Archivesof Oto-Rhino-Laryngology 9 Springer-Verlag 1979

Arch. Otorhinolaryngol. 225, 103--106 (1979)

Ein neues Laryngoskop f'dr die endolaryngeale Mikroehirurgie* Ein Beitrag zur Injektions-Beatmung H. Weerda, P. Pedersen, H. Wehmer und H. Braune Universit~itsklinik f'tir Hals-, Nasen- und Ohrenkranke (Direktor: Prof. Dr. Chl. Beck), KillianstraBe 5, D-7800 Freiburg i. Br., Bundesrepublik Deutschland An/isthesiologisches Institut der Univ. Freiburg (Direktor: Prof. Dr. Kurt Wiemers), D-7800 Freiburg i. Br., Bundesrepublik Deutschland

A New Laryngoscope for Endolaryngeal Microsurgery A Contribution to Injector Respiration Summary. A new laryngoscope was constructed in order to improve visualization of the larynx and to adjust the instrument to individual situation. The Kleinsasser laryngoscope was divided into two parts. The width between these two halfs can be changed by screws. Because the laryngoscope is open laterally there is more space for the operator and shorter instruments can be used.

Key words: New laryngoscope - Injector respiration Zusammenfassung. Ffir die Mikrolaryngoskopie wurde das Keinsasser-Laryngoskop seitlich aufgetrennt, fiber Spindeltriebe ist der Durchmesser zwischen 15 und 26 m m verstellbar. Die untere Spatelh/ilfte ist abklappbar gestaltet. Es wird kurz der Arbeitsplatz beschrieben. Die bei uns an fiber 1000 Patienten erprobte Injektionsbeatmung zeigt auch beim offenen Rohr normale Blutgaswerte. Die Kombination der Vorteile des Kleinsasser-Rohres mit der Killianschen Schwebelaryngoskopie bietet durch die laterale Schlitzung des Rohres wesentlich mehr Platz ffir die mikrochirurgischen Instrumente.

Sehliisselwiirter: Neues Laryngoskop - Injektionsbeatmung Um bei der Laryngoskopie das Rohr an die individuellen Gegebenheiten des einzelnen Patienten anzupassen, haben wir ein Kleinsasser-Laryngoskop der L~inge nach durchtrennt. Uber zwei Spindeltriebe ist der Durchmesser des Rohres jetzt zwischen 15 und 26 mm verstellbar (Abb. 1), das entspricht etwa den ersten drei KleinsasserRohren. * Vortrag auf dem XII. Kongrel3 der Deutschen Ges. f. Endoskopie, Erlangen, 15.--17. M/irz 1979 Sonderdruckanfragen an: Doz. Dr. Dr. H. Weerda (Adresse s. oben)

0302-9530/79/0225/0103/$ 01.00

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H. Weerda et al.

Abb. la. Durch Spindeltriebe (~0 in seiner Weite verstellbares Laryngoskop. Die untere Spatelh/ilfte ist in der Achse A - A mit dem Hebel 9 abklappbar gestaltet. Kurze Injekt-Kan/ile, eingesetzt, vorne abgeknickte, mit einer Kunststoffkappe armierte, intratracheale Kan/ile (ti"). (I.D. 3 rnm, A.D. 4 ram)

Abb. lb. Arbeitsplatz mit ,,Injection-Timer''1 und Stfitztisch

Ein neues Laryngoskop fiir die endolaryngealeMikrochirurgie

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Abb. 2. H6henverstellbarerSt/itztisch1

Zus/itzlich ist die untere Spatelh~ilfte abklappbar, so dal3 nach dem Einsetzen des Rohres das larynxnahe Lumen noch vergr613ert werden kann. Die laterale Schlitzung des Rohres erweitert auf3erdem den Arbeitsraum ffir die mikrochirurgischen Instrumente. Seit 1973 haben wir bei fiber 1000 Patienten ohne Zwischenfall die Injekt-Beatmung eingesetzt (Stange et al., 1973, 1974). Auch bei unserem offenen Rohr fanden sich bei der Injektionsbeatmung (12 Atemzfige/min, Verh~iltnis Inspir./Exspir. 1 : 2) normale Blutgaswerte, dabei wurde ein sehr niedriger Druck von nur 0,5 bar (~ atfi) verwendet. F/Jr die Beatmung benutzen wir den ,,Injection-Timer" der Firma Storz 1. Da die Thoraxexkursion ffir den An~isthesisten ein wichtiges Kriterium fiir eine gute Beatmung ist, haben wir die Bruststfitze auf dem Stfitztisch I aufgesetzt und so den Thorax zur Beobachtung frei (Abb. lb und 2) 1. Ffir Ffille, in denen eine Injekt-Beatmung mit der kurzen Kanfile nicht m6glich ist, haben wir eine vorne abgeknickte intratraeheale Kantile entwickelt (Abb. la), die in die vordere oder hintere Kommissur eingesetzt werden kann. Eine aufgesetzte 1

Fa. K. Storz, Tuttlingen

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Kunststoffkappe (Abb. la 1"~)verhindert das Aufblasen von Sauerstoff auf die Trachealwand und so die beschriebenen Gefahren (Spoerl et al., 1969, 1971; Carden et al., 1973; Eisele et al., 1978). Auch bier fanden sich bei einem Druek von 0,5 bar normale Blutgaswerte. Ein im Bau befindliches Laryngoskop 1 hat neben den bereits aufgef/ihrten Einstellungsmfglichkeiten eine Gabel zur Fiihrung des Narkosetubus, falls die Intubation der Injekt-Beatmung vorgezogen wird. Wir haben versucht, die Vorteile der Kleinsasser-Laryngoskopie mit einigen Vorteilen der alten Killian-Schwebelaryngoskopie zu kombinieren und kSnnen zusammenfassend sagen, dal3 durch die laterale Offnung des bisher/iblichen Laryngoskopes: 1. Eine individueUe Einstellmtglichkeit erreieht wird, also nut ein einziges Rohr verwendet werden mu8, 2. eine optimale Larynx/ibersicht mtglich ist, und 3. ein nach lateral erweiterter Arbeitsraum eine bessere F/ihrung der mikrochirurgischen Instrumente erlaubt.

Literatur Carden, E., Ferguson, G.: A new technique for micro-laryngealsurgery in infants. Laryngoscope (St. Louis) 83, 691 (1973) Eisele, G., Binner, W., Dick, W.: Direkte Laryngoskopie fiber einen modifizierten Carden-Tubus. Anaesthesist 27, 87-89 (1978) Kleinsasser, O.: Mikrolaryngoskopieund endolar3nagealeMikrochirurgie, 2. Aufl. Stuttgart: Schattauer 1976 Spoerl, W.: Ventilation through an open bronchoscope. Can. Anaesth. Soc. J. 16, 6t (1969) Stange, G., Gebert, E., Pedersen, P.: Eine neue Methode zur Injektionsan~isthesiebei der direkten Laryngoskopie. Arch. klin. exp. Ohr.-, Nas.- u. Kehlk.-Heilk. 204, 285-288 (1973) Stange, G., Gebert, E., van de Loo, C.: Intubationslose Narkose bei direkter Laryngoskopie.Laryng. Rhinol. 53, 339--347 (1974) Eingegangen am 4. April 1979/Angenommen am 2. Mai 1979

[A new laryngoscope for endolaryngeal microsurgery. A contribution to injector respiration (author's transl)].

Archivesof Oto-Rhino-Laryngology 9 Springer-Verlag 1979 Arch. Otorhinolaryngol. 225, 103--106 (1979) Ein neues Laryngoskop f'dr die endolaryngeale M...
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