Perkutane ultraschallgezielte und durchleuchtungskontrollierte Drainage perikardialer Flüssigkeiten Von C . 11. ~ o s t b e c k 'M. , Korn'. G. R. Witlich', H . M . alter', A. Gebauer', H. Schurawitzki2 und D. TscholakoSfl
Zusammenfassung
..-P
An 25 Patienten mit perikardialen Fliissigkeitsansammlungen wurden 25 ultraschall-(US-)gezielte Perikarddrainagen und eine Perikardiozentese durchgeführt. Bei 22 der 25 Drainagen wurde nach USgezielter Perikardpunktion die schrittweise Dilatation und Plazierungvon 5F- bis 8,3F-Kathetern in Seldingertechnik unter Durchleuchtung durchgeführt. 3 Drainagen erfolgten als Akuteingriff an der Bettenstation unter alleiniger sonographischer Kontrolle. 23mal wurde ein subxyphoidaler, 3mal ein parasternaler Zugangsweg links gewählt. Die lndikationen waren ein Akuteingriff (Tamponade) in 6 Fällen, ein ausgedehnter Perikarderguß in 14 Fällen und die ätiologische Abkläriing eines subklinischen Ergusses in 6 Fällen. Die initiale Drainagemcnge lag zwischen 20 und 1710 ml, die Drainagedauer betrug maximal 21 Tage. Bei 20 von 25 Patienten war die Drainage die definitive Therapie. 4 Patienten benötigten einen chirurgischen Eingriff wegen rezidivierender Ergüsse oder zur spezifischen Diagnosestellung. In 48 % konnte die spezifische Diagnose des Ergusses gestellt werden. Zwei siibklinische Pneumothoraces sowie eine vasovagale Reaktion waren die Kornplikationeil. Die US-gezielte und unter Durchleuchtungskontrolle durchgeführte perkutane Perikarddrainage ist eine sichere und effektive Methode zur spezifischen Diagnosestellung und Therapie perikardialer Fliissigkeitsansammlungen.
I I
Schlüsselwörter
The results of 25 ultrasonographicaIly guided perciitaneous pericardial drainage procedures and of one pcricardiocentesis performed in 25 patients with pericardial fluid collections are reported. After initial puncture of the pericardial cavity under sonographic guidance. dilatation and placement of 5F to 8.3F catheters in Seldinger technique was controlled fluoroscopically in 22 procedures. Clinical indications were emergency treatment of tarnponade (n = 6) or urgent treatment of large (n = 14) pericardial effiisions. The remaining 6 procedures were performed to establish specific diagnoses of small effusions. Puncture sites were subxyphoid in 23 and left parasternal in 3 cases. The voliime of aspirated fluid ranged from 20 to 1710 ml (median: 615 ml). Median duration of pericardiac drainage was 3 days (range less than 1 day to 21 days). A specific diagnosis was obtained in 48 % of patients. 4 patients had siibsequent elective surgical intervention for recurrent effusion or for pericardiac biopsy. Three minor complications included one vasovagal reawtion and two asymptomatic pneumothoraces. Percutaneous ultrasonically guided and fluoroscopically controlled placement of a pericardial catheter is Safe and effective for treatment and diagnosis of pericardial effusions.
P-
Pericardial catheter drainage
Peri kardd rainage
Einleitung
Ultrasonically guided a n d fluoroscopy controlled percutaneous pericardial catheter drainage
P
Die Perikardiozentese ist ein seit mehr als 100 Jahren angewandtes invasives diagnostisches und therapeutisches Verfahren bei Patienten mit perikardialen Flüssigkeitsansarnrnlungen (1 3,151. Der ,.blind" oder unter sonographischer Kontrolle durchgeführten Perikardpunktion steht als chirurgische Alternative die Perikardiotornie gegenüber ( I , 2,4-8,10,12,14-20). Die ,,blindeuPerikar.
Fortschr. Röntgenstr. 155.1 (1991153-57 (9~ e o r ~ ~ h i e m e ~ teurtlt a~ a~ rNew t . York
--
I
diozentese, auch wenn sie unter elektrokardiographischer Kontrolle durchgeführt wird (3), ist mit hoher Morbidität und Mortalität behaftet (15, 19, 20). Die Kornplikationsrate ist höher als die der Koronarangiographie, wobei Verletzungen des Myokards, der Koronararierien sowie der Pleura und I.unge die gerürchtetsten Komplikationen darstellen (15). Die sonographisch geführte Perikardpunktion hat gegenüber der Blindpunktion eine wesentlich geringere Komplikationsrate (4-8, 10, 12, 14, 17). Irn Jahre 1955 wurden erstmals Katheter zur Flüssigkeitsdrainage in die Perikardhöhle eingebracht (9). Diese Katheter dienen der Langzeitdrainage und stel-
Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.
Ludwig-Boltzmann-Institut fiir radiologisch-pliysilialicclicTumordiagnostik'(Leiter: Prof. Dr. H. Pokieser). Röntgenstation (I.riter: Duz. Dr. D. Tscliolakofl). I . Med. Uni\
Zusammenfassung
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An 25 Patienten mit perikardialen Fliissigkeitsansammlungen wurden 25 ultraschall-(US-)gezielte Perikarddrainagen und eine Perikardiozentese durchgeführt. Bei 22 der 25 Drainagen wurde nach USgezielter Perikardpunktion die schrittweise Dilatation und Plazierungvon 5F- bis 8,3F-Kathetern in Seldingertechnik unter Durchleuchtung durchgeführt. 3 Drainagen erfolgten als Akuteingriff an der Bettenstation unter alleiniger sonographischer Kontrolle. 23mal wurde ein subxyphoidaler, 3mal ein parasternaler Zugangsweg links gewählt. Die lndikationen waren ein Akuteingriff (Tamponade) in 6 Fällen, ein ausgedehnter Perikarderguß in 14 Fällen und die ätiologische Abkläriing eines subklinischen Ergusses in 6 Fällen. Die initiale Drainagemcnge lag zwischen 20 und 1710 ml, die Drainagedauer betrug maximal 21 Tage. Bei 20 von 25 Patienten war die Drainage die definitive Therapie. 4 Patienten benötigten einen chirurgischen Eingriff wegen rezidivierender Ergüsse oder zur spezifischen Diagnosestellung. In 48 % konnte die spezifische Diagnose des Ergusses gestellt werden. Zwei siibklinische Pneumothoraces sowie eine vasovagale Reaktion waren die Kornplikationeil. Die US-gezielte und unter Durchleuchtungskontrolle durchgeführte perkutane Perikarddrainage ist eine sichere und effektive Methode zur spezifischen Diagnosestellung und Therapie perikardialer Fliissigkeitsansammlungen.
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Schlüsselwörter
The results of 25 ultrasonographicaIly guided perciitaneous pericardial drainage procedures and of one pcricardiocentesis performed in 25 patients with pericardial fluid collections are reported. After initial puncture of the pericardial cavity under sonographic guidance. dilatation and placement of 5F to 8.3F catheters in Seldinger technique was controlled fluoroscopically in 22 procedures. Clinical indications were emergency treatment of tarnponade (n = 6) or urgent treatment of large (n = 14) pericardial effiisions. The remaining 6 procedures were performed to establish specific diagnoses of small effusions. Puncture sites were subxyphoid in 23 and left parasternal in 3 cases. The voliime of aspirated fluid ranged from 20 to 1710 ml (median: 615 ml). Median duration of pericardiac drainage was 3 days (range less than 1 day to 21 days). A specific diagnosis was obtained in 48 % of patients. 4 patients had siibsequent elective surgical intervention for recurrent effusion or for pericardiac biopsy. Three minor complications included one vasovagal reawtion and two asymptomatic pneumothoraces. Percutaneous ultrasonically guided and fluoroscopically controlled placement of a pericardial catheter is Safe and effective for treatment and diagnosis of pericardial effusions.
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Pericardial catheter drainage
Peri kardd rainage
Einleitung
Ultrasonically guided a n d fluoroscopy controlled percutaneous pericardial catheter drainage
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Die Perikardiozentese ist ein seit mehr als 100 Jahren angewandtes invasives diagnostisches und therapeutisches Verfahren bei Patienten mit perikardialen Flüssigkeitsansarnrnlungen (1 3,151. Der ,.blind" oder unter sonographischer Kontrolle durchgeführten Perikardpunktion steht als chirurgische Alternative die Perikardiotornie gegenüber ( I , 2,4-8,10,12,14-20). Die ,,blindeuPerikar.
Fortschr. Röntgenstr. 155.1 (1991153-57 (9~ e o r ~ ~ h i e m e ~ teurtlt a~ a~ rNew t . York
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diozentese, auch wenn sie unter elektrokardiographischer Kontrolle durchgeführt wird (3), ist mit hoher Morbidität und Mortalität behaftet (15, 19, 20). Die Kornplikationsrate ist höher als die der Koronarangiographie, wobei Verletzungen des Myokards, der Koronararierien sowie der Pleura und I.unge die gerürchtetsten Komplikationen darstellen (15). Die sonographisch geführte Perikardpunktion hat gegenüber der Blindpunktion eine wesentlich geringere Komplikationsrate (4-8, 10, 12, 14, 17). Irn Jahre 1955 wurden erstmals Katheter zur Flüssigkeitsdrainage in die Perikardhöhle eingebracht (9). Diese Katheter dienen der Langzeitdrainage und stel-
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Ludwig-Boltzmann-Institut fiir radiologisch-pliysilialicclicTumordiagnostik'(Leiter: Prof. Dr. H. Pokieser). Röntgenstation (I.riter: Duz. Dr. D. Tscliolakofl). I . Med. Uni\
