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B. Warkentin: Die uterine Aktivit/itin der Sp/itschwangerschaft
ten war der diastolische Wert nicht mehr me/3bar. Die Pulsfrequenz war bei beiden Tokolytika um ca. 1/3 gesteigert. Diazoxid erwies sich ffir die Tokolyse von Prostaglandin-induzierten Wehen somit als /iuBerst wirksam.
143. B. Warkentin (Univ.-Frauenklinik Freiburg i. Br.): Die uterine Aktivifiit in der normalen Spiitsehwangersehaft und unter Tokolyse mit Fenoterol (Partusisten| Im Gegensatz zu den sog. Ca++-Antagonisten, die in vitro den Uterus-Muskelstreifen relaxieren, sind die sog. beta-Sympathomimetica am Uterus-Muskelstreifen wirkungslos, sie k6nnen jedoch klinisch Wehent/itigkeit hemmen. Zur Kliirung des noch ungel6sten Wirkungsmechanismus der beta-Mimetica wurde die uterine Aktivit/it in der normalen Sp/itschwangerschaft mit derjenigen unter Tokolyse mit Fenoterol verglichen: In der normalen Spdtschwangerschaft findet sich in den letzten sechs Wochen vor der Entbindung (Abb. 1) ein signifikanter Ansfieg des zeitlichen Anteils der Braxton-Hicks-Kontraktionen, ein signifikanter Anstieg des zeiflichen Anteils der sog. Inaktivitiitsphasen, d. h. Zeitabschnitte, die entsprechend den Wehenpausen durch das Fehlen jeglicher Aktivit/it gekennzeichnet sind, und ein hoch signifikanter Abfall des zeitlichen Anteils der Alvarez-Wellen-Aktivit/it. Braxton-Hicks-Kontrak-
n=15
n=39
n=l.3
n=?0
n=93
n=213 Inaktivit~tsphasen Kontraktionen
AI.varez We[ten
6.Wo.
5.Wo.
/..Wo.
3. Wo.
2. Wo.
1.Wo.
Der zeitLiche AnteiL (in%)der Inaktivitbtsphasen, Kontraktionen und Alvarez-Wetten in den I.etzten sechs Wochen vor Geburtsbeginn
Abb. 1
Geburtsbeginn
B. Warkentin: Die uterine Aktivit/it in der Sp/itschwangerschaft n=12
n=19
n=17
n=39
n=/,5
203 n=82
tnaktivit~tsphasen
Kontraktionen
A[va~'ezWeU,en
E~eburts6.Wo. 5.Wo. Z,.Wo. 3.Wo. 2.Wo. 1.Wo. beginn Der zeittiche Antei[ (in%)der Inaktivitatsphasen, Kontraktionen und A [ v a r e z - . WeLten )n dan [etzten sechs Wochen vor Geburtsbeginn bei drohender Fr~ihgeourt unter Tokol.yse Abb. 2
tionen und Inaktivitgtsphasen werden den unkoordinierten Alvarez-Wellen als koordinierte Aktivit~t gegenfibergestellt. Die Vergnderungen werden entsprechend als Koordinationsprozefl der uterinen Aktivit(it gedeutet, Unter Tokolyse (Abb. 2) ist der Anteil der Inaktivit~itsphasen und BraxtonHicks-Kontraktionen jeweils deutlich kleiner, w/ihrend die Alvarez-Wellen-Aktivit/it dementsprechend st/irker fiberwiegt. Der Anteil der Inaktivit/itsphasen und BraxtonHicks-Kontraktionen bleibt bis zur zweitletzten Woche vor der Geburt relativ gleich. Das Verhgltnis der Inaktivit/itsphasen und Braxton-Hicks-Kontraktionen bewegt sich dabei in der gleichen Gr6f3enordnung wie bei der normalen Schwangerschaft. Durch d~e Tokolyse wird das Verh~iltnis zwischen koordinierter und unkoordinierter Aktivit~it zugunsten der unkoordinierten Aktivit~it verschoben. Das Verh/iltnis zwischen Inaktivit/itsphasen und Kontraktionen wird dagegen im Vergleich zur normalen Schwangerschaft nicht verschoben. Eine solche Verschiebung w/ire zu erwarten gewesen, wenn die beta-Mimetica die Kontraktilit/it des Myometriums hemmen wfirden, wie dies die Ca++-Antagonisten in vitro tun. Es wird der Schlul3 gezogen, dab die tokolytische Wirkung auf einer Stdrung der Koordination der uterinen Aktivitiit beruht,
144. U. Lorenz, H. R/ittgers, H. Br/iggemann, F. Kubli (Heidelberg): Retrospektive Analyse yon 150 Cerelag6n (1970-1975, Univ.-Frauerlklinik Heidelberg)
Manuskript nieht eingegangen.