Grußworte DOI: 10.1111/ddg.12468

Zum 125-jährigen Jubiläum der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft

Als Vizepräsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) möchte ich der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, der DDG, herzlich zum 125-jährigen Jubiläum gratulieren. Aus der Sicht der DFG ist die Dermatologie ein herausragendes Fach, das moderne Krankenversorgung mit wissenschaftlicher Forschung auf einem sehr hohen Niveau kombiniert. Schon früh haben Deutsche Dermatologen die Wichtigkeit der wissenschaftlichen Arbeit erkannt. Seit den 1970er Jahren hat die molekulare und zellbiologische Forschung in der Medizin stark zugenommen und folglich ist auch in der Dermatologie ein wahrhafter Boom an experimenteller und klinischer Forschung erfolgt. Die meisten dermatologischen Universitätskliniken haben eigene Forschungslaboratorien in unmittelbarer Nähe der Ambulanzen und Stationen, so dass eine produktive Forschung „from bench to bedside and back“ möglich ist, sowohl bezüglich der krankheitsbezogenen Grundlagen als auch als patientenorientierte translationale Forschung. Die Forschungsprojekte sind kompetitiv im Wettbewerb um Drittmittel und werden seit Jahrzehnten durch die DFG gefördert. Die Qualität der dermatologischen Forschung wird durch zahlreiche exzellente internationale Publikationen belegt, die heute in wissenschaftlichen Datenbanken zu fi nden sind. Bei der DFG sind Dermatologinnen und Dermatologen jeden Alters als erfolgreiche Antragsteller bei den verschiedenen Förderprogrammen beteiligt, nicht nur bei den Einzelanträgen, sondern auch bei den hochkompetitiven persönlichen Förderprogrammen wie Emmy-Noether-Gruppenleiterstellen, Heisenberg-Stipendien und -Professuren oder beim Koselleck-Programm. Nicht zuletzt konnten viele junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Dermatologie – sowohl Ärztinnen und Ärzte als auch Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler – ihr Postdoc-Training, dank eines Auslandsstipendiums von der DFG fi nanziert, realisieren. Dermatologinnen und Dermatologen sind aber nicht nur Empfänger bei der DFG, sondern arbeiten auch intensiv mit. Die DFG lebt davon, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler durch aktives Engagement innerhalb der Gremien

der DFG oder auch als Gutachterinnen und Gutachter zu dem Gelingen der Selbstorganisation der Wissenschaft beitragen. Sozusagen als „Gegenleistung“ zu der Forschungsförderung, die sie empfangen, bringen sie ihre Zeit und Expertise in das hochprofessionelle Peer-Review-System der DFG ein. Seit der Gründung der Fachkollegien vor mehr als zehn Jahren sind vier bis fünf Dermatologinnen und Dermatologen als Fachkollegiaten bei der Qualitätssicherung der Antragsbeurteilung aktiv beteiligt. Außerdem haben viele Dermatologinnen und Dermatologen in den Ausschüssen und Kommissionen der DFG oder im Senat mitgewirkt. Für alle Gremienmitglieder gilt, dass sie wissenschaftlich bestens ausgewiesen und in ihren wissenschaftlichen communities hoch angesehen und respektiert sind. All dies, sowohl das Nehmen als auch das Geben, zeichnet die gute Zusammenarbeit zwischen dem Fach Dermatologie und der DFG aus. Die Dermatologie als wissenschaftsorientiertes Fach hat einen sehr guten Ruf in der interdisziplinären scientifi c community. Aus Sicht der DFG soll es möglichst lange so bleiben. Die methodologischen Möglichkeiten für translationale Forschung werden immer besser. Um Zeiten sicherzustellen, in denen Ärztinnen und Ärzte in der Forschung aktiv sein können, hat die DFG speziell für Mediziner die Gerok-Rotationsstellen geschaffen. Diese geben klinisch tätigen Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit, sich von der Patientenversorgung ganz oder teilweise freistellen zu lassen, um über begrenzte Zeit Forschungsarbeiten ungestört durchführen zu können. Ferner arbeitet die DFG-Senatskommission für Grundsatzfragen in der klinischen Forschung aktiv daran, die Rahmenbedingungen für die translationale Forschung in der deutschen Universitätsmedizin zu verbessern. Die Kommissionsmitglieder sind optimistisch, dass die zurzeit sehr wirtschaftlich geprägten Strukturen in den Kliniken an verschiedenen Stellen zugunsten der Forschung geändert werden können. In diesem Sinne wünsche ich als Dermatologin und als Vertreterin des DFG-Präsidiums der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft weiterhin viel Erfolg auf ihrem Weg der exzellenten akademischen Medizin.

© 2014 Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG). Published by John Wiley & Sons Ltd. | JDDG | 1610-0379/2014/12 (Suppl. 4), 1–72

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Grußworte Korrespondenzanschrift Prof. Dr. med. Leena Bruckner-Tuderman Klinik für Dermatologie und Venerologie Universitätsklinikum Freiburg Hauptstraße 7 79104 Freiburg E-Mail: [email protected]

Leena Bruckner-Tuderman, Vizepräsidentin der DFG

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© 2014 Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG). Published by John Wiley & Sons Ltd. | JDDG | 1610-0379/2014/12 (Suppl. 4), 1–72

[For the 125th anniversary of the German Society of Dermatology].

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