K/in. Mb!. Augenheilk. 198 (1991) 487

Aussagekraft des RPM-Sicherheitsindex bei der Retinopathia praematurorum F. Me/er-Gibbons, F. KOrner, F. Boss!, J. C. Fauchère

Zusammenfassung Im sog. Sicherheitsindex S = log Geburtsgewicht (kg) + Gestationsalter (Wochen)

Sauerstofftherapie (Tage) werden die drei Hauptrisikofaktoren fur das Entstehen einer Retinopathia praematurorum bei Risiko-Neugeborenen berucksichtigt. Anhand von 216 in die Studie aufgenommenen Kindern wurde die Korrelation zwischen RMP-Stadium und Sicherheitsindex gepruft. Die Resultate besttigten, daB bei einem Sicherheitsindex > 1 schwerere Retinopathien nicht auftreten. Da ungefahr 2/3 aller Risiko-Neugeborenen einen Sicherheitsindex > 1 aufweisen, konnen bei diesen die ophthalmologischen Kontrollen auf em Minimum reduziert werden.

Value of RPM-Security Index in

Premature Retinopathia ____________________________________________ The safety-index (S-index):

S=log

birth weight (kg) + gestational age (weeks) __________________________________________

oxygen therapy (days) combines the three main risk factors for a development

of ROP. Only in very immature children which had a long time oxygen therapy (and therefore a low S-index) one finds severe stages of ROP. In our study, we correlated retrospectively ROP stages versus S-index in 261 children. The results confirm that children with S-index > 1 never had a severe ROP (that means, stage 3 and more, which need treatment). Therefore, the 2/3 of all newborn infants at risk with an S-index > 1 need only minimal ophthalmological controls.

Einfuhrung

Fruhgeborene müssen ophthalrnologisch uberwacht werden, da irn RPM-Stadium 3 + eine Kryotherapie indiziert ist (4). Urn die grolle Zahi der zu untersuchenden Risikokinder einzugrenzen, schiugen wir 1981 einen sog. Sicherheitsiridex vor (7). Der S-Index ist geeignet, eine Gruppe von Kindern zu definieren, bei weichen mit groBer Wahrscheinlichkeit keine therapiebedtirftige RMP auftreten wird (6). Der Sicherheitsindex wurde an euler neuen Population von 261 Fruhgeborenen berechnet und rnit RPM-Stadien der Internationalen Kiassifikation (2, 3) korreliert. Methodik Im RPM-Sicherheitsindex sind die Risikofaktoren Geburtsgewicht (GO), Gestationsalter (GA) und Dauer der Sauerstofftherapie berucksichtigt: GG (kg) + GA (Wochen) S = log 02-Therapie (Tage) Bei einem S-Index > I ist, wie frtihere Arbeiten zeigten, die Entstehung einer schweren RPM praktisch ausgeschlossen. Die Zuverlassigkeit des S-Index wurde retrospektiv an 300 in der Augen-

klinik Bern untersuchten Risikokindern der Jahrgange 1987, 1988 und 1989 gepruft. 39 Kinder hatten keine Sauerstofftherapie erhalten, weshaib der S-Index mit der vorgegebenen Formel nicht berechnet werden konnte. Es wurden deshaib 261 Kinder in die Studie aufgenommen.

Resultate

16,8% der Kinder wiesen eine RPM auf, 3,1% aller Kinder hatten eine schwerere RPM (Stadium 3 und 4). In keinem Fall trat em Stadium 5 auf. 15,4% der Kinder, die keine Sauerstofftherapie erhalten hatten, zeigten eine RPM. Tab. 1 RPM und Sicherhetsindex: ____________________________________________________

Die Hauptrisikofaktoren fur das Entstehen Grading einer Retinopathia praematurorum (RPM) sind die Unrei- 0 fe des Kindes und die Sauerstofftherapie. Fruhere Arbei- 1 ten zeigten, daB Prävalenz und Schweregrad der RPM mit 2 der Unreife des Kindes und der Dauer der Sauerstoffthe- 3 rapie zunehmen. Uber die Bedeutung weiterer Faktoren 45 (z. B. Hyperkapnie, Azidose, Mehrlingsgeburt, Bluttransfusionen etc.) wird noch diskutiert (1, 5, 7, 8). Kiln. Mbl. Augenheilk. 198 (1991) 487—488

1991 F. Enke Verlag Stuttgart

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[Value of the RPM safety index in retinopathy of prematurity].

The safety-index (S-index): S = log birth weight (kg) + gestational age (weeks)/oxygen therapy (days) combines the three main risk factors for a devel...
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