsinfekte. Endometritis, Wundinfektion , Häm at ombild ung im Operationsbereich und septische Komp likationen. Fiebe r über 37° C axillar wä hrend eine m oder meh rerer Tage ab dem 3. postoperativen Tag fande n wir bei 15 Patientinnen (12,6 %). nämlich in 7 Fällen bei der CTX-Gru ppe und in 8 Fällen bei der AMX + CA-Gruppe. Harn wegsinfekte lagen bei insgesamt 3 Patien tinnen vor, in 1 Fall in der CTX-Gru ppe und in 2 Fällen bei der M IX + CA-Gruppe. In 2 Fällen wurde die Diagnose Endo me tritis gest ellt. in je 1 Fall in jeder Versu chsgruppe. Eine Wundinfektion registrierten wir bei 4 Patientinnen in der AMX + CA-Grup pe. Bei insgesamt 106 Patientinn en (92,2 %) lagen keine Zeichen von Infekt ion vor, in 9 Fällen (7.8 %) mußt e die Diagn ose einer posto perativen Infektion wegen Versagen s der antibiotis chen Prophylaxe gestellt werd en . 4 Fälle konnten diesbezüglich nicht beurteilt werden. Die vorliegende Arbeit zeigt. daß eine antibiotische Prophylaxe durch Einzeldosis bei den beiden verwendeten Medikamenten eine befried igend e Pro phylaxe der postoper at iven Morbiditä t bei Kaiserschnitt darstellt, sowohl in einer von uns deflnierte n Hochri siko- als auch in einer NiedrigrisikoGrup pe.

Einleit ung Postoperative Infektionen stellen nach wie vor die häufigste postoperative Komplik ation bei Kaisersch nitt dar. Die ständig steigend e Kaiserschnittrate, trotz kriti scher Überprü fung der Indikationsstellun g. ließ deshalb das Augenm erk auf eine elTektive Prophylaxe der infektiösen Morbi ditä t bei Kaiserschnitt richt en . Es wurden Geburtsh. u. Frauenheilk. 52 (199 2) 11 3- 116

o Geor g Th iem e Verlag Stuttga rt . New York

Effect ive ne ss of Single Dose An tibiotic Prophyla xis in Caesarean Section: Compa r ison Between Cefotaxim a nd Amoxicilli n plus Cla vula nic Acid The elTectiveness of a single pr ophylactic dose oftwo br oad spectrum antibiotics. du rin g Caesa rea n section. was compared and evaluate d. In 119 consecutive cases at the Canto nal Hospital in \Vinterthur, Switzerland, either 1 g i. v. cefotaxi me or 1,2 g amoxic illin plus c1avulanic acid were adm inistered after c1a mping the umbili cal cord during Caesa rea n section. The study shows that single dos e prophylaxis of eithe r regim en provides ad equate cover in prev enting morbid ity in Caesarean section, in both high-r isk and low-risk groups.

in letzter Zeit zune hme nd potente Antib iotika über verschied en e Zeiträ ume zur Proph ylaxe beim Kaiserschnitt verwendet (1-9.11. 12. 14. 15). Die Resist en zentwicklun gen, vor allem bei mehrtägiger pr oph ylaktischer Verabreichung von Antibioti ka . bracht en dab ei neu e Prob lem e. Zahlre iche klinische Studi en hab en bewiesen , daß die postopera tive Morbidität durch die antib iotische Kurzzeitpr ophylaxe wäh rend 24-48 Stund en nicht erhöht word en ist (1-8. 10. 11. 12. 14. 15). Hingegen konnt en die unerwünsc hten Nebenwirkungen der Langzeitprop hylaxe gese nkt werde n. Ziel der vor liegen den Arbeit wa r es. mit

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Frauenklinik. Kantonss pital Wintert hu r. Schweiz

R. Kopp el. D. Kaehle t; J. Benz

u. Frauen he ilk. 52 (1992)

Fetaler Streß BEL

SI n. Sectio Kopf/ Beckenmißverh. Dystokie Vorzeitige Plazenta lösung Placenta praevia (Prä) Eklampsie Andere

Total n « 119

Gruppe I (CTXI n ~ 59

Gruppe I1 (AMX + CA) n ~ 60

32 29 14 12 7 7 4 6 8

18 15 6 10 3 2 1 4 2

14 14 8 2 4 5 3 2 6

Gruppe I (CTX) n e 59

Gruppe I1 (AMX + CA) n = 60

47 12 22 37

46 14 31 29

73 min

73 min

(26.9 %) (24.4 %) (11.8 %) (10.1 %) (5.9 %) (5.9 %) (3.4 %) (5.0 %) (6.7 %)

Total n e 119

Erstsectic Resectio Low risk High risk Mittlere Oe-Dauer

93 26 53 66 73

(78,2 %) (21,8 %) (44.5 %) (55.5 %) min

ein er klinisch kontrollierten, randomisiert en, prospektiven Doppelblindsludie die Wirksamkeit eine r Einmalprophylaxe bei zwei Breitspektrumantibiotika zu untersu chen . Material und Methodik Bei 119 fortlaufenden Kaiser schnitten a n der Frauenklinik am Kantonsspital Winterthur zwischen dem 17. Oktober 1987 und dem 24. Februar 1989 wurde im Rahmen einer klinisch kontrolli erten , prosp ektiven . ra ndomisierten Doppelblindstudie die nachfolgende Antibiotikapro phylaxe durchgeführt. Eine Ausnahme bild eten in diesem Zeitra um lediglich jene Patientinnen . die au s versc hiede ne n Grü nde n bereits pr äop er ati v eine antibiotisc he Ther api e inn erhalb von 2 Wochen vor dem Kaiserschn itt erha lten hatt en ode r eine bekannte Allergi e auf Peni zilline ode r Cepha losporine au fwiesen . Vera bre icht wurde jeweils unmittelbar na ch dem Abklemmen der Na belschnur wä hre nd des Kaiser schnittes entwe der ei ne Dosis von 1 g Cefotaxim, a lso Claforan. ode r 1.2 g Amoxicillin plus Clavulan s äur e. also Augmentln. intravenös in jeweils 20 ml NaCI. Das Medikament wurde gemä ß einer Rand omi sierungslist e von eine r nicht am Eingriff beteiligten Hebamme aufg ezogen und in einer neutralen Injektion sspritze in den Opera tionssaal mitgegeben . Das mittlere Alter der Patientinnen betrug 29.1 Jahre. nämlich 28 ,4 Jahre bei der Cefotax im-Gruppe. im folgende n Gruppe I gena nnt, und 29 ,8 J ahre bei der Gruppe. die Amoxicillin plus Clavula nsäure erha lten hatte, im folgenden Grup pe 11 gen annt. Auf Tabelle 1 sind die Ope rationsind ikatione n aufgefüh rt. Man erken nt, daß mit Aus nahme bei den Kopf-/Bekkenmißverhältnissen die zufällige Verteilung der beiden Gru ppen kein e wesentlichen Unterschiede ergeben hat. Die zuunterst aufgeführten 8 Patientinnen wiese n in 2 Fällen einen Nabelschnurvorfall auf, in 2 Fällen handelte es sich um Querlagen . in ebenfall s 2 Fä llen wa ren es se hr kleine Frü hgebore ne . die zum Kaiserschnitt führten . in 1 Fall lag ein Hydrozeph alu s vor und in 1 letzten Fall ein Uterus myomatosas. Bei 89 ode r 75, 4 % der Patientinnen wurde eine Allgem ein anästh esie und bei 29 oder 24.6 % der Patientinnen eine Periduralanästh esie durchgeführt. Auf der Tabelle 2 ist die Opera-

Tab. 1 Operationsindikation

Tab. 2

Operationsstatistik

tion ssta tist ik aufgeschlü sselt. Bei 9 3 Patientinnen ode r 78 ,2 % der Fälle wu rde ein e Ers t-Sectio und bei 26 Patientinn en resp . 21. 8 % eine Re-Sectio durchgeführt. Die Verteilung der Grupp en ist hierbei prakt isch symmetrisch. Als der Niedrigrisiko-Gru ppe zugehörig definierten wir eine Patientin , die sich eine r prim är en Sectio ode r He-Sectio unt erzog, kein en vorze itigen Blasenspru ng aufwies und auch ein e Patientin mit einer sekundä re n Sectio caesa rea . de re n Amnionhö hlen intakt und die weniger a ls 4mal präoper ati v vagina l untersu cht wo rde n wa r. Zur Hochri siko-Gruppe gehö rte n sämtliche Patientinn en mit Blasen sprung und Patientinnen mit intakter Amnionh öhle. die mehr als 3ma l präoperativ vagina l unt er su cht word en waren . Die mittl er e Operation sd au er bet ru g 73 Minuten. bei eine m Minimum von 42 und eine m Maximum von 110 Minuten . In un serem Kollektiv hatt en 57 Patientinnen oder 47 .9 % intakte Amnionhöh len vor dem Kaiser schnitt. Lediglich 18 Pati entinnen. ents prechend 15,2 %. hatten einen Blasen sprung län ger a ls 12 Stunde n vor dem Eingriff. und insgesamt 9 Patienti nnen ode r 7,6 % wiese n eine n Blasen sprung über 24 Stunden vor dem Kaiserschnitt auf. Die mittl er e Weh ent äti gkeit vor dem Kaisersc hnitt betrug 10. 2 Stunden bei einem Ma ximum von 53 Stunden . Die Oper ati onstechnik wa r bei sämtli chen Patientinnen durch eine isthmisch-tran sver se Uterot omie cha ra kterisiert. welche mit Vicryl-Einze lknop fnä hten versc hlosse n wurde . Bei 59 Patientinnen wurde intraoper ati v der Zervikalkanal durch den Oper ateur dilati ert. bei ebenfalls 59 Patientinnen wurde kein e CK-Dilatation durchgeführt. Prä- sowie 24 -3 6 Stunde n postoperativ wurden bei allen Pati entinnen bakteriolo gische Urinunters uch ungen durchgeführt. um vorbeste hende und akqu irierte Harnwegsinfekte diagnostizieren zu könn en . Ebe nso wurden bei allen Patientinnen aerobe und an aerob e Kulturen au s Endo metriuma bstriche n durchgeführt. we lche vor der Entwicklun g des Kindes, unm ittelbar nach Durchführung der Ute rotomie entnomme n wurden.

Ergebnisse Die registri erten Parameter waren Statu s febrilis über 37,5° C axillär ab dem 3. postoperati ven Tag , Endometritis , Harnwegsinfekte. Wundinfektion und Häm atombildung. Postoperatives Fieb er über 37,S" C ab dem 3. postoperativen Tag wiesen 15 Patientinnen oder 12,6 % auf, 7 in der Grupp e I und 8 in der Gruppe 11.

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114 Geburtsh.

Geburtsh. u. Prallenheilt . 52 (1992)

Total n ~ 119

Endometritis Erreger Datum Harnwegsinfekt Erreger Datum Wundinfekt Erreger

2

Gruppe I

3

0

3

Tab. 3

Morbiditätsanalyse

I E. cou 7. Tag 2 E. coli, Staph. aureus 2. Tag 3 Staph. aureus (I) kein Nachweis (2) 4.• 5.. 6. Tag 1

1 kein Nachweis 4. Tag 1 Staph. albus 4. Tag

Datum Superinfektion Parametranes Hämatom Erreger Datum

0

kein Erregemachweis 3. Tag

Total

Gruppe I (CTX)

Kein Infekt l eichter Infekt Mäßiger Infekt Nicht Beurteilbar

Gruppe 11 (AMX + CA) n = 60

(CTX) n ~ 59

n ~ 119

n ~ 59

106 (92 ,2 %) 5( 4,3 %} 4(3,5 %} 4

54 1 1 3

Gruppe II (AMX+ CA) n·6O

52 4 3

1

Tabelle 3 zeigt die Morbiditätsan alyse bei den Patientinen, wo eine postoper ative Infektion festgestellt werd en mußte. Es kam en 2 Fä lle mit Endome tr itis vor, diese wurd e definiert dur ch das Vo rliegen eines Stat us febrilis, Druckdolen z des Ute rus und toxischen Blutbildes . Wir fand en jeweils 1 Fall pro Patientenk ollektiv. In 1 Fall, wo kein Errege rnac hwe is durchgeführt werden konn te. tr at die Infektion am 4. postoperati ven und im 2. Fall am 7. postoperativen Tag auf. Hier fand en wir als Ursac he E. coli; Harnwegsinfekte fand en wir bei total 3 Pat tentinne n, dies e definierten wir als nachgewiesen e Bakterturie von meh r als 10 4 Keimen pro ml Kath eterurin. Wir fan den 1 Fall in der Grup pe I mit Staphylococcus albu s am 4. Tag und 2 Fälle in der Gruppe 11 mit Nachweis von E. coli bzw. Sta phylococcus aureus am 2. postoperativen Tag. Eine Wundi nfektion im Bereich der Uterotomie ode r der Abdominalwunde mußte in 3 Fällen der Gruppe 11 beobacht et werden . In 1 Fall handelte es sich um eine subkutane Infektion mit Staphylococcus aureus, in 2 Fällen wa r wegen fehlender Zugä nglich keit des Infektherdes kein bakterieller Nac hweis möglich . Die Infektionen traten am 4.• 5. und 6. postoperativ en Tage auf. In 1 weiteren Fall der Gruppe 11 fanden wir eine Superi nfektion eines para metranen Hämatoms am 3. postoperativen Tag. wobei ebenfalls kein Erregerna chweis durchgeführt werde n konnte. ü ber die Wirksam keit der Prophylaxe gibt die Tabelle 4 Ausku nft: Bei 106 Patientin nen oder 92 ,2 0/0 fanden wir keine Anha ltspunkte für eine posto perative Infektion. bei insgesamt 9 Patientinnen oder 7.8 % lag eine infektiöse postoperat ive Komplikation vor. die einem Versagen der an tibiotisc he n Prop hylaxe zugesc hrieben werden mu ß. 5 Patientinnen hatten eine leichte postoperative Infektion . welche den Allgemeinzustand nicht wese ntlich

Statistik

11 5

Tab. 4 Wirksamkeit der Prophylaxe

Fisher p ~ 0,16 n.s.

beeinträchtigte und die Hospitalisationsdau er nicht verlä ngerte. In 4 Fällen hand elte es sich um eine mä ßige Infektion. we lche die Erholung der Patienti n beeinträchtigte. jedoch nicht bed rohliche Ausma ße a nna h m. Insgesam t 4 Fälle mit postoperati ven Komplikationen kon nten im Hinblick auf die Effektivitä t der Antibiotika prop hylaxe nicht beurteilt werden. nämlich in 3 Fällen bei der Grup pe I und in 1 Fall bei der Grup pe 11. In der Gruppe I mußte am 3. postopera tiven Tag bei 1 Patientin ein groß es . subfasziales Hämatom revidiert werden, und es wurde eine län gerfristige Antibiotika prop hylaxe mit anderen Medikamente n durchgeführt. Eine analoge Situa tion erga b sich bei eine r intraoperativen. akz identellen Blasenl äs ion in der gleichen Gruppe. Irrt ümlich wurde außerdem eine Einmaldos isp rophylaxe bei 1 Fall mit Amnioninfektion du rchg eführt, so daß es sich nicht um eine antibiotische Prophylaxe han deln konnte. In der Gruppe 11 mußte ebenfalls wegen eine r su bfaszialen HämatombiIdung nach 24 Stunden eine Wund revision du rchgeführt we rden, die eine längerdau ern de antibiotische Abschirmu ng zur Folge hatte. In keinem einzigen Fall mußte eine lokale oder systemis che Nebenwirkung des jeweils verwendeten Antibiotikums verm erkt we rden . Auf Tabelle 5 sind die Patientendaten bei den Fällen mit posto perativen Infektionen aufgeführt, Es handelte sich um die erwähnten 9 Patien tinnen . In 8 von 9 Fällen handelte es sich um eine Allgemeina nästhesie. in 3 von 9 Fällen um Patientinnen in der Niedrigrisiko-Gruppe. Zwei Drittel der Patientinn en hatten einen Blasen sprung von mind estens 4 Stunden Dau er, und ebenfalls 6 Patien tinnen hatten mindestens 4 vagina le Unte rs uchunge n vor dem Kaiserschn itt .

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Die wtrksomken der Antibiotika-Prophylaxe bei Kaise rschnitt durch Einzeldosis

Geburtsh. u. Frauenheilk . 52 (1992) Tab.5

R. Köppel. D. Kaeh ler. J. u enz

Patientendaten bei postoperativer Infektion.

Total Mittleres Alter Allgemeinanästhesie Periduralanästhesie Erstsectio Resectlc l ow risk High risk Mittlere Operationsdauer Mittlere Wehendauer (7 Fälle) Dauer nach Blasensprung Std. Vag. Untersuchungen

n =9 28,8 Jahre n=8 n= 1 n= 7 n =2 n =3 n=6 80 min (65 - 105) 13,5 h (5-30)

0: 4-38: 0: I: 4-17 :

n= 3 n =6 n =1 n=2 n= 6

Diskussion Im intern ation alen Vergleich ist eine postoperati ve Infektionsrate von 7,8 % unt erdurchschnittlich (1-8, 10 . 11 . 1 2 , 14, 1 5) . Die totale Komplikat ionsrate betrug 12,6 °/,). Sie ist e benfalls tiefer als die Za hlen, die in den letzten Jahren pu bliziert wurden (1-1 5). Die relati v spärlichen Arbe ite n mit Verwe ndung eine r Einma ldosis zur Prophylaxe postoperati ver Infektionen sind a ber du rchweg e rmut igend (5 , 10 . 1 3 , 14 . 15) . Wie in unserem Kollekti v konnten gege nüber Kollekti ven mit Anwe ndung von mehr als 1 a ntibiotisc hen Dosis kein e signifikante n Untersc hiede gefunde n we rde n. Die ge nere lle Verwe ndung eine r a ntibiotisc he n Prophylaxe a uch bei Pati entinnen mit niedrigem Risiko für postoper ati ve Infekti onen hat sich noch nicht durchgesetzt. Dem gegenüber wa r imm erhin ein Drittel unser er Pati entinnen mit postoperativen Infektio nen im soge na nnten Niedrigrisiko-Kollektiv. Wir fühlen uns durch diese Tat sache in der gene rellen Ve rwe nd ung eine r an tibi otischen Prophylaxe bestärkt. Lokale oder systemische Nebenwirkunge n fehl en in unserem Kollektiv ga nz . Die Vera b reic hung des Antibiotikums e rst nac h Abklem me n der fetal en Nabelsch nur hat nicht zur e rhöhten Infekt entwicklun g gefüh rt , obwohl der bei einer klassische n a ntibiotisc he n Prophylaxe geforde rte bakt eri zide Gewebss piegel bei Opera tions beg inn naturgemäß noch nicht vorhanden war. Resist enzent wicklun gen mu ßten wir a n uns erer Klinik erwa rtungsgemäß durch die Anwe ndung eine r Einmaldos ispro phylaxe mit den beiden eingesetzte n Medik amenten nicht beobacht en . Die bakteriol ogischen Unters uc hunge n bei den Patientinnen mit posto pe ra tive n Infektionen ve rliefen enttä usc hend, so wa r es nur in 5 von 9 Fällen möglich , eine n Infekt erreger zu ermitte ln. Die Gründ e hiefür lagen im wese ntliche n in der feh lend en Zugä nglichkeit der Infe ktionsstelle. Wo wir eine n Errege r feststellen konnten, hand elte es sich um Entero kokken und Sta phylokokken. Obwohl Cefotax im gegenüber Sta phylokokken we niger wirk sam ist a ls die Cepha losporine der 1. und 2. Gene ra tion, stellten sie in un ser em Kollektiv kein Problem dar. Die Handomisi eru ng unseres Kollekti vs führte zufälligerwe ise zu mehr lIochrisiko -Pati entinnen in der Gruppe I, der Cefotax im-Gruppe . Trotzdem hatten wir in d iesem Kollekti v we nige r Infektion en . Wir komm en aufgrund unser er Arbe it zur Schlußfolgeru ng, daß belde a ngewa ndle n Th er api eschemen eine wirksa me und se hr neben wirkungsarme Maß -

na hme darst ellen . Wir wenden seithe r a n unserer Klinik das Prophylaxe-Schem a mit Cefotaxim a n, weil die Resultate te nde nziell deutlich bess er sind , we nn a uch zugege benermaß en kein e statistische Signifikan zgren ze erreic ht wurde. Ebenso gelangen wir a ufgrund un serer Erge bnisse zur Empfehlung. daß a uch in eine m Niedngristko-Kolleku v eine a ntibiotische Proph ylaxe a nge brac ht ist. Literat ur Briggs . G. G.. B. H. Moo re . H. Baha do Singh . S. La nge , P. Bogh . J . Garite : Cost-e ffectivene ss of ce fo nicid sod ium ve rs us ce foxitin sod ium for the pre vention of po sto pe rat ive in fectio ns aftc r nonelccüve ccsa rean sec tio n. Clin . Phar m. 6 (1987), 7 18 -721 . 2 Cha n. A. C.. A. K. Leung. H. K. Chin . A. M. Cha ng : Single dose prophylactic a ntibiotics in caesarean sectio ns . Aust . N. Z. J. Obstet. Gynecol. 29 (1989). 107-109 . :l Conturso . H., A Valsecc hi E Dc l.a lla : Eva lua tio n of rne zlocillin ve rsus pla ceb o a s a prophyla cti c age nt in cesa rca n sectio n. Che moth e rapi a 6 {2 Sup pl. l (19 8 7). 611 - 61 3 . ~ Cro rnble holme. W H.. J. H. Green . M. Ohm-Smi th . V DeKay. C. Klaisl o. J. Luft. f\.'l. Hobbie . D. Dan rouge. H. I.. Sw eet: Prc phyla xis in ccsa roa n section w ith cefmetazole a nd ce fox iti n. J . Ant imic ro b. Che mo the r. 23 (Su ppl. D). 97- 104 . 5 Galask . H. P. . B. B. Be nigne . E G. Cu nn ingha m . J. I~ Elliott. E. Mak owsk i. J . A Grego r. A Poi ndexte r : Hesults of a mu ltice nte r compa rativc s tudy of s ing le- dose cefcteta n a nd multip le do se ce fox iti n a s p ro phyla xis in pa tie nts und ergoing cesarean se cHO Il. Am . .I. Surg. 15 5(1 988 ), 8 6 - 9 0 . h Gilstrap.L. c.: Pro ph yla ctic antibiotics fo r cesa rea n sec no n a nd s urg ica l procedures . J . Heprod. Med . 33 (198 8). 588- 59 0 . 7 Hartort . H. A . G. Be nru bi, H. J . 'l'h ompson. n. C. Nuss : Cefonicid vs. cefoxitin für cesarea n se cü on prophylaxis. J. Hep rod . Med . 32 (1'187). '107-'110. 11 Hirsch , 11. A : Anti bioti ka proph ylaxe bei gynäkologisc hen Ope ratio nen . Gynä ko loge 2 1 (1988 ). 39 - 4 5. 'J Koppel . H., J . Benz: Reduk tio n der posto perativen Mor bid itä t bei Kaisersch nitt durch rtsikoangepaßte. per loperative . a nt ibiotische Kur zze itprophyla xe un te r beso nd erer Berücksichtig ung der Anae robier. Gyn . Hun dsch au 26 (19 86 ), 1- 11. 10 Mcfl regor, J . A . S. E Gordo n. J . Krct ec. A N. Pcindext er: Hesults of a ra nd om tzed. multicen ter. compa rative tr ial of a s ingle dose of cefoteta n versu s m ulti ple dose of ce foxiti n as proph yla xis in ccsarea n section . Am J . Ostet. Gyneco l. 158 (19881, 70 1-706 . 11 Moberg. P. J., K. Schedvins: Use of ce furo xime in pr eventing postce sa rea n Infection in high ri sk patient s. Gynecol. Obste t. lnvest . 28 (1'189).1 9 - 22. 12 Periti . I~ . T. Maz zei, E Orlandini , E. Mini : Com pariso n of t he a ntim icrobia l pro phy la ctic efficacy of ce fota xime and cefazolin in o bstetric a nd gy neco logica l surgery. A random ize d m ultice nter study. Dr ugs 3 5 ISu ppl. 2) (1988). 13 3-1 38 . 1] Smancuso. S.. G. C. Oliva : A lo ng-a cting ce pha losporine in short-tcrm prophyla xis in obste tr ic a nd gy neco logic s urge ry. Eur. Surg. Res. 2 \ (J 9 8'11. 19 - 24 . 15 Var ne r. M. W , C. P. wet nor, C. R. Petzold . H. P. Ga la sk : Comparison of cefotcta n a nd cc foxiti n a s proph yla xis in ccsaroan section . Am . J . Obstet . Gynecol. 154 (198 6 ). 9 51 - 954 . I

T;

IJr. med. R. Köpp el

Fraue nkli ni k a m Kanto ns spital Bra ue rstraße t 5 CH·8.f0 t winterthur

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116

[The effectiveness of preventive use of antibiotics in Cesarean section with a single dose: comparison of cefotaxime with amoxicillin plus clavulanic acid].

The effectiveness of a single prophylactic dose of two broad spectrum antibiotics, during Caesarean section, was compared and evaluated. In 119 consec...
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