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R. Baumann und J. S. E. Dericks-Tan: Proteohormonkonzentrationen

Tabelle 1

Small for date

Eutroph < 25 Perz.

Dystroph < 25 Perz.

Eutroph < 10 Perz.

Dystroph < 10 Perz.

HPL-S 03-S 03-U U-S CTG

21,0 31,1 19,0 25,7 1,6

22,2 33,0 30,0 16,1 0

42,1 56,2 33,3 57,8 5,0

76,9 68,0 75,0 67,8 16,0

viel geringer war der Prozentsatz bei leicht retardierten Kindern, bier lagen die Werte zwischen 44,6% und 36,4%. Die Apgar-Zahlen zeigten, dab 20 - also mehr als die H/ilfte der stark retardierten Neugeborenen mit Zeichen der Dystrophie- einen Apgar unter 7 aufwiesen, wohingegen Kinder der gleichen Gr613e ohne Zeichen der Dystrophie in der Mehrzahl der F/ille einen Apgar zwischen 8 und 10 zeigten. Kinder zwischen der 10- und 25-Perzentile wiesen fiberwiegend Apgar-Zahlen zwischen 8 und 10 auf. Nach Meinung der Autoren stellt die gemeinsame Bestimmung yon Ostriol in Serum und Urin, HPL und Ultraschall die zur Zeit beste M6glichkeit zur Erfassung einer intrauterinen Mangelentwicklung dar, da jeder dieser Parameter allein eine um ca. 20% geringere Trefferquote besitzt. Zus~itzlich tr/igt die Summierung pathologischer Parameter sehr zur Sicherung eines ,,small for date" Kindes bei.

246. R. Baumann, J. S. E. Dericks-Tan (Zentr. d. Frauenheilk. U. Geburtsh. d. Univ. Frankfurt): Proteohormonkonzentrationen im miitterllehen und kindliehen Serum some im Fruehtwasser zum Zeitpunkt der Entbindung Die endokrinologischen Zusammenh/inge zwischen mfitterlichem und fetalem Organismus sind trotz vieler Untersuchungen nur teilweise aufgekl/irt. Wir untersuchten die Konzentrationen der Proteohormone in der perinatalen Periode im m/itterlichen und kindlichen Serum sowie im Fruchtwasser, die einerseits vom Syncytiotrophoblasten (HCG und HCS), andererseits yon der miitterlichen bzw. kindlichen Hypophyse (PRL) gebildet werden. Blutproben yon 72 M/ittern sowie deren Neugeborenen wurden untersucht. Es waren 33 weibliche und 39 m/innliche Neugeborene. Alle Entbindungen erfolgten vaginal ohne operative Hilfen und ohne Allgemein- oder Leitungsan/isthesie. AUe Geburten waren zwischen der 38. und 42. Schwangerschaftswoche, die Neugeborenen waren reif und p/idiatrisch unauff/illig. Die Blutentnahmen erfolgten sofort nach der Geburt des Kindes, jedoch noch vor der L6sung der Placenta aus einer Cubitalvene der Mutter bzw. aus der Nabelschnur. Das Fruchtwasser wurde durch Amniocentese am Terrain gewonnen. Alle Hormonbestimmungen erfolgten durch Radio-Immunoassay. Unsere Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: 1. Es besteht ein sex-spezifischer Unterschied der HCG-Konzentrationen im mfitterlichen Serum bezogen auf das Geschlecht tier Neugeborenen. Dies h/ingt vermutlich mit den Unterschieden in der Androgenproduktion m/innlicher und weiblicher Feten zusammen.

P. Arnoldet al.: RadioimmunologischeBestimmungim mfitterlichenSerum

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2. Die HCG- bzw. HCS-Konzentrationen im Neugeborenen-Serum betrugen 0,43% bzw. 0,37% der Konzentrationen im mfitterlichen Serum. Ffir diese Hormone scheint eine Art Placentarschranke zu bestehen. 3. PRL im Fruchtwasser erreicht das 2t/2fache der mfitterlichen Werte. Das im Fruchtwasser gefundene PRL scheint dem HVL des Feten zu entstammen. Es wird offenbar fiber die fetale Leber- bzw. Niere in das Fruchtwasser ausgeschieden. Dabei entstehende geringffigige Ver/inderungen am Prolaktin-Molekfil wfirden eine flachere Bindungskurve im Vergleich zu hypophys/irem PRL erkl/iren. Die kindliche Hypophyse ist in der Lage, das gemessene PRL selbst zu produzieren. 4. Die Hemmung der Ausschfittung des Prolaktin-inhibierenden Faktors durch die hohen 13strogen- bzw. Gestagen-Konzentrationen der 2. Schwangerschaftsh/ilfte k6nnte verantwortlich sein ffir die hohen PRL-Spiegel sowohl im m/itterlichen als auch im fetalen Serum. 5. Die Milchsekretion bei Mutter und Neugeborenem (bei letzterem die sog. Hexenmilch) wird durch den gleichen Vorgang induziert, n/imlich die postpartal weiterbestehenden hohen PRL-Konzentrationen zusammen rnit dem schnellen Abfall der Sexualsteroidkonzentrationen.

247. P. Arnold, R. Rauskolb, V. Jovanovi6, H. Bleyl (Univ.-Frauenklinik GieBen): Radioimmuuologlsehe Bestimmung yon ()strlol, HPL und Alpha-Fetoprotein im miitterliehen Serum und deren Wertlgkeit bei Risikosehwangerschaften In 487 Serumproben von 62 Risikopatientinnen wurden Ostriol, HPL und Alpha-Fetoprotein radioimmunologisch bestimmt. Patientinnen mit einer leichten bis mittelschweren Gestose lieferten fiir die drei Parameter nur geringgradig yon der Norm abweichende Mittelwerte, bei solchen mit einem manifesten Diabetes mellitus stiegen die Ostriolkonzentrationen vor allem bis zur 31./32. Schwangerschaftswoche und die HPL-Konzentrationen gegen Ende der Gravidit/it an, die Alpha-Fetoprotein-Konzentrationen /inderten sich nur unwesentlich. Dagegen zeigt das Beispiel einer Patientin mit einer Rh-Inkompatibilit~it wenig ver/inderte Ostriol- und HPLSerumkonzentrationen aber eine deutliche Erh6hung der Alpha-Fetoprotein-Konzentration. Gemini bewirken bei allen drei Parametern eine Konzentrationserh6hung. Bei Patientinnen, die wegen eines Abortus imminens behandelt oder wegen einer ungfinstigen Anamnese fiberwacht wurden, fehlt eine signifikante Anderung der mittleren Serumkonzentration fiir Ostriol, HPL und Alpha-Fetoprotein. Die bei Gestose-Patientinnen ffir alle 3 Parameter erhaltenen Durchschnittswerte wurden auf ihr Verteilungsmuster fiberprfifl. Dabei zeigte sich, dab die Gruppe der Gestose-Patientinnen aus 3 verschiedenen Kollektiven zusammengesetzt ist: 1. Patientinnen mit st/indig niedrigen Serumkonzentrationen. 2. Patientinnen mit nur geringffigig vonder Norm abweichenden Serumkonzentrationen. 3. Patientinnen mit st~indig erh6hten Serumkonzentrationen. Geburts- und Plazentagewicht sowie aktuelles pH der Nabelarterie wurden daraufhin mit den in den einzelnen Gruppen ermittelten Werten in Bezug gesetzt. Ostriol korreliert gut mit dem Geburtsgewicht und dem aktuellen pH, HPL korreliert mit dem Geburts- und Plazentagewicht, Alpha-Fetoprotein dagegen hat eine negative Korrelation zum Geburtsgewicht und aktuellem pH.

[Proteohormone concentrations in maternal and fetal blood as well as in the amniotic fluid at the moment of delivery (proceedings)].

122 R. Baumann und J. S. E. Dericks-Tan: Proteohormonkonzentrationen Tabelle 1 Small for date Eutroph < 25 Perz. Dystroph < 25 Perz. Eutroph < 1...
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